Lang anhaltende Wirkung

Naproxen: So wirken die Schmerztabletten und so werden sie dosiert

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Naproxen wirkt gegen Schmerzen und Entzündungen und senkt Fieber. Das Medikament kann ohne Rezept in kleiner Dosierung gekauft werden. Alles zu Wirkung, Kontraindikation und Nebenwirkungen von Naproxen lesen Sie hier.

Frau nimmt Schmerztablette ein
© Getty Images/Westend61

Naproxen gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), zu der auch andere Schmerzmittel wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Diclofenac zählen. In der Regel wird der Wirkstoff als Schmerztabletten oder Zäpfchen verschrieben, ist allerdings in einer niedrigen Dosierung auch frei in der Apotheke verkäuflich.

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Was ist Naproxen und wie wirkt es?

Naproxen lindert Schmerzen, reduziert Entzündungen und senkt Fieber. Deshalb wird es insbesondere zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, Gichtanfällen sowie nach Verletzungen und bei Regelschmerzen eingesetzt.

Bei Naproxen hält die Wirkung länger an als bei Ibuprofen und den meisten anderen Alternativen. Oft müssen Betroffene erst nach zwölf bis 15 Stunden eine neue Medikamentendosis nehmen. Gleichzeitig wirkt es schnell: Nach 20 bis 30 Minuten lässt der Schmerz spürbar nach, nach etwa einer Stunde entfaltet der Wirkstoff seine volle Kraft. Naproxen hemmt die Herstellung von Prostaglandinen, welche an der Weiterleitung von Schmerzen ans Gehirn beteiligt sind. Der Wirkstoff ist gut verträglich, aber auch Nebenwirkungen sind bei der Einnahme von Naproxen möglich.

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Dosierung: Naproxen al 500 oder al 250?

Naproxen wird vor allem als Tabletten, manchmal auch als Zäpfchen oder als Suspension angeboten. Für Ärzte und Pflegeeinrichtungen stehen auch Injektionen zur Verfügung. Niedrige Dosierungen mit 220 oder 250 mg Naproxen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Tabletten mit Naproxen 500 mg oder 750 mg muss ein Arzt verschreiben. Dabei darf eine Tagesdosis jedoch 1.250 mg nicht überschritten werden. Eine Einzeldosis sollte nicht über 1.000 mg Naproxen liegen.

Da Naproxen die Magenschleimhaut angreift, werden die Schmerztabletten immer mit einem großen Glas Wasser zu einer Mahlzeit eingenommen. Ohne ärztlichen Rat kann Naproxen maximal zehn Tage lang durchgenommen werden, denn sonst drohen Herz-Kreislauf-Probleme. Naproxen macht die Haut in manchen Fällen besonders empfindlich für UV-Strahlen. Während der Behandlung sollte deshalb direkte Sonneneinstrahlung und Solarien vermieden werden. Wichtig ist auch, genügend zu trinken, um die Nieren zu entlasten. Sportler sollten während der Behandlung keine lange körperliche Anstrengung unternehmen.

Vorsicht mit Naproxen bei Herz- oder Magenproblemen

Wer an einem Geschwür im Magen oder Darm oder unter ungeklärten Blutungen leidet, darf kein Naproxen einnehmen. Auch bei Lebererkrankungen, schwerer Herzinsuffizienz oder einer Einschränkung der Nierenfunktion muss vor Einnahme ein Arzt zurate gezogen werden. Bei Überempfindlichkeit gegen Naproxen oder andere Schmerztabletten der NSAR-Gruppe und im letzten Schwangerschaftsdrittel sollte auf das Medikament verzichtet werden. Auch in den ersten Monaten der Schwangerschaft und während des Stillens ist Naproxen nur nach ärztlichem Rat und dringender Notwendigkeit anzuwenden.

Wechselwirkungen von Naproxen

Naproxen beeinflusst die Wirkung verschiedener anderer Medikamente. Gerade bei einer Einnahme ohne Rezept ist deshalb Vorsicht geboten. Wechselwirkungen bestehen mit folgenden Medikamenten:

  • Blutdrucksenker: Ihre Wirkung wird durch Naproxen abgeschwächt.
  • Blutverdünner: Ihre Wirkung wird verstärkt.
  • Lithium: Die Konzentration wird erhöht, unerwünschte Wirkungen können auftreten.
  • Andere NSAR und Glucocorticoide: Die Gefahr von Magen-Darm-Geschwüren und Blutungen steigt erheblich.
  • ACE-Hemmer, Sartane, Diuretika, Ciclosporin, Methotrexat: Gefahr einer Nierenfunktionsstörung.

Nebenwirkungen

Wie die meisten NSAR greift Naproxen den Magen an. Deshalb treten häufig Magen-Darm-Beschwerden, Sodbrennen sowie Verstopfung oder Durchfall auf. Manche Menschen klagen nach der Einnahme von Naproxen auch über weitere Symptome:

Bei längerer Einnahme von Naproxen oder hoher Dosierung können eine Herzschwäche oder Schäden an Nieren und Leber auftreten. Auch Geschwüre in der Speiseröhre, im Magen und Darm können entstehen. Bei Daueranwendung kann Naproxen die Blutbildung beeinträchtigen. Sollten sich plötzlich Quaddeln oder eine starke Rötung auf der Haut bilden, Atemnot oder Schwindel auftreten, sollte dringend der Notarzt gerufen werden: Es droht ein lebensgefährlicher allergischer Schock. Doch auch bei leichteren Nebenwirkungen sollte ein Arzt aufgesucht werden und nach Absprache ein anderes Medikament eingenommen werden.

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