Aloe vera ist als Gel und Saft vielseitig einsetzbar

Aloe-vera-Gel erfreut sich aufgrund seiner pflegenden Eigenschaften großer Beliebtheit in der Kosmetik und Hautpflege. Aloe vera ist auch eine vielseitige Heilpflanze, die das Immunsystem stärkt und bei Verdauungsbeschwerden helfen kann.

Aloe Vera
© iStock.com/id-art

Die Aloe-vera-Pflanze ("echte" Aloe) kann Flüssigkeit langfristig speichern. Das milde Gel, das aus ihren Blättern gewonnen wird, spendet der Haut Feuchtigkeit, kühlt und wirkt entzündungshemmend. Dadurch ist es ein ideales Naturheilmittel bei Sonnenbrand und leichten Verbrennungen. Darüber hinaus hat das Gel eine immunstärkende Wirkung. Der Saft der Aloe-vera-Pflanze hingegen ist eher bitter, regt die Verdauung an und wird wegen seiner abführenden Wirkung gegen Verstopfung eingesetzt.

Artikelinhalte im Überblick:

Anwendung: Wofür ist Aloe vera gut?

Neben viel Wasser enthält Aloe vera Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme. Die Wirkstoffe stecken vor allem im Blattinneren, eingebettet in eine gelartige Substanz. Einer der wichtigsten Inhaltsstoffe ist das Polysaccharid Acemannan, welches das menschliche Immunsystem stimuliert.

Medizinisch wirksam ist das klare, im Blatt enthaltene Gel und der aus der Blattbasis gewonnene bittere, gelbe Saft. Aloe-vera-Gel wirkt kühlend und immunstärkend, während Aloe-vera-Saft abführend wirkt.

Aloe-vera-Gel zur äußeren Anwendung

Das klare, im Blatt enthaltene Gel dient äußerlich angewendet der Behandlung von oberflächlichen Wunden und leichten Verbrennungen. Es beschleunigt die Heilung und verringert das Risiko von Infektionen.

Aufgrund seiner feuchtigkeitsspendenden und reizlindernden Eigenschaften wird Aloe-vera-Gel als Hautlotion und Creme eingesetzt. Außerdem ist es ein beliebter Inhaltsstoff in Kosmetika, von der Gesichtspflege über Bodylotion bis zum Shampoo. Vor allem der empfindlichen Haut im Gesicht tut reines Aloe-vera-Gel gut, indem es trockene Stellen und Rötungen mildert und kleine Fältchen aufpolstert.

Anwendung von Aloe-vera-Gel bei:

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Aloe-vera-Gel zur inneren Anwendung

Auch innerlich kann Aloe-vera-Gel angewendet werden, beispielsweise bei Magen- und Darmbeschwerden. Da Harz und Saft aus der Aloe-Pflanze leicht giftig sind und Magen und Darm reizen können, sollte nur reines Aloe-vera-Gel verwendet werden. Durch das enthaltene Polysaccharid Acemannan wirkt Aloe vera zudem immunstärkend und ist ein gesunder Zusatz in Drinks oder Smoothies. Darüber hinaus sagt man Aloe vera eine ausgleichende Wirkung auf den Stoffwechsel nach.

Innerliche Anwendung von Aloe-vera-Gel:

Aloe-vera-Saft bei Verstopfung

Der Saft der Aloe-vera-Pflanze hat eine abführende Wirkung und wird deshalb in der Medizin bei Verstopfung (Obstipation) eingesetzt. Der aus der Blattbasis gewonnene gelbliche Saft wird eingedickt und zu einem Harz oder Pulver verarbeitet. In geringen Mengen regt das Aloe-Harz die Gallensekretion an und wirkt verdauungsanregend. In hoher Dosierung ist es leicht giftig und stark abführend. Aufgrund der starken Wirkung sollte der Saft sehr vorsichtig dosiert und maximal ein paar Tage am Stück angewandt werden.

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Ayurveda und Aloe vera

In der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda hat die Aloe-Pflanze einen festen Platz und wird für ihre ausgleichende Wirkung zwischen den drei Doshas Pitta, Kapha und Vata geschätzt.

Gegenanzeigen: Wann darf Aloe vera nicht angewendet werden?

Warnhinweise und Gegenanzeigen betreffen vor allem den eingedickten Blattsaft zur innerlichen Anwendung. Bei Überdosierung oder Langzeiteinnahme kann es zu Elektrolytverlust und vor allem Kaliummangel kommen, darüber hinaus kann sich eine Verstopfung verschlimmern. Nicht angewendet werden darf Aloe vera bei Darmverschluss und allen entzündlichen Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn.

