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Diese Hormone zeigen die Wechseljahre an

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Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen sind ab einem Alter von 40 Jahren deutliche Hinweise auf den Beginn der Wechseljahre. Treten die Symptome früher auf oder bleiben aus, gibt der Hormonstatus eine zuverlässige Aussage, ob der Wechsel gerade begonnen hat – oder nicht. Welche Werte für FSH, Progesteron und Östrogen sind normal und was bedeuten erhöhte oder zu niedrige Werte für Ihre Gesundheit?

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© iStock.com/Highwaystarz-Photography

Die Wechseljahre beginnen nicht von heute auf morgen. Es ist ein schleichender Prozess, der mit dem Spiegel der Sexualhormone FSH (Follikelstimulierendes Hormon), Progesteron und Östrogen zusammenhängt und sich über Wochen und Monate verändert, ab nicht über Nacht. So werden erste Anzeichen wie ein

nicht als Vorboten der Wechseljahre wahrgenommen und durch Alltägliches, wie Stress in der Arbeit, eine aktuell grassierende Grippewelle oder das Wetter erklärt. Diese und weitere Symptome, wie

nehmen aber unter Umständen schnell zu und sind bei Frauen über 40 Jahren ein deutlicher Hinweis auf den Beginn der Wechseljahre.

Selbsttest Wechseljahre
Selbsttest
Deuten meine Symptome auf die Wechseljahre hin?

Haben Sie die Vermutung, dass bei Ihnen die Wechseljahre begonnen haben, weil Sie unter Symptomen wie Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Libidoverlust leiden? Mach Sie den Selbsttest und erhalten Sie eine erste Einschätzung, ob Sie vermehrte Wechseljahresbeschwerden zeigen oder nicht.

Bitte beachten Sie: Dieser Selbsttest fragt Symptome ab, die typisch für die Wechseljahre sind. Hinter den Beschwerden können immer auch andere Ursachen als die Wechseljahre stecken. Der Test dient Ihnen lediglich als erste Einschätzung und ersetzt keinesfalls eine ärztliche Diagnose. Falls Sie unter Symptomen leiden, sollten Sie diese in jedem Fall ärztlich abklären lassen.

Symptome der Wechseljahre unter 40 – Kann das sein?

Die Symptome der Wechseljahre treten bei manchen Frauen bereits deutlich vor dem 40. Lebensjahr auf. Doch nicht immer stecken vorzeitige Wechseljahre hinter Scheidentrockenheit oder plötzlich auftretendem Hitzegefühl. Organe wie die Schilddrüse, aber auch hormonproduzierende Tumore können Wechseljahrssymptome auslösen, obwohl eigentlich eine andere Erkrankung zugrunde liegt.

Wechseljahre: Die ersten Symptome

Lifeline/Wochit

Um eine Krankheit als Ursache für diese Beschwerden auszuschließen oder gegebenenfalls den Beginn der Wechseljahre zu bestätigen, wird der Spiegel der dafür entscheidenden Hormone FSH, Progesteron und der Östrogene über den Hormonstatus aus dem Serum im Blut (flüssiger Bestandteil) oder auch über einen Nachweis im Urin ermittelt. Da die Eierstöcke im Laufe des Lebens immer weniger Östrogene und Progesteron produzieren, sinkt der Spiegel dieser Sexualhormone und beeinflusst zugleich die Konzentration anderer Hormone im Blut, wie die des FSH, das in der Hypophyse im Gehirn gebildet wird.

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Wann haben Sie die ersten Symptome der Wechseljahre an sich bemerkt?

Normalwerte für den Hormonspiegel der Frau als Tabelle

Die folgenden Tabellen zeigen die für den jeweiligen Lebensabschnitt zutreffenden Normwerte im Serum für die Sexualhormone FSH, Progesteron und Östradiol, das als repräsentativer Vertreter aus der Hormongruppe der Östrogene gemessen wird, die noch Ostron und Östriol miteinschließt.

Die Werte sind auf den Bevölkerungsdurchschnitt gemittelt und können durchaus auch bei Abweichungen aus dem Normbereich individuell unbedenklich sein. Aufgrund unterschiedlicher Messtechniken können sich die Referenzbereiche je nach Labor geringfügig unterscheiden.

