Ernährungstipps bei Psoriasis
Viele Betroffene fragen sich, ob es eine richtige Ernährung bei Schuppenflechte gibt. Bis heute gibt es keine spezielle Psoriasis-Diät, aber Übergewicht sollte abgebaut und die Ernährung abwechslungsreich sein. Mit diesen Tipps gelingt die entzündungshemmende Ernährung leicht.
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Bis heute gibt es keine spezielle Anti-Schuppenflechte-Diät. Eine auf die Erkrankung ausgerichtete Ernährungs- und Lebensweise kann den Verlauf der Psoriasis positiv beeinflussen, heilen kann man sie damit aber nicht.
Im Überblick:
- Gesunde, ausgewogene Ernährung
- Omega-3-Fettsäuren
- Arachidonsäure meiden
- Antioxidantien
- Alkohol und Nikotin meiden
- Nahrungsergänzung sinnvoll?
- Übergewicht reduzieren
Gesunde, ausgewogene Ernährung
Grundsätzlich ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung empfehlenswert. Möglicherweise vorhandenes Übergewicht sollte abgebaut werden. Auf dem Speiseplan sollten vor allem Vollkornprodukte, Kartoffeln, frisches Obst und Gemüse, Milch und Milchprodukte, Fisch, Fleisch und pflanzliche Öle stehen. Diese Lebensmittel sind reich an langkettigen, ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien. Antioxidantien sind unter anderem pflanzliche Farb- und Aromastoffe und die Vitamine A, C und E. Der weitgehende Verzicht auf zuckerhaltige Nahrungsmittel und Speisen mit vielen Omega-6-Fettsäuren (Arachidonsäure, Linolensäure) zahlt sich ebenso aus wie ein geringer Alkoholkonsum und Nichtrauchen.
Omega-3-Fettsäuren
Bei Omega-3-Fettsäuren handelt es sich um langkettige, ungesättigte Fettsäuren, von denen man inzwischen weiß, dass sie die Schuppenflechte bei einigen Menschen positiv beeinflussen. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Immunantwort und wirken entzündungshemmend. Eine vermehrte Aufnahme beziehungsweise zusätzliche Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn gleichzeitig tierische Fette aus Wurst und fettem Fleisch eingeschränkt werden. Sie enthalten Arachidonsäure, die den positiven Effekt der Omega-3-Fettsäuren einschränkt. Daher sollte auf die genannten Lebensmittel weitestgehend verzichtet werden.
Empfohlen werden für Menschen mit Psoriasis:
- Kaltwasserfische wie Hering, Lachs und Makrele
- Pflanzenöle wie Distel- und Rapsöl
Arachidonsäure meiden
Arachidonsäure fördert Entzündungen im Körper und sollte von Menschen mit Schuppenflechte und anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Psoriasis-Arthritis – aber auch im Rahmen einer gesunden Ernährung – deshalb gemieden werden. Enthalten ist sie vor allem in:
- Fleisch und Wurst vom Schwein (maximal zwei Portionen pro Woche)
- Eier (maximal zwei pro Woche)
- Butter
- Thunfisch
Antioxidantien wichtig bei Schuppenflechte
Antioxidantien binden freie Radikale im Körper und können sie unschädlich machen. Bei den für die Schuppenflechte typischen Hautentzündungen werden vermehrt Radikale gebildet, die zellschädigend wirken können. Menschen mit Psoriasis sollten daher besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien achten.
Als Antioxidantien sind vorwiegend die Farb- und Aromastoffe aus Obst und Gemüse wichtig. Auch einige Vitamine dienen als Radikalfänger. Ernährungswissenschaftler und Mediziner empfehlen, mindestens fünfmal täglich eine Portion Obst und Gemüse zu essen. Dabei ist es egal, ob die Portion frisch oder tiefgekühlt ist. Auch Nüsse sind gute Lieferanten für Antioxidantien. Da sie jedoch auch viel Fett enthalten, sollten sie nur in Maßen genossen werden.
Alkohol und Nikotin meiden
Manche Menschen reagieren mit einer Unverträglichkeit auf Nahrungsmittel. Ist eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln bekannt, sollten diese gemieden werden. Es gibt aber keine für alle Betroffenen gültige Aussage darüber, welche Nahrungsmittel generell nicht gegessen werden sollten. Häufig reagieren Menschen mit Psoriasis auf scharfe Gewürze wie Chili, Pfeffer oder Curry, Zitrusfrüchte oder sauer eingelegte Lebensmittel.
Anders verhält es sich mit Alkohol und Nikotin. Sie wirken sich nachgewiesenermaßen bei den meisten Menschen ungünstig auf den Verlauf einer Schuppenflechte aus. Deshalb wird Menschen mit Schuppenflechte empfohlen, Alkohol zu meiden und das Rauchen aufzugeben oder wenigstens einzuschränken.
Nahrungsergänzung sinnvoll?
Am besten ist es, sich ausgewogen zu ernähren und darauf zu achten, dass die Grundregeln einer gesunden Ernährung eingehalten werden. Dann ist eine zusätzliche Zufuhr von Vitaminen oder Spurenelementen nicht notwendig. Wenn eine chronisch-entzündliche Erkrankung wie die Schuppenflechte vorliegt, ist das jedoch mit einem erhöhten Verbrauch von bestimmten Antioxidantien wie etwa Vitamin C verbunden.
Eine zusätzliche Zufuhr ist möglich, aber nicht notwendig, denn wer ausreichend Obst und Gemüse isst, braucht keine Vitaminpräparate. Etwas anders sieht es bei den Omega-3-Fettsäuren aus. Nicht jeder isst gerne Fisch und um eine ausreichende Menge der Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen, muss man etwa 200 Gramm fetten Fisch pro Woche essen. Gerade für Menschen, die keinen Fisch mögen, kann es sinnvoll sein, die Omega-3-Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel voranzutreiben. Allerdings dauert es Wochen bis Monate, bis dadurch ein entsprechend hoher Spiegel im Blut erreicht ist.
Es gibt Präparate mit Omega-3-Fettsäuren, die relativ hoch konzentriert sind und von denen man täglich nur eine Kapsel einnimmt. Von einigen niedrigkonzentrierten Präparaten aus der Drogerie muss man dagegen sechs bis zwölf Kapseln täglich nehmen, was in dieser Menge zu Verdauungsproblemen führen kann. Die zusätzliche Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren ist ansonsten relativ nebenwirkungsarm. Die Aufnahme in natürlicher Form ist selbstverständlich immer der Nahrungsergänzung vorzuziehen.
Übergewicht reduzieren
Eine Gewichtsreduktion ist bei Übergewicht in jedem Falle erstrebenswert und am besten mithilfe einer gesunden Ernährung, ausreichend Bewegung und Sport zu erreichen. Eine Nulldiät ist nicht zu empfehlen, da es nach dem Fasten häufig zu einer erneuten Gewichtszunahme kommt (Jojo-Effekt). Außerdem wird bei einer schnellen Gewichtsreduktion viel Arachidonsäure freigesetzt, die entzündungsfördernd wirken kann.
Auf längere Sicht sind durch eine sorgfältig geplante und kontinuierliche Gewichtsreduktion Vorteile für das Allgemeinbefinden und die Haut zu erwarten. In Studien wurden die positiven Effekte für den Krankheitsverlauf und die Wirksamkeit der Behandlung durch eine Gewichtsnormalisierung belegt. Ganz wichtig ist es, bei Figurproblemen auch die Schilddrüse untersuchen zulassen. Es sollte abgeklärt werden, ob eine Unterfunktion vorliegt, die das Übergewicht fördert.
Da bei Schuppenflechte das Risiko für bestimmte Begleiterkrankungen wie Diabetes oder ein ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt besteht, ist es umso sinnvoller, durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit Normalgewicht auch diese Risiken zu reduzieren.
Was man bei allen Ernährungstipps auf keinen Fall vergessen darf: Die Basis der Therapie bei Schuppenflechte besteht in einer kontinuierlichen Hautpflege. Sie bildet die Grundlage, auf der alle anderen Behandlungsmöglichkeiten aufbauen.
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