Aloe-Saft in der Schwangerschaft nicht innerlich anwenden

Aloe-vera-Harz darf in der Schwangerschaft nicht innerlich angewendet werden, da es aufgrund seiner anregenden Wirkung Wehen auslösen kann. Schlimmsten Falls kann das zum Schwangerschaftsabbruch oder zur Frühgeburt führen. Auch während der Stillzeit sollte es nicht innerlich angewendet werden, da es muttermilchgängig ist.

Aloe vera als Gel, Creme oder Drink

Aloe vera ist erhältlich in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern, außerdem kann man es aus der Pflanze selbst herstellen. Beim Kauf sollte man auf den Zusatz "reines" oder "pures" Aloe-vera-Gel achten. Aloe vera ist erhältlich als

  • Kapseln
  • Pulver
  • Saft
  • Tropfen
  • reines Gel
  • als Zusatz in Cremes und Pflegeprodukten (zur Gesichtspflege, als Duschgel, Shampoo)
  • Aloe-vera-Drink, Joghurtdrink oder Drinking-Gel

Aloe vera: Pflege für Gesicht und Haare

Vor allem in der Gesichtspflege ist Aloe-vera-Gel heute nicht mehr wegzudenken. Es spendet Feuchtigkeit und regeneriert trockene und empfindliche Haut. Als reines Gel kann es direkt und pur auf die entsprechenden Hautpartien aufgetragen werden. Auch den Haaren tut das Gel gut: Aloe-vera-Shampoo soll trockene Haarspitzen pflegen und gereizte Kopfhaut beruhigen.  

Aloe vera als Drink

Inzwischen wird pures Aloe-vera-Gel auch als Drink angeboten. Hier sind die Qualität und Herkunft der Aloe vera besonders wichtig. Ist Wasser in den Inhaltsstoffen aufgeführt, ist das Produkt aus einem Konzentrat hergestellt und somit nicht hochwertig.

Auch als Zusatzstoff in Getränken ist die vitamin- und mineralstoffreiche Pflanze beliebt: Aloe-vera-Gel oder -Saft können beim Abnehmen unterstützen, da sie den Stoffwechsel anregen. Der Geschmack des puren Gels ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, weshalb viele Menschen Aloe vera mit anderen Zutaten mischen. Über längere Zeit und in höheren Dosierungen genossen kann Aloe vera den Urin etwas rötlich färben. In der Regel ist dies jedoch harmlos.

Aloe-vera-Pflanze selber ziehen

Nachdem die Aloe-vera-Pflanze nicht winterfest ist und ein warmes, trockenes Plätzchen schätzt, sollte sie nicht im Garten wachsen. Als Zimmerpflanze kann sie dagegen gut im Topf gezogen werden. So ist immer frisches Aloe-vera-Gel für den eigenen Bedarf zur Hand. Die Pflanze braucht einen sandigen Boden, mag es eher sonnig und braucht nicht viel Wasser. Im Winter sollte sie wenig bis gar nicht gegossen werden.

Aloe-vera-Gel selber machen

Aloe-Vera-Saft auf Verbrennung auftragen
© iStock.com/apomares

Erntereif ist die Aloe frühestens nach vier bis fünf Jahren oder wenn sie mindestens zwölf Blätter hat. Am besten wird immer nur ein Blatt abgeschnitten und frisch verwendet. Zunächst sollte man den gelben Saft ablaufen lassen, da er das Gel verunreinigt. Dann wird das Blatt in Stücke geschnitten und das etwas schleimige Gel vorsichtig mit dem Messer herausgelöst. Es kann direkt auf die zu behandelnden Hautstellen aufgetragen werden oder – beispielsweise mit einem Joghurt verrührt – verzehrt werden. Den Rest des Blattes kann man einige Tage im Kühlschrank aufbewahren.

Rezept: Aloe-vera-Smoothie mit Ingwer und Gurke

  • je nach Geschmack 50‒100 g Aloe vera oder ein Blatt
  • ein Stück Ingwer, geschält und gewürfelt
  • eine halbe Salatgurke in Stücken
  • Saft von einer Limette
  • 1 EL brauner Zucker
  • nach Bedarf Wasser

Für den Aloe-vera-Smoothie wird das frische und sorgfältig vom bitteren Saft befreite Blatt der Aloe verwendet. Es wird gewaschen, geschält und in kleine Stücke geschnitten. Dann werden alle Zutaten unter Zugabe von Wasser in einen Mixer gegeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Frisch serviert ist der Aloe-Ingwer-Drink ein echter Booster für das Immunsystem.

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