Nicht nur Kinder können eine Blinddarmentzündung bekommen. Medizinisch korrekt entzündet sich der Wurmfortsatz - und der kann auch im Erwachsenenalter noch Schwierigkeiten bereiten. Die Entzündung ist ein medizinischer Notfall, in dem schnell gehandelt werden sollte. Wie Sie eine Blinddarmentzündung erkennen und was die Ärzte tun, erfahren Sie in der Lifeline-Galerie.
Blinddarmentzündung: Was im Akutfall zu tun ist

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Die ersten Anzeichen
Eine Blinddarmentzündung beginnt sowohl bei Kindern als Erwachsenen mit eher unspezifischen Symptomen: Unwohlsein, Bauchschmerzen in Magen- oder Nabelgegend, Übelkeit und Erbrechen. Fieber kommt bei Kindern häufig, bei Erwachsenen aber eher selten vor. Ganz kleine Kinder sind unruhig, quengelig oder apathisch, wollen nicht trinken.
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Typisch: Schmerzen im rechten Unterbauch
Wenige Stunden später ist der zum Teil heftige Schmerz an die "richtige" Stelle gewandert, an der die Entzündung sitzt: in den rechten Unterbauch.
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Charakteristische Haltung bei Blinddarmentzündung
Ist der Blinddarm entzündet, liegt der Betroffene in einer typischen gekrümmten Haltung. Jede Bewegung tut weh - besonders das Ausstrecken des rechten Beines ist kaum möglich.
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Erste Hilfe
Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, die Bauchschmerzen mit einer Wärmflasche zu lindern. Das würde die Entzündung noch weiter "anfeuern". Schmerzmittel sollte der Kranke ebenfalls nicht bekommen. Diese würden die typischen Schmerzen verschleiern und eine eindeutige, schnelle Diagnose erschweren. Auf Essen und Trinken besser verzichten. Jetzt heißt es vielmehr: Schnell zum Arzt, denn es besteht die Gefahr, dass der Wurmfortsatz platzt und sich das entzündete Gewebe in den Bauchraum verteilt. Eine lebensbedrohliche Bauchfell-Infektion wäre die Folge.
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Untersuchung beim Arzt
Der Arzt wird zunächst den Bauch abtasten. Die Bauchdecke ist bei einer Blinddarmentzündung gespannt und sehr druckempfindlich. Typisch ist ebenfalls der Loslass-Schmerz: Der Arzt drückt etwa 20 Sekunden in den Bauch, beim Loslassen verstärken sich die Schmerzen.
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Ultraschall und Blutentnahme
Die Tastuntersuchung wird heute meist mit einer Ultraschalluntersuchung bestätigt. Der entzündete Wurmfortsatz ist mit dem Sonografiegerät häufig gut zu erkennen. In der Laboruntersuchung des Blutes können spezifische Entzündungsmarker nachgewiesen werden.
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Unter Beobachtung
Nicht jeder, der einen entzündeten Blinddarm hat, wird heutzutage gleich in den OP geschoben. Bei leichten Formen reichen Antibiotika, die zum Abklingen der Entzündung führen. Der Patient muss jedoch auf alle Fälle zur Beobachtung in der Klinik bleiben. Dann kann im Notfall schnell reagiert werden.
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Operation
Die meisten Patienten kommen jedoch um eine Blinddarmoperation nicht herum. Der Eingriff ist Routine und dauert unter Vollnarkose zwischen 20 und 60 Minuten. Das heute meist angewendete endoskopische Verfahren ist schonender: Der Chirurg benötigt nur kleine "Löcher" in der Bauchhöhle, um seine Geräte einzuführen und den entzündeten Wurmfortsatz zu entfernen.
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Offene Operation
Die offene Bauch-OP wird angewendet, wenn der Blinddarm bereits durchgebrochen ist und sich Entzündungssekrete im Bauchraum angesammelt haben. Dann bleibt nach der OP die typische, etwa vier bis acht Zentimeter lange "Blinddarm-Narbe" zurück.
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Genesung nach der Blinddarm-OP
Nach der Operation geht es schnell: Innerhalb von ein bis drei Tagen ist der Patient nach einer endoskopischen Operation wieder auf den Beinen und kann aus dem Krankenhaus entlassen werden. Wurde eine Operation mit Bauchschnitt durchgeführt, dauert es allerdings länger - bis zu einer Woche.
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Schonung für Blinddarmpatienten
Bis zur völligen Heilung dauert es noch zwei bis drei Wochen. In dieser Zeit ist es besser, auf Sport und anstrengende körperliche Betätigung zu verzichten und die Narbe entsprechend zu behandeln, um Rötung und Wulstbildung zu vermeiden.
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