Alkalische Phosphatase (AP)
Alkalische Phosphatasen (Abkürzungen im Laborbefund: AP oder ALP) sind eine Gruppe von Eiweißverbindungen (Proteinen), die für die Aufspaltung von Phosphatverbindungen im Organismus zuständig sind. Der Blutwert gibt Hinweise auf die Funktion von Leber und Galle aber auch auf Erkrankungen der Knochen.
Die Alkalische Phosphatasen werden auch als „Isoenzyme“ bezeichnet. Diese haben alle die gleiche chemische Funktion, aber eine andere Herkunft und leicht abgewandelte Form. Im menschlichen Organismus kommen sie verschiedenen Organen vor, so im Dünndarm, in der Plazenta, in den Nieren, dem Knochengewebe und in der Leber und den Gallengängen. Im Blut werden vor allem die Alkalischen Phosphatasen aus Leber, Galle und Knochen analysiert, sie sind deshalb ein Marker für Erkrankungen an diesen Organen.
AP-Wert zur Diagnose von Leber und Knochen
Der Arzt lässt die Alkalischen Phosphatasen bestimmen, wenn der Verdacht auf Leber- und Gallenerkrankungen sowie Knochenerkrankungen und Störungen der Knochenbildung besteht. So sind die AP-Werte ein Parameter im Lebercheck. Bestimmt wird der AP-Wert im Blut.
Wann ist der AP-Wert im normalen Bereich?
Die Werte unterscheiden sich bei Männern und Frauen. Kinder und Jugendliche haben höhere Werte als Erwachsene, bei ihnen hängt der AP-Wert vom Alter ab. Er wird in U/l (Einheiten pro Liter) gemessen.
Normalbereich | |
Männer | 40 bis 129 |
Frauen | 35 bis 104 |
Jugendliche (16 bis 18 Jahre) | Mädchen: 38 bis 186 Jungen: 38 bis 390 |
Kinder (bis 16 Jahre) | 125 bis 300 |
Je nach Labor und Analysemethode können die Werte stark abweichen. Zur Interpretation sind deshalb immer die Referenzwerte des Labors mit zu beachten.
Wann können erhöhte AP-Werte gemessen werden?
Liegt der AP-Wert über dem normalen Bereich, kommen folgende Ursachen in Betracht:
- Erkrankung der Leber (Hepatitis, Leberkrebs, Leberzirrhose)
- Erkrankungen der Gallenwege zum Beispiel Gallenabflussstörungen (Cholestase), Gallenwegs- und Gallenblasenkrebs
- Knochenkrankheiten wie Morbus Paget, Osteomalazie (Knochenerweichung) oder Knochentumoren
- Knochenbrüche
- Vitamin D-Mangel (Rachitis),
- Metastasen (Tochtergeschwüre) bösartiger Tumore in Knochen, zum Beispiel bei und Formen von Darmkrebs
- Akromegalie (Wachstumsstörung, „Riesenwuchs“)
- eine bestimmte Form der Nierenschwäche (tubuläres Nierenversagen)
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Erhöhte Werte werden zudem im Blut bei Kindern und Jugendlichen gemessen, da bei ihnen der Knochenwachstum noch voll im Gange ist. Auch in der fortgeschrittenen Schwangerschaft kann der AP-Wert erhöht sein.
Einfluß auf den AP-Wert haben zudem eine Reihe von Medikamenten. So können Beruhigungsmittel, Antidepressiva, einige Antibiotika, Wirkstoffe gegen Diabetes und Epilepsie den AP-Wert erhöhen.
Ursachen für einen zu niedrigen AP-Wert
Niedrige AP-Werte treten eher selten auf. Beobachtet werden sie bei
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- Schwere Formen von Blutarmut und
- Eiweißmangel-Ernährung
Bei der angeborenen Stoffwechselerkrankung Hypophosphatasie bildet der Körper zu wenig alkalische Phosphatase. Durch die nicht ausreichende Phosphatspaltung kommt es zu Missbildungen an den Knochen, zu Knochenverkrümmung und Knochenentzündungen und Frakturen, Muskelschwäche und frühem Zahnverlust. Betroffene klagen zudem über Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Schmerzen.
Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel einnehmen, weisen ebenfalls oft einen zu niedrigen AP-Wert auf.
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