Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Im Frühstadium verursacht er kaum Beschwerden, genau das macht ihn so gefährlich. Wie lässt sich Darmkrebs dennoch frühzeitig erkennen? Wer ist besonders häufig betroffen? Was Sie über Darmkrebs wissen sollten – in zwölf Fakten.
Darmkrebs: Zwölf Fakten zum Kolonkarzinom

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Darmkrebs ist die Nummer Zwei
Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Darm. Im Jahr 2018 erkrankten laut Daten des deutschen Krebsregisters rund 33.920 Männer und 26.719 Frauen an Darmkrebs. Damit ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebsart bei Frauen (nach Brustkrebs) und die dritthäufigste bei Männern (nach Prostatakrebs und Lungenkrebs).

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Darmkrebs betrifft meist den Dickdarm
Unter dem Begriff Darmkrebs werden verschiedene bösartige Krebserkrankungen des Darms zusammengefasst. In rund zwei Dritteln aller Fälle wird der Tumor im Dickdarm-Abschnitt festgestellt (Kolonkarzinom). Über 30 Prozent betreffen den Mastdarm oder den Übergang von Dickdarm zu Mastdarm. Tumoren am Dünndarm sind dagegen sehr selten.

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Das Darmkrebs-Risiko steigt mit dem Alter
An Darmkrebs erkranken vorrangig ältere Menschen. Rund 90 Prozent der Betroffenen bekommen die Diagnose nach dem 55. Lebensjahr. Um die 50 Prozent sind 70 Jahre und älter. 2018 wurden nur zehn Prozent der Darmkrebs-Diagnosen vor dem 55. Lebensjahr gestellt. Allerdings beobachten Fachleute weltweit, dass Darmkrebs immer häufiger auch bei jungen Menschen mit gesundem Lebensstil auftritt.
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Darmkrebs ist eine häufige Todesursache
Jährlich versterben etwa 25.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs. Nach Lungenkrebs ist Darmkrebs somit die zweithäufigste Todesursache infolge einer Krebserkrankung. Bei einer frühzeitigen Diagnose sind die Chancen einer Heilung jedoch gut.
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Darmkrebs ist erblich
Etwa 20 bis 25 Prozent aller Darmkrebsfälle gehen auf eine familiäre Veranlagung beziehungsweise auf genetische Ursachen zurück. Bei engen Familienangehörigen von Darmkrebspatient*innen kann das Risiko, selbst zu erkranken, etwa zwei- bis viermal