Gelbes Currypulver gegen Krankheiten

Kurkuma: Wirkung und Nebenwirkungen des Supergewürzes

Kurkuma ist der orange-rote Hauptbestandteil von Currypulver. Die Heilpflanze wirkt entzündungshemmend und kann dabei helfen, Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Welche Beschwerden lassen sich lindern und was sagt die Wissenschaft zur Wirkung von Kurkuma?

frischer kurkuma
© iStock.com/alexander ruiz

Artikelinhalte im Überblick:

Kurkuma: Superfood mit Heilwirkung

Was ist Kurkuma?

Kurkuma (auch Gelbwurz, Gelbwurzel oder Curcuma) gehört zur Familie der Ingwergewächse und wird seit Jahrhunderten in der Traditionellen Indischen und Chinesischen Medizin nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilpflanze eingesetzt. Die heilende Wirkung ist im gelben Farbstoff Curcumin in den Wurzeln der Pflanze enthalten. Kurkumapulver ist in Deutschland vor allem als Hauptbestandteil von Curry-Mischungen bekannt und verleiht dem Gewürz seine intensive Farbe.

Entzündungshemmend und verdauungsfördernd: Wirkung von Kurkuma

Der Farbstoff Curcumin im Kurkuma wirkt in erster Linie stark antioxidativ, also bekämpft freie Radikale und beugt damit Entzündungen vor. So schützt es die Zellen vor umwelt- und altersbedingten Veränderungen und deshalb vor Erkrankungen des Alters wie Herz-Kreislauferkrankungen. Daneben wird die Gelbwurz als Heilpflanze geschätzt, weil ihre Wirkstoffe unter anderem auch die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit anregen.

Nebenwirkung von Kurkuma: Durchfall und Übelkeit

Allerdings sind bei hohen Dosen und langfristiger Einnahme von Kurkuma mögliche Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall und Reizungen des Magens nicht auszuschließen. Auch eine Zahnverfärbung ist durch das stark färbende Gewürz möglich. Toxische Reaktionen konnten bisher nicht beobachtet werden, allerdings sind Organschäden bei der Einnahme unüblich hoher Mengen über einen sehr langen Zeitraum denkbar.

Dosierung: Was muss man bei der Einnahme von Kurkuma beachten?

Schwangere und Stillende sowie Personen mit Gallensteinen und Durchfall sollten auf Nahrungsergänzungsmittel mit Curcumin verzichten. Diese Personengruppen können Kurkuma aber als Gewürz oder als Bestandteil in Gewürzmischungen in üblicher Menge bedenkenlos verwenden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA limitierte die tägliche Höchstdosierung auf zwei Milligramm Curcumin pro Kilogramm Körpergewicht. Bei den meisten bisherigen Studien zur Wirkung von Kurkuma wurden Dosen von bis zu acht Gramm täglich verabreicht. Es sollte auf sehr hohe Dosen über einen längeren Zeitraum hinweg verzichtet werden, um keine Organschäden (beispielsweise der Leber) hervorzurufen.

Kurkuma hat viele Anwendungsbereiche

Kurkuma hat erwiesenermaßen zahlreiche schützende Funktionen für die Gesundheit. Die Wirkung von Curcumin wird bereits seit Jahrzehnten in experimentellen Studien und am Menschen untersucht. Die Ergebnisse geben zwar in den meisten Fällen nur lückenhafte Hinweise auf die Wirksamkeit, sie sprechen aber für den Einsatz unter anderem bei folgenden Krankheiten:

Studien geben außerdem konkrete Hinweise darauf, dass eine Einnahme von Präparaten mit Kurkuma die Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapien verbessern könnten.

Gewürze mit Heilwirkung

Kurkuma bei Magen- und Darmerkrankungen

Bei Verdauungsbeschwerden spricht sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für den täglichen Verzehr von drei Gramm der gelbwurzelhaltigen Präparate aus. Auch beim Reizdarmsyndrom haben mehrere Studien gezeigt, dass sich die Beschwerden mit Kurkuma bessern können. Außerdem trägt Curcumin auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Colitis ulcerosa zum Behandlungserfolg bei. Bei Patient*innen mit Colitis ulcerosa, die zusätzlich zur Standardmedikation täglich Curcuminpräparate zu sich nahmen, traten die Krankheitssymptome seltener wieder auf. Deshalb wird Curcumin auch in der Leitlinie zur Behandlung von Colitis ulcerosa begleitend empfohlen.

Kurkuma gegen Alzheimer?