(Einheiten: IE/L = internationale Einheiten pro Liter; ng/l = Nanogramm pro Liter; µg/l = Mikrogramm pro Liter)

Normalwerte für den Hormonspiegel vor den Wechseljahren

Hormon

Referenzbereich

 

1. Zyklushälfte

Eisprung

2. Zyklushälfte

FSH

 

2,5 - 10 IE/l

3,5 - 33,5 IE/l

1,5 - 9 IE/l

Östradiol

25 - 200 ng/l

150 - 300 ng/l

> 80 ng/l

Progesteron

< 1 µg/l

 

 

Frühphase: > 5 µg/l

Spätphase: > 12 µg/l

Normalwerte für den Hormonspiegel in den frühen Wechseljahren

Hormon

Referenzbereich

 

1. Zyklushälfte

Eisprung

2. Zyklushälfte

FSH

10 - 12 IE/l

 

 

Östradiol

25 - 200 ng/l

150 - 300 ng/l

> 80 ng/l

Progesteron

< 1 µg/l

 

 

Frühphase: < 5 µg/l

Spätphase: < 12 µg/l

Normalwerte für den Hormonspiegel in den Wechseljahren

Hormon Referenzbereich

 

1. Zyklushälfte

2. Zyklushälfte

FSH

> 12 IE/l

 

Östradiol

< 25 ng/l

< 80 ng/l

Progesteron

 

< 5 µg/l

Normalwerte für den Hormonspiegel nach den Wechseljahren

Hormon Referenzbereich
FSH

23 - 116 IE/l

Östradiol

< 20 ng/l

Progesteron

< 1 µg/l

Follikelstimulierendes Hormon – FSH

Das Follikelstimulierende Hormon (FSH), auch als Follitropin bezeichnet, ist ein ein so genanntes Gonadotropin, was bedeutet, dass es direkt auf die Geschlechtsdrüsen einwirkt. Es kommt bei beiden Geschlechtern vor und wird jeweils in der Adenohypophyse, dem vorderen Lappen der Hirnanhangsdrüse (Glandula pituitaria) gebildet. Anschließend wird das FSH ins Blut abgegeben, damit es zu den Geschlechtsorganen transportiert werden kann. Die Menge an freigesetztem FSH wird im Hypothalamus – einem Abschnitt des Zwischenhirns – über ein weiteres Hormon, das Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH), geregelt.

Normalwerte für FSH bei Frauen, Männern und Kindern

Bei den Referenzwerten für FSH sollte beachtet werden, dass sich diese je nach Literatur und von Labor zu Labor geringfügig unterscheiden. Ein Laborergebnis sollte immer von dem behandelnden Arzt ausgewertet und beurteilt werden.

(Einheiten: IE/L = internationale Einheiten pro Liter; ng/l = Nanogramm pro Liter; µg/l = Mikrogramm pro Liter)

Kinder

Referenzbereich in IE/ml

5. Lebenstag

0,2 - 4,6

2. Lebenmonat - 3. Lebensjahr

1,4 - 9,2

4. - 6. Lebensjahr

0,4 - 6,6

7. - 9. Lebensjahr

0,4 - 5,0

10. - 11. Lebensjahr

0,4 - 6,6

12. - 18. Lebensjahr

1,4 - 9,2

Frauen

Referenzbereich in IE/ml

Follikelphase

2,5 - 10,2 (11- 20 im Urin)

Eisprung

3,1 - 28,9

Lutealphase

1,5 - 9,1

Schwangerschaft

< 0,3

unter oraler Antikonzeption (Pille)

< 4,9

Menopause

20 -100 (10 - 87 im Urin)

Postmenopause

23,9 - 116

Männer

Referenzbereich in IE/ml

nach der Pubertät

1,5 - 18

Wirkung und Funktion von FSH bei Frauen

Bei Frauen wirkt FSH auf die Eierstöcke (Ovarien) und lässt dort die Eibläschen zu voll funktionsfähigen Eizellen heranreifen bis hin zum Eisprung. Im Zusammenspiel mit dem luteinisierenden Hormon (LH) regt FSH die Östrogen- und Progesteronproduktion in den Eierstöcken an. Zwischen ihnen besteht eine entgegengesetzte Wechselwirkung: Kreisen viel Östrogen und Progesteron im Blutkreislauf, schüttet die Hirnanhangsdrüse weniger FSH aus. Sinkt der Spiegel an Östrogen und Progesteron, steigt die FSH-Ausschüttung wieder.

