Buscopan: Dosierung und Nebenwirkungen des Krampflösers
Das Arzneimittel Buscopan eignet sich zur Behandlung von Schmerzen und Krämpfen im Bauchbereich. In Buscopan Plus ist zusätzlich das Schmerzmittel Paracetamol enthalten. Was sollte man bei der Einnahme und hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen beachten?
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Kurzübersicht
Was ist Buscopan? Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Butylscopolamin, der Schmerzen und Krämpfe im Bauchbereich lindert. Außerdem gibt es Buscopan Plus, in dem zusätzlich das Schmerzmittel Paracetamol enthalten ist.
Einsatzgebiete: Häufige Ursache für Bauchschmerzen sind die Regelblutung, Verdauungsprobleme, Stress oder Blasenentzündungen.
Nebenwirkungen: Möglich sind Hautreaktionen, Müdigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, Juckreiz und Probleme beim Wasserlassen.
Dosierung: Buscopan ist als Dragée und Buscopan plus als Filmtablette und Zäpfchen erhältlich. Die Tageshöchstdosis liegt jeweils bei sechs Dragées/Filmtabletten und vier Zäpfchen.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist Buscopan?
Buscopan ist ein Arzneimittel, das bei leichten bis mäßigen Krämpfen im Magen-Darm-Trakt angewendet wird. Die Wirkung des Medikaments beruht auf dem Wirkstoff Butylscopolaminiumbromid (auch Butylscopolaminbromid oder Butylscopolamin). Das auf pflanzlicher Basis gewonnene Butylscopolamid löst Verkrampfungen der Muskulatur im Magen-Darmtrakt und hemmt die Magen- und Darmbewegungen. Bei Buscopan Plus wird diese krampflösende Eigenschaft durch den schmerzstillenden Wirkstoff Paracetamol ergänzt.
Indikationen zur Anwendung von Buscopan
Das Einsatzgebiet für Buscopan sind Bauchschmerzen und Krämpfe unterschiedlicher Herkunft, etwa durch Stress und fetthaltige oder stark gewürzte Speisen, Alkohol oder Nikotin. Auch Nahrungsunverträglichkeiten wie beispielsweise Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit, Lebensmittelallergien und -infektionen sowie das Reizdarmsyndrom können Probleme mit der Verdauung verursachen und Bauchkrämpfe auslösen. Bei krampfartigen Schmerzen im Rahmen der Regelblutung ist ebenfalls Linderung möglich.
Bei stärkeren Beschwerden kann alternativ Buscopan Plus eingenommen werden. Einsatzgebiete sind:
- Regelschmerzen
- Blasenentzündungen
- Magen-Darm-Infektionen
Wann ärztliche Hilfe bei Bauchkrämpfen?
Wenn die Bauchschmerzen trotz der Behandlung mit Buscopan weiter bestehen bleiben beziehungsweise sich verstärken, sollte umgehend ein*e Arzt*Ärztin aufgesucht werden. Dies gilt auch, wenn weitere Symptome hinzukommen wie
- Fieber,
- Übelkeit und Erbrechen,
- Druckempfindlichkeit am Bauch,
- Blutdruckabfall,
- Ohnmacht
- oder Blut im Stuhl.
Gleiches gilt für das Auftreten schwerer akuter Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich durch Rötungen oder Schwellungen ankündigen können.
Mögliche Nebenwirkungen von Buscopan
Sowohl Buscopan als auch Buscopan Plus sind zwar gut verträglich, können aber wie alle Arzneien unerwünschte Nebenwirkungen haben. Dazu gehören beispielsweise:
- Hautreaktionen
- Mundtrockenheit
- Juckreiz
- Müdigkeit
- Schwindel
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- Herzrasen
In seltenen Fällen kann Buscopan Plus auch schwere Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall, Anstieg der Herzfrequenz oder Probleme mit den Augen (Akkomodationsstörung, Glaukomanfall) auslösen. Der schmerzstillende Wirkstoff Paracetamol wird über die Leber abgebaut. Deshalb sollte kein Alkohol getrunken werden, wenn Buscopan Plus angewendet wird.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten abklären
Sowohl durch Butylscopolamin als auch Paracetamol kann es bei gleichzeitiger Einnahme mit bestimmten anderen Wirkstoffen zu Wechselwirkungen kommen. Daher ist es ratsam, die Behandlung vorab in der Hausarztpraxis oder Apotheke zu besprechen, wenn noch andere Medikamente eingenommen werden.