Demenzerkrankungen wie Alzheimer führen zu unwiderruflichen Schäden im Gehirn. Gehirngewebe, das einmal abgestorben ist, lässt sich bislang nicht wiederbeleben. Forscher vom Institut für Neurowissenschaften und Medizin in Jülich könnten jedoch einen Weg gefunden haben, diesen Prozess rückgängig zu machen und gesunde Gehirnzellen nachwachsen zu lassen. Die Wissenschaftler*innen verwendeten für ihre Tierstudie Kurkuma. Aus der Pflanze extrahierten die Wissenschaftler den Pflanzenstoff Turmeron. Diese Substanz injizierten sie in die Gehirne von Ratten, die an Alzheimer erkrankt waren.

Im Verlauf der Studie zeigte sich, dass die beschädigten, geschrumpften Gehirnteile langsam wuchsen und ihre Funktion wieder aufnahmen. Kurkuma hatte kranke Nervenzellen dazu angeregt, sich selbst zu reparieren. "Es ist also möglich, damit den Reparaturmechanismus im Gehirn anzuregen", sagt Studienleiterin Maria Adele Rüger.

Alzheimer: Forschung steht noch am Anfang

Bereits an Alzheimer Erkrankte mit Kurkuma in hohen Dosen zu behandeln oder die Heilpflanze vorbeugend einzusetzen, ist bei der Demenzform nicht erfolgversprechend: Der Wirkstoff ist nur dann effektiv, wenn er direkt ins Gehirn injiziert wird – eine Anwendungsform, die mit zahlreichen Risiken verbunden ist. Zusätzlich wären für den Menschen extrem hohe Mengen an Turmeron erforderlich.

Trotzdem ist die Entdeckung der deutschen Forscher*innen ein Meilenstein für die Erforschung und später womöglich auch die Behandlung von Alzheimer. Rüger erklärt: "Vermutlich könnte man Stammzellen damit behandeln, die sich dadurch zu speziellen Gehirnzellen entwickeln, die den Reparaturmechanismus anregen."

Senkt Kurkuma den Cholesterinspiegel?

Zahlreiche Studien haben Kurkuma auch hinsichtlich einer möglicherweise regulierenden Wirkung auf die Blutfettwerte untersucht. In Tiermodellen wurde eine Senkung von Cholesterin und Triglyzeriden beobachtet. Doch keine klinische Studie und auch eine systematische Auswertung fünf verschiedener Studien konnte bisher eindeutig bestätigen, dass Kurkumapräparate eine blutfettsenkende Wirkung auf den menschlichen Organismus haben. Weitere Untersuchungen, vor allem an Menschen mit erhöhten Blutfettwerten, sind nötig, um diesbezüglich abschließende Aussagen treffen zu können.

Kurkuma-Kapseln haben höhere Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit von Curcumin in seiner natürlichen Form ist wie auch bei anderen Antioxidantien gering. Das bedeutet, dass die Substanz den Körper größtenteils ungenutzt wieder verlässt. Es gibt verschiedene Methoden, um die Bioverfügbarkeit zu verbessern und damit die gesundheitlichen Vorteile von Kurkuma besser nutzen zu können: Durch die Mizellen-Technologie wird die Bioverfügbarkeit von Kurkuma um das 185-fache erhöht. Mizellen kommen auch im natürlichen Verdauungsprozess des Menschen vor. Die Curcuminmoleküle werden in die Mizellen eingebunden, wodurch der Wirkstoff die Darmwand leichter passieren kann.

Eine Kombination mit anderen Wirkstoffen, zum Beispiel Boswellia (Weihrauch), kann die Wirkung von Kurkuma synergetisch unterstützen. In Form eines Nahrungsergänzungsmittels, in dem beide Heilpflanzen kombiniert sind, können die Wirkstoffe dem Körper zugeführt werden.

Auch Pfeffer kann die Bioverfügbarkeit von Kurkuma um ein 20-faches erhöhen. Deswegen ist es ratsam, bei Gerichten oder Getränken mit Kurkuma immer eine Brise Pfeffer hinzuzufügen.

Rezept mit Kurkuma: Goldene Milch

Zutaten für ein Glas goldene Milch:

  • 300 ml Pflanzenmilch
  • 1 EL Kurkumapulver
  • eine Prise gemahlenen schwarzen Pfeffer
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 TL Agavendicksaft

Zubereitung: Alle Zutaten vermischen und bei Bedarf in einen Mixer geben. Die Milch kann kalt oder warm genossen werden. Für den warmen Genuss, die goldene Milch kurz in einem Topf erhitzen.

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