In den Wechseljahren verlieren die Eierstöcke allmählich ihre Fähigkeit Östrogen und Progesteron zu produzieren. Dem versucht der Körper mit einer erhöhten Ausschüttung des FSH entgegenzuwirken und die Eierstöcke zur weiteren körpereigenen Herstellung der beiden Sexualhormone anzutreiben. Dies wirkt sich auf die Steuerung des Menstruationszyklus aus, der dadurch unregelmäßiger wird oder ausbleiben kann, bis hin zur Menopause, also der letzten Regelblutung. Der Körper hält den FSH-Spiegel danach noch für mehre Jahre hoch, akzeptiert aber dann schließlich doch die fehlende Rückantwort aus den Eierstöcken und fährt dann die FSH-Menge im Blut auf ein Maß leicht oberhalb der Phase vor den Wechseljahren zurück.

FSH dient als zuverlässiger Marker für den Fortschritt der Wechseljahre und zur Vorhersage der letzten Regelblutung und dem damit verbunden Eintritt der Menopause.

Wann wird der FSH-Wert untersucht?

Bei Erkrankungen, deren Ursache eine Sexualhormonstörung sein könnte, wird der FSH-Wert ermittelt. Die sind beispielsweise:

  • Entwicklungsstörungen in der Pubertät, insbesondere der Geschlechtsreife
  • unregelmäßige oder dauerhaft ausbleibende Regelblutung
  • Unfruchtbarkeit
  • Unterfunktion der Eierstöcke

Wann ist der FSH-Wert bei Frauen niedrig?

Ein erniedrigter FSH-Wert ist nicht mit einer Fehlfunktion der Geschlechtsorgane verbunden, sondern gibt Hinweise auf eine Störung am Syntheseort des Hormons im Gehirn. Mögliche Ursachen sind:

  • Unterfunktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
  • Funktionsstörungen im Bereich des Hypothalamus (Abschnitt des Zwischenhirns)
  • Tumore im Bereich der Hypophyse
  • Magersucht
  • Stress

Wann ist der FSH-Wert bei Frauen zu hoch?

Erhöhte FSH-Wert lassen meist auf eine Fehlfunktion an den Geschlechtsorganen schließen, da die erhöhte FSH-Ausschüttung einen Hormonmangel in den Geschlechtsdrüsen kompensieren soll. Sie können aber auch durch den Menstruationszyklus bedingt und dementsprechend normal und harmlos sein. Häufige Ursachen für einen hohen FSH-Wert sind:

  • Zeitraum vor dem Eisprung (Physiologisch eher unbedenklich)
  • Zysten an den Eierstöcken (Polyzystischen Ovarien)
  • Unterfunktion der Eierstöcke (nach einseitiger operativer Entnahme oder mit Einsetzen der Wechseljahren
  • Funktionsverlust der Eierstöcke (nach beidseitiger Entnahme oder in der Menopause)

Wirkung und Funktion von FSH bei Männern

FSH steuert beim Mann die Spermienbildung (Spermatogenese). Bei Störungen der Samenreifung oder Entwicklungsstörungen in der Pubertät wird der FSH-Wert ermittelt.

Wann ist der FSH-Wert bei Männern niedrig?

Ein niedriger FSH-Wert beim Mann kann durch einen genetischen Defekt seit Geburt bedingt sein oder durch eine Schädigung im Gehirn, etwa durch einen Schlaganfall, im Bereich des Zwischenhirns ausgelöst werden. Dies führt zu:

Hypophyse im Saggitalschnitt
© iStock.com/janulla
  • Unterfunktion der Keimdrüsen (sekundärer hypogonadotroper Hypogonadismus, etwa das Kallmann-Syndrom)
  • Störungen im Bereich von Hypothalamus (Abschnitt des Zwischenhirns) oder Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)

Wann ist der FSH-Wert bei Männern hoch?

Auch bei erhöhten FSH-Werten können genetische Ursachen in Frage kommen. Hohe Werte sprechen aber in der Regel für eine Schädigung an den Hoden. Dies führt zu:

  • Unterfunktion der Keimdrüsen, trotz ausreichender Stimulation (primärer hypergonadotroper Hypogonadismus, etwa das Klinefelter-Syndrom)
  • Schäden an den Tubuluszellen im Hoden, etwa nach Entzündung oder durch Trauma

Symptome eines FSH-Mangels und deren Therapie

Ist ein FSH-Mangel genetisch bedingt und besteht seit der Geburt, kommt es zu Entwicklungsverzögerungen und -störungen mit den offensichtlichen Symptomen der Erkrankungen wie Klinefelter- oder Kallmann-Syndrom. Tritt der FSH-Magel erst verpätet auf, ist das Hautpsymptom eine dauerfhaft bestehende Unfruchtbarkeit, da bei der Frau die Eizellen und beim Mann die Spermien nicht reifen können.