Zu den bekannten Wirkstoffen mit Potenzial zur Wechselwirkung zählen:
Anticholinergika, dazu zählen auch tri- und tetrazyklische Antidepressiva und Antihistaminika
β-Sympathomimetika, welche unter anderem die Bronchien erweitern und bei allergischem Asthma eingesetzt werden
Dopamin-Antagonisten wie Metoclopramid gegen Übelkeit und Erbrechen
Dosierung von Buscopan
Buscopan ist für Erwachsene sowie Kinder ab sechs Jahren geeignet. Es ist in der Apotheke frei verkäuflich in Form von Dragées erhältlich. Empfohlen wird die Einnahme von 3-mal täglich ein bis zwei Dragées, unzerkaut und mit reichlich Flüssigkeit. Die Tageshöchstdosis liegt bei sechs Tabletten.
Ohne ärztlichen Rat sollte die Anwendung nicht länger als fünf Tage erfolgen. Hinweise zur richtigen Dosierung sind in der Packungsbeilage enthalten oder sollten bei einem*einer Arzt*Ärztin oder Apotheker*in erfragt werden.
Buscoplan Plus ist aufgrund des enthaltenen Paracetamols erst für Kinder ab zwölf Jahren sowie für Erwachsene zugelassen und sollte ohne ärztliche Beratung nicht länger als drei bis vier Tage angewendet werden. Zudem muss sichergestellt sein, dass keine Überdosierung erfolgt, da zu viel Paracetamol die Leber schädigen kann: Die Tageshöchstdosis sind sechs Dragées beziehungsweise drei bis vier Zäpfchen. Als Einzeldosis sind ein bis zwei Filmtabletten/Dragées beziehungsweise ein Zäpfchen angegeben.
Gegenanzeigen: Wann Buscopan nicht verwendet werden darf
Bestimmte Erkrankungen schließen die Behandlung aus. Gründe für eine Kontraindikation von Butylscopolamin sind:
- Allergien gegen Inhaltsstoffe des Medikaments
- Verengungen (Stenosen) im Magen-Darm-Trakt
- krankhafte Aufweitung des Dickdarms (Megakolon)
- Darmverschluss (Ileus)
- Verengung der Harnwege beispielsweise durch vergrößerte Prostata und Problemen beim Wasserlassen
- Grüner Star (Engwinkelglaukom)
- krankhaft beschleunigter Herzschlag, Herzrasen und unregelmäßiger Herzschlag
- Myasthenia gravis (besondere Form von krankhafter Muskelschwäche)
Buscopan Plus sollte aufgrund des enthaltenen Paracetamols bei schweren Leberfunktionsstörungen nicht angewendet werden. Außerdem sollte bei vorgeschädigter Niere, Gilbert-Syndrom und Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel vor der Einnahme ein*e Arzt*Ärztin konsultiert werden.
Buscopan und Buscopan Plus nicht für Schwangere geeignet
Da es bislang noch nicht genügend Erfahrungen dazu gibt, wie sich Buscopan oder Buscopan Plus in der Schwangerschaft auf das Ungeborene auswirken, sollten werdende Mütter das Medikament nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen. Während der Stillzeit wird von der Anwendung abgeraten, da anticholinergisch wirksame Stoffe die Milchbildung hemmen können. Außerdem können Babys empfindlich auf den Wirkstoff reagieren.
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