Die Psychotherapie beschäftigt sich mit der Linderung von seelischem Leid. Beispielsweise bietet sie Hilfe bei Depressionen, Angststörungen sowie Sucht- und Zwangserkrankungen. Zur Behandlung von Krankheiten stehen verschiedene Gesprächs- und Behandlungskonzepte zur Verfügung. Sofern es sich um eine psychische Störung mit "Krankheitswert" handelt, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten. Die Bildergalerie zeigt, welche psychotherapeutischen Verfahren es gibt und wie sich diese unterscheiden.
Psychotherapie: Welche Therapieformen gibt es?

1 / 10
© Getty Images/Maskot
Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie wird in der Praxis am häufigsten eingesetzt. Sie basiert auf der Annahme, dass jegliche Verhaltensweisen und Denkmuster erlernt sind – und daher auch verändert werden können. Es geht darum, störendes Verhalten umzulernen und neue, hilfreiche Verhaltensweisen aufzubauen. Die Verhaltenstherapie wird als "Hilfe zu Selbsthilfe" begriffen und erfordert eine aktive Mitarbeit des*der Patient*in.

2 / 10
© Getty Imagaes/Isabel Pavia
Verhaltenstherapie: Ablauf und Dauer
Patient*innen werden angeregt, die gemeinsam besprochenen Inhalte im Lebensalltag zu üben. Die praktische Umsetzung kann anschließend besprochen und analysiert werden. Dadurch werden Klient*innen ermutigt, aktiv etwas für das Erreichen ihrer Ziele zu tun. Die Verhaltenstherapie dauert in der Regel sechs Monate bis ein Jahr und findet zunächst wöchentlich statt, später können auch längere Abstände zwischen den Sitzungen liegen.

3 / 10
© Getty Images/Boris SV
Analytische Psychotherapie
Anders als die Verhaltenstherapie ist die analytische Psychotherapie keine trainierende, sondern eine aufdeckende Therapieform. Sie geht auf die von Sigmund Freud begründete Psychoanalyse zurück. Grundgedanke ist, dass psychische Erkrankungen durch innere Konflikte verursacht werden, die Menschen insbesondere in ihren ersten Lebensjahren erlebt und verdrängt haben. Ziel ist es, die damit verbundenen Gefühle und Erinnerungen bewusst zu machen und zu verarbeiten.
4 / 10
© Getty Images/PeopleImages
Psychoanalyse: Ablauf und Dauer
Die analytische Psychotherapie findet häufig im Liegen statt. Das dient der Entspannung und soll Patient*innen ermöglichen, freier über ihre Gedanken und Gefühle zu sprechen. Der*die Therapeut*in bietet sich als neutrale Fläche an. Bei der analytischen Psychotherapie sind zwei bis drei Sitzungen pro Woche typisch. Die Behandlung kann zwei oder mehrere Jahre dauern.
5 / 10
© Getty Images/Lucy Lambriex
Tiefenpsychologisch fundierte Therapie
Ähnlich wie bei der analytischen Psychotherapie stehen unbewusste innere Konflikte im Zentrum der Gespräche. Allerdings fokussiert sich das tiefenpsychologische Verfahren mehr auf die Gegenwart. Die Therapieform eignet sich besonders für die Lösung von Problemen infolge von Lebensveränderungen oder interpersonellen Verhaltensschwierigkeiten.
6 / 10
© Getty Images/Phoebe Jane Barrett / EyeEm
Tiefenpsychologie: Ablauf und Dauer
Bei der tiefenpsychologisch fundierten Therapie werden gezielte Fragen nach wichtigen Beziehungen sowie prägenden Erlebnissen im Lebenslauf gestellt. Die Behandlungen finden meist im Sitzen statt und es wird in der Regel ein Termin pro Woche vereinbart. Die Therapie kann zwischen sechs Monaten und zwei Jahren andauern, bei Bedarf auch länger.
7 / 10
© Getty Images/NoSystem images
Systemische Therapie
Seit Juli 2020 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen ebenfalls die Kosten für eine systemische Therapie (auch: Familientherapie) bei Erwachsenen. Der Ansatz begreift psychische Probleme nicht als Störung eines einzelnen Menschen, sondern als Folge des sozialen Umfelds. Daher werden zu den Sitzungen häufig auch wichtige Bezugspersonen wie Lebenspartner*innen, Eltern oder Geschwister eingeladen.
8 / 10
© Getty Images/Guido Mieth
Systemische Therapie: Ablauf und Dauer
In der systemischen Therapie werden soziale Beziehungen oft durch Figuren oder mithilfe von Zeichnungen dargestellt. Dadurch kann ausgedrückt werden, wie nahe sich die Gruppenmitglieder fühlen. Ziel ist es, dass Patient*innen erkennen, wie sie festgefahrene Beziehungen verändern können. Therapeut*innen geben wichtige Anstöße, die es dem Einzelnen oder Familien erlauben, im Alltag besser mit Schwierigkeiten umzugehen.
9 / 10
© Getty Images/Andrew Brookes
Neuropsychologische Therapie
Die besondere Therapieform behandelt psychische Störungen, die infolge einer Erkrankung oder Verletzung des Gehirns auftreten, beispielsweise infolge eines Unfalls oder Schlaganfalls. Zu Beginn einer neuropsychologischen Therapie findet meist eine neuropsychologische Untersuchung statt.
10 / 10
© Getty Images/Westend61
Neuropsychologische Therapie: Ablauf und Dauer
Je nach Schwere der Hirnverletzungen können die Sitzungen unterschiedlich gestaltet sein. Neben Übungen zum Trainieren des Gedächtnisses werden beispielsweise auch ausgleichende Strategien erlernt, um Alltagseinschränkungen besser bewältigen zu können. Die Behandlung umfasst in der Regel bis zu 60 Sitzungen von jeweils 50 Minuten, kann bei Bedarf aber verlängert werden. Neben Einzel- sind auch Gruppentherapien möglich.