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Geschwollene Hände: Ursachen und was dagegen hilft

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Ein heißer Sommertag geht nicht selten mit geschwollenen Händen und Fingern einher. Neben Hitze können aber auch krankhafte Ursachen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthrose oder Allergien der Grund für das Symptom sein. Was gegen geschwollene Hände hilft und wann ärztliche Hilfe sinnvoll ist.

geschwollene hände
© Getty Images/PORNCHAI SODA

Geschwollene Hände und Finger entstehen meist durch Flüssigkeitseinlagerungen, die auch als Ödeme bezeichnet werden. Sie kommen unter anderem durch erweiterte Blutgefäße zustande.

Artikelinhalte im Überblick:

Geschwollene Hände: Hausmittel im Überblick

Wie entstehen geschwollene Hände? Das passiert im Körper

Ob fühlen oder greifen – täglich benötigt man die Hände, um verschiedenste Tätigkeiten auszuführen. Funktioniert das komplexe Gebilde aus Nerven, Muskeln, Sehnen und Bändern nicht mehr einwandfrei, wird das Betroffenen sofort bewusst. Geschwollene Hände schränken Bewegungen ein und können zudem zu unangenehmen Beschwerden führen. Doch warum schwellen Hände und Finger öfter mal an?

Grund sind meist Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe. Die sogenannten Ödeme können wiederum verschiedene Ursachen haben, meist sind die Auslöser jedoch harmlos.

Gerade bei Wetter- und Temperaturextremen passiert es manchmal, dass geschwollene Finger aufgrund eines verminderten Blutrückflusses auftreten. Bei Hitze erweitern sich die Blutgefäße, der Blutfluss verlangsamt sich, die Venen werden durch den erhöhten Druck durchlässiger und die Folge sind Wassereinlagerungen in Händen und Füßen. Da beide Extremitäten am weitesten vom Herzen entfernt sind, ist auch dort die Blutzirkulation am langsamsten – Schwellungen sind deshalb häufig.

Doch in manchen Fällen können ebenso schwerwiegendere Gründe hinter geschwollenen Händen stecken.

Krankhafte Ursachen geschwollener Hände und Finger

Die geschwollenen Hände treten unabhängig von Hitze oder Kälte auf? Dann können auch andere Ursachen infrage kommen:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

  • Stoffwechselerkrankungen: Veränderungen im Elektrolyt- und Eiweißhaushalt können Wassereinlagerungen hervorrufen. Geschwollene Hände sind deswegen mögliche Folgen von Erkrankungen der Schilddrüse oder der Nieren.

  • Herzinsuffizienz: Ein zu schwaches Herz ist oft ein Auslöser geschwollener Hände und Finger. Das Herz schafft es nicht mehr, genügend Blut in die Extremitäten zu pumpen. Der Rückstau verursacht eine Ansammlung von Wasser im Gewebe. Bei fortschreitender Herzinsuffizienz sind geschwollene Beine und manchmal auch Hände eine Begleiterscheinung.

Gelenkerkrankungen:

  • Psoriasis-Arthritis: Sie gehört zu den rheumatischen Erkrankungen und tritt bei zirka einem Drittel der Menschen mit Schuppenflechte auf. Neben der Haut können die damit verbundenen Entzündungen auch Gelenke betreffen. Schwellungen an Fingern und Zehen sowie Druckschmerzen im Bereich der Gelenke sind typisch.

  • Arthrose in den Fingern: Der Verschleiß von Gelenken führt auf Dauer zum Abbau von Knorpel. Geschwollene Hände und Steifigkeit treten gerade morgens auf.

  • Rheumatoide Arthritis: Die chronische Entzündung der Gelenke bringt Schwellungen und Schmerzen mit sich. Zudem kommt es zu Wärmebildung an den betroffenen Fingern.

Hauterkrankungen:

  • Sklerodermie: Geschwollene Hände und Finger sind oft ein Anfangssymptom der Autoimmunerkrankung, die eine Verhärtung und Verdickung der Haut verursacht.

Sonstige:

  • Allergische Kontaktdermatitis: Von Duft- über Farbstoffe bis hin zu Pflanzen können verschiedene Substanzen eine Kontaktallergie auslösen und Schwellungen herbeiführen.

  • Angioödeme: Die Hautschwellung tritt zum Beispiel als Folge einer Unverträglichkeit gegen Histamin auf. Besonders oft machen sich die Flüssigkeitsansammlungen durch geschwollene Hände bemerkbar.

Auch kurzfristige Entzündungen, unter anderem durch Insektenstiche, sind mögliche Gründe für geschwollene Hände. Ebenso kommen bei manchen Menschen Hormonstörungen infrage.

Was hilft gegen geschwollene Hände und Finger?

Genauso wie die zahlreichen Ursachen geschwollener Hände sind auch die Behandlungsmöglichkeiten sehr verschieden. Medikamentöse Therapien können notwendig sein. Dies bedarf in jedem Fall einer ärztlichen Verordnung.

Für Betroffene selbst empfiehlt es sich, auf Hausmittel zurückzugreifen, die im Akutfall gegen geschwollene Hände helfen. Solch eine Behandlung ist ratsam, wenn keine ernsthaften Erkrankungen dahinterstecken.

Tipps bei geschwollenen Händen:

  • Gestautes Blut fließt leichter zurück zur Körpermitte, wenn sich die Hände über Herzhöhe befinden. Leichten Durchblutungsstörungen kann so entgegengewirkt werden.

  • Anspannen, lockerlassen und bewegen regt die Muskeltätigkeit in der Hand an und kann den Blutfluss unterstützen.

  • Insofern nicht Kälte die Ursache der geschwollenen Hände ist, kann Kühlen Linderung verschaffen.

  • Salzreiche Lebensmittel begünstigen das Ansammeln von Wasser im Gewebe. Fast Food und Fertiglebensmittel sollten vom Speiseplan weichen und Gemüse, Obst sowie Ballaststoffe integriert werden. Auch auf häufiges Nachsalzen sollte man verzichten.

  • Harntreibende, entwässernde Nahrungsmittel sind zudem sinnvoll, um Wassereinlagerungen vorzubeugen. Grüner Tee, Sellerie, Tomaten oder Spargel sind Beispiele dafür.

Auch Physiotherapie und Lymphdrainage können hilfreich sein, geschwollene Hände zu behandeln. Auch die Trinkmenge spielt eine wichtige Rolle. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. empfiehlt 1,5 Liter am Tag zu trinken. Achtung: Menschen mit Herz- oder Niereninsuffizienz müssen dies mit ihrem*ihrer Arzt*Ärztin absprechen. Bei beiden Erkrankungen ist eine geringere Trinkmenge häufig sinnvoll.

Geschwollene Hände in der Schwangerschaft

Gerade im letzten Schwangerschaftsdrittel leiden Schwangere oft an Wassereinlagerungen. Geschwollene Hände oder Füße sind dann zwar unangenehm, in der Regel jedoch kein Grund zur Sorge. Mediziner*innen gehen davon aus, dass das Schwangerschaftshormon Progesteron im Zusammenhang mit den Symptomen steht. Schwangeren Frauen, die unter den Beschwerden leiden, wird empfohlen, sich täglich zu bewegen. Spaziergänge an der frischen Luft aktivieren die Muskeln im ganzen Körper und verbessern den Blutfluss.

Wann zum Arzt?

Grundsätzlich gilt: Treten die geschwollenen Hände über einen längeren Zeitraum auf, sollten Betroffene zur Sicherheit Rat bei einem*einer Arzt*Ärztin einholen. Das gilt ebenso, wenn weitere Symptome dazu kommen. Dazu zählen unter anderem:

Der*die Arzt*Ärztin kann in einem ersten Gespräch meist bereits eingrenzen, ob es sich bei den geschwollenen Händen um Symptome einer Erkrankung handelt oder sie harmlosen Ursprungs sind. Oft werden weitere Untersuchungen wie Röntgen oder ein Blutbild durchgeführt, um einen eindeutige Diagnose stellen zu können.

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