Liegt die Ursache für den Magel in der Hypophyse und damit in der fehlenden Synthese von FSH, kann das Hormon chemisch hergestellt und mittels Injektion in die Blutbahn ersetzt werden. Die genau Dosierung erfordert viel Erfahrung, da zu Hohe Dosen sich negativ auf andere Hormone im Körper auswirken können oder bei Frauen zu einer gesteigerten Eizellenreifung führen und beim Eisprung gleich mehrere fruchtbare Eizellen zur Verfügung stehen. Dies kann dann zu Mehrlingsschwangerschaften führen.

Progesteron – Gelbkörperhormon

Bei Schwangeren produziert daneben der Mutterkuchen (Plazenta) Progesteron. Außerdem stellen die Nebennierenrinden sowohl bei Frauen als auch bei Männern geringe Mengen Progesteron her.

Progesteron dient dem Erhalt der Schwangerschaft

Progesteron fördert nach dem Eisprung den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Dadurch sorgt das Hormon dafür, dass eine Eizelle im Falle einer Befruchtung bei der Ankunft in der Gebärmutter einen guten Nährboden zur Einnistung vorfindet. Verläuft die Einnistung erfolgreich, setzt der Gelbkörper Progesteronproduktion fort. Das verhindert den Abbau der Gebärmutterschleimhaut und sorgt für den Erhalt der Schwangerschaft.

In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten sorgt das Hormon HCG dafür, dass nach einer Befruchtung der Eizelle der Gelbkörper erhalten bleibt. In dieser Zeit produziert der Gelbkörper weiterhin Progesteron. Erst nach Ablauf der ersten drei Schwangerschaftsmonate übernimmt die Plazenta diese Rolle. Das bewirkt, dass sich die Brustdrüsen auf die Milchproduktion vorbereiten und das Wachstum des Embryos weiter gefördert wird.

Progesteron ist zudem für die Erhöhung der Körpertemperatur nach einem Eisprung verantwortlich. Das Gelbkörperhormon bewirkt in den ersten zwei Tagen nach dem Eisprung einen Anstieg der Basaltemperatur, also der in der Schiede gemessenen Körpertemperatur beim Aufwachen, um 0,3 bis 0,6 Grad Celsius. Bleibt die Befruchtung der Eizelle aus, sinkt der Progesteronspiegel wieder ab. Das leitet die Menstruationsblutung ein.

In der zweiten Zyklushälfte steigt der Progesteronspiegel an

Die Höhe des Progesteronspiegels im Blut hängt von der Zyklusphase ab. Sie ist in der zweiten Zyklushälfte am höchsten, weil nach dem Eisprung der Gelbkörper entsteht, der das Progesteron herstellt. Während der Schwangerschaft steigt der Progesteronspiegel deutlich an. In den letzten Schwangerschaftswochen kann er bis zu zehnmal höhere Werte als in der zweiten Zyklusphase erreichen.

Normalwerte für Progesteron bei Frauen

(Einheiten: IE/L = internationale Einheiten pro Liter; ng/l = Nanogramm pro Liter; µg/l = Mikrogramm pro Liter)

Phase Referenzbereich

1. Zyklushälfte

~ 1µg/l

2. Zyklushälfte

≥ 10 µg/l

Wechseljahre

≤1µg/l

Bei Männern spielt Progesteron übrigens eine untergeordnete Rolle. Es wirkt im männlichen Körper hauptsächlich als Steuerelement für andere Stoffwechselvorgänge.

Verminderter Progesteronwert weist auf Störungen hin

Liegt der Progesteronspiegel bei Frauen außerhalb des Normbereichs, weist dies möglicherweise auf Störungen oder Krankheiten hin. Verminderte Progesteronwerte können beispielsweise entstehen:

  • bei einer Gelbkörperschwäche (Gelbkörperinsuffizienz): Dabei produziert der Gelbkörper zu wenig Progesteron. Die Folge: Es können Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit auftreten. Liegt eine Gelbkörperschwäche vor, kann die Progesteronproduktion durch die Einnahme künstlicher Hormone oder homöopathischen Arzneien angeregt werden.
  • bei Ausbleiben des Eisprungs in einem oder mehreren Zyklen.
  • bei einer Funktionsschwäche der Eierstöcke

Liegt keine Schwangerschaft vor, können erhöhte Progesteronwerte zum Beispiel auf erbliche Defekte im Hormonhaushalt hinweisen (sogenanntes androgenitales Syndrom). Außerdem kann ein Tumor an den Eierstöcken für eine Erhöhung des Progesteronspiegels verantwortlich sein.

Progesteron in der Therapie bei Wechseljahrsbeschwerden

In der Hormonersatztherapie (HET) zur Behandlung von Beschwerden der Wechseljahre kommt neben Östrogen auch Gestagen zum Einsatz. Hier kommen prinzipiell zwei Formen des Progesterons infrage. Zum einen gibt es synthetisches, also im Labor hergestelltes Progesteron. Dieser künstliche Stoff birgt aber ein erhöhtes Brustkrebsrisiko in sich. Deshalb raten Ärzte wie der Lifeline-Experte Professor Heinz Günther Bohnet zur Verwendung eines als natürliches Progesteron bezeichneten Gestagens, das aus der Yams-Wurzel gewonnen werden kann. Da dies dem Progesteron im Körper vollkommen gleicht und entsprechend vom Körper akzeptiert wird. Das aus der Yams-Wurzel gewonnene Progesteron kann in Pulverform zu Tabletten gepresst und einfach eingenommen werden. Studien belegen, dass sich dadurch günstige Hormonspiegel erreichen lassen, die sich positiv auf die Lebensqualität der Anwenderinnen auswirken, indem sie beispielsweise beruhigend wirken oder sogar Angstzustände lösen können.

Östrogen (Estrogen) – Das wichtigste weibliche Geschlechtshormon

Wann wird Östrogen gebildet?

Östrogen wird hauptsächlich in der ersten Zyklushälfte unter dem Einfluss des follikelstimulierenden Hormons (FSH) in den Eierstöcken gebildet. In der zweiten Zyklushälfte nimmt die Östrogenproduktion wieder ab.

Normalwerte für Östrogen bei Frauen, Männern und Kindern

(Einheiten: pg/ml = Pikogramm pro Milliliter)

 

Referenzbereich (in pg/ml)

Östrogen

Östradiol

Östron

Östriol

Frauen

10 - 320

50 - 80

1,3 - 20,3

Männer

15 - 40

-

-

Säugling

weiblich

5 - 55

-

-

männlich

5 - 35

-

-

Was bewirken Östrogene?

Östrogene fördern die Reifung einer befruchtungsfähigen Eizelle, deren Transport und Einnistung in die Gebärmutter. Durch Östrogen wächst die Gebärmutterschleimhaut und wird gut durchblutet, der Muttermund öffnet sich und das Gebärmutterhalssekret wird durchlässig für Spermien. Östrogen signalisiert der Hypophyse die Eizellreife und löst damit indirekt den Eisprung aus.

Östrogene wirken insbesondere in der Pubertät auf das Wachstum der Brustdrüsen und auf die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Zusammen mit Progesteron und den Gonadotropinen sind sie für den normalen Ablauf des Menstruationszyklus verantwortlich.

Während der Schwangerschaft wird Östrogen auch in der Plazenta gebildet. Nachdem sich der Embryo in der Uteruswand eingenistet hat, sind er selbst und die Plazenta Hauptlieferanten des Östrogens. Die Östrogen- und Progesteronkonzentration erhöht sich in der Schwangerschaft schnell. Die an einem einzigen Tag während der Schwangerschaft produzierte Östrogenmenge ist genauso hoch ist wie die einer Nichtschwangeren innerhalb von drei Jahren.

Weitere Wirkungen von Östrogenen

  • Während der Entbindung fördert Östrogen die Kontraktionsbereitschaft des Uterus.
  • Beim Erwachsenen bewirkt Östrogen die Stimulation des Geschlechtstriebes.
  • Östrogen unterstützt den Knochenaufbau und wirkt sich günstig auf den Fettstoffwechsel aus.
  • Auch bei Männern werden geringe Mengen Östrogen in den Hoden und der Nebennierenrinde gebildet.
  • Östrogene sind auch in einigen Pflanzen nachgewiesen worden, wie etwa Granatapfel, Palmkerne, Weidenkätzchen.
  • Östrogene und verwandte Verbindungen wurden trotz Verbot gelegentlich in der Tiermast, besonders der Kälbermast, zur Steigerung des Masterfolges eingesetzt.
  • Nach der Menopause hört die Östrogenproduktion im weiblichen Körper auf.

Abbauprodukt von Östrogen

Östron-3-Glucuronid ist ein im Urin erscheinendes Abbauprodukt von Östrogen. Von Beginn des Zyklus an steigt die Konzentration dieses Hormons konstant an und erreicht ihren Höchstwert im Durchschnitt 24 Stunden vor dem Eisprung. Die Östrogenmenge im Urin wird von verschiedenen Zykluscomputern bei Kinderwunsch beziehungsweise zur Empfängnisverhütung nachgewiesen und ausgewertet.

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