Entzündungen lindern

Ernährung bei Schuppenflechte: Hilfreiche Tipps

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Viele Betroffene fragen sich, ob es eine richtige Ernährung bei Schuppenflechte gibt. Bis heute ist zwar keine spezielle Psoriasis-Diät bekannt, jedoch sollte Übergewicht abgebaut werden und die Ernährung abwechslungsreich sein. Mit diesen Tipps gelingt die entzündungshemmende Ernährung leicht.

Junge Frau kocht gesund in der Küche
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Was soll man mit Schuppenflechte nicht essen? Personen mit Psoriasis sollten Lebensmittel vermeiden, die Entzündungsreaktionen fördern können, wie stark verarbeitete Speisen, rotes Fleisch, raffinierter Zucker und Alkohol.

Welche Lebensmittel triggern Schuppenflechte? Bestimmte Lebensmittel, wie Nachtschattengewächse (Tomaten und Auberginen), Milchprodukte und glutenhaltige Produkte, können bei manchen Betroffenen die Hauterkrankung auslösen oder verschlimmern.

Was fehlt dem Körper bei Psoriasis? Es kann ein Mangel an bestimmten Nährstoffen bestehen, insbesondere Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Antioxidantien. Sie alle wirken entzündungshemmend.

Artikelinhalte im Überblick:

Wie sieht Schuppenflechte aus? Bilder der Psoriasis

Ausgewogene Ernährung bei Schuppenflechte

Eine der Krankheit angepasste Ernährungs- und Lebensweise kann den Verlauf der Psoriasis positiv beeinflussen und zum Beispiel Symptome im akuten Schub lindern. Heilen lässt sich die Hauterkrankung damit aber nicht.

Grundsätzlich ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung empfehlenswert. Auf dem Speiseplan sollten vor allem

  • Vollkornprodukte (Vorsicht bei glutenhaltigem Getreide),
  • Kartoffeln,
  • frisches Obst und Gemüse,
  • Milch und Milchprodukte (sofern sie vertragen werden),
  • Fisch und
  • pflanzliche Öle stehen.

Diese Lebensmittel sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien sowie langkettigen, ungesättigten Omega-Fettsäuren. Antioxidantien sind unter anderem pflanzliche Farb- und Aromastoffe und die Vitamine A, C und E.

Der weitgehende Verzicht auf zuckerreiche Nahrungsmittel zahlt sich ebenso aus wie ein geringer Alkoholkonsum und Verzicht auf Rauchen. Auch Fleisch sollte nur in Maßen konsumiert werden. All das kann Entzündungsprozesse fördern.

Gut zu wissen: Die Basis der Therapie bei Schuppenflechte besteht in einer kontinuierlichen Hautpflege. Sie bildet die Grundlage, auf der alle anderen Behandlungsmöglichkeiten wie Medikamente aufbauen.

Ernährung bei Schuppenflechte: Omega-3-Fettsäuren

Bei Omega-3-Fettsäuren handelt es sich um langkettige, ungesättigte Fettsäuren, von denen man inzwischen weiß, dass sie die Schuppenflechte bei einigen Menschen positiv beeinflussen. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Immunantwort und wirken entzündungshemmend.

Eine vermehrte Aufnahme beziehungsweise zusätzliche Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn gleichzeitig tierische Fette aus Wurst und fettem Fleisch eingeschränkt werden. Sie enthalten Arachidonsäure, die den positiven Effekt der Omega-3-Fettsäuren einschränken. Um Entzündungsprozesse zu reduzieren, sollte daher auf die genannten Lebensmittel weitestgehend verzichtet werden.

Empfohlen werden für Psoriasispatient*innen:

  • Pflanzenöle wie Leinöl und Rapsöl
  • Algen und Algenöl
  • Fischöl
  • fettreiche Fische wie Forelle, Sardinen, Thunfisch, Hering
  • Leinsamen, Chiasamen, Hanfsamen
  • Walnüsse

Arachidonsäure besser meiden

Die langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäure aus der Gruppe der Omega-6-Fettsäuren kann Entzündungsreaktionen im Körper fördern. Deshalb sollte sie von Menschen mit Schuppenflechte und anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Psoriasis-Arthritis – aber auch im Rahmen einer gesunden Ernährung – gemieden werden.

Enthalten ist die Omega-6-Fettsäure vor allem in:

  • rotem Fleisch und Wurst, vor allem vom Schwein
  • Geflügel: Hühnerfleisch und insbesondere die dunkleren Teile wie Schenkel und Flügel
  • Innereien wie Leber
  • Eier, insbesondere Eigelb (maximal zwei pro Woche)
  • Butter
  • fettreiche Fische wie Lachs und Makrele
Diese 12 Lebensmittel liefern Omega-3-Fettsäuren

Antioxidantien sind wichtig bei Schuppenflechte

Antioxidantien binden freie Radikale im Körper und können sie unschädlich machen. Bei den für die Schuppenflechte typischen Hautentzündungen werden vermehrt Radikale gebildet, die zellschädigend wirken. Menschen mit Psoriasis sollten daher besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien achten.

Als Antioxidantien sind vorwiegend die Farb- und Aromastoffe in Obst und Gemüse wichtig. Auch einige Vitamine dienen als Radikalfänger. Fachleute empfehlen, mindestens fünfmal täglich eine Portion Obst und Gemüse zu essen – der Großteil sollten jedoch Gemüsesorten sein. Dabei ist es egal, ob die Portion frisch oder tiefgekühlt ist.

Auch Nüsse sind gute Lieferanten für Antioxidantien. Da sie jedoch auch viel Fett enthalten, sollten sie nur in kleinen Mengen gegessen werden. Ein guter Richtwert ist die Empfehlung von maximal 25 Gramm (etwa eine Hand voll) der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Damit kann auch eine Portion Obst ersetzt werden.

Alkohol und Nikotin meiden

Manche Menschen reagieren mit einer Unverträglichkeit auf Nahrungsmittel. Ist eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln bekannt, sollten diese gemieden werden. Es gibt aber keine für alle Patient*innen gültige Aussage darüber, welche Nahrungsmittel generell nicht gegessen werden sollten. Häufig reagieren Menschen mit Psoriasis auf

  • scharfe Gewürze wie Chili, Pfeffer oder Curry,

  • Zitrusfrüchte oder

  • sauer eingelegte Lebensmittel.

Anders verhält es sich mit Alkohol und Nikotin. Sie wirken sich nachgewiesenermaßen bei den meisten Menschen ungünstig auf den Verlauf einer Schuppenflechte aus. Deshalb wird Menschen mit Schuppenflechte empfohlen, Alkohol zu meiden und das Rauchen aufzugeben oder wenigstens einzuschränken.

Sind Nahrungsergänzungsmittel bei Psoriasis sinnvoll?

Am besten ist es, sich ausgewogen zu ernähren und darauf zu achten, dass die Grundregeln einer gesunden Ernährung eingehalten werden. Eine chronisch-entzündliche Erkrankung wie Schuppenflechte ist meist mit einem erhöhten Verbrauch von bestimmten Antioxidantien wie Vitamin C verbunden. Sofern ausreichend Obst und Gemüse verzehrt werden, ist eine zusätzliche Zufuhr in der Regel aber nicht notwendig.

Etwas anders sieht es bei den Omega-3-Fettsäuren aus. Um eine ausreichende Menge der Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen, muss man etwa 200 Gramm fetten Fisch pro Woche essen. Gerade für Menschen, die keinen Fisch mögen oder sich vegetarisch oder vegan ernähren, kann es sinnvoll sein, die Omega-3-Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel voranzutreiben. Allerdings dauert es Wochen bis Monate, bis dadurch ein entsprechend hoher Spiegel im Blut erreicht ist.

Die Aufnahme in natürlicher Form ist der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln vorzuziehen. Außerdem sollte zuvor möglichst Rücksprache mit einem*einer Arzt*Ärztin gehalten werden.

Vitamin D und Schuppenflechte – Zusammenhang noch unklar

Die Wirksamkeit einer oralen Supplementation von Vitamin D bei Psoriasispatient*innen ist derzeit noch unklar, da aktuelle Forschungsergebnisse keine signifikanten Verbesserungen der Symptome feststellen konnten. Es fehlen bislang großangelegte Studien, um die optimale Dosierung und potenzielle Nebenwirkungen genau zu bestimmen.

Obwohl Betroffene niedrigere Serumspiegel von 25-Hydroxyvitamin D aufweisen, konnte keine signifikante Verbesserung durch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten nachgewiesen werden. Es sind weitere Forschungen notwendig, um spezifische Gruppen zu identifizieren, die möglicherweise von einer Supplementierung profitieren.

Übergewicht bei Schuppenflechte reduzieren

Eine Gewichtsreduktion ist bei Übergewicht in jedem Falle erstrebenswert und am besten mithilfe einer gesunden Ernährung, ausreichend Bewegung und Sport zu erreichen. Eine Nulldiät ist nicht zu empfehlen, da es nach dem Fasten häufig zu einer erneuten Gewichtszunahme kommt (Jojo-Effekt). Außerdem wird bei einer schnellen Gewichtsreduktion viel Arachidonsäure freigesetzt, die entzündungsfördernd wirken kann.

Auf längere Sicht sind durch eine sorgfältig geplante und kontinuierliche Gewichtsreduktion Vorteile für das Allgemeinbefinden und die Haut zu erwarten. In Studien wurden die positiven Effekte für den Krankheitsverlauf und die Wirksamkeit der Behandlung durch eine Gewichtsnormalisierung belegt. Ganz wichtig ist es, auch die Schilddrüse untersuchen zulassen. Es sollte abgeklärt werden, ob eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vorliegt, die das Übergewicht fördert.

Da bei Schuppenflechte das Risiko für bestimmte Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus oder ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt besteht, ist es umso sinnvoller für Psoriasispatient*innen, durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung auch diese Risiken zu reduzieren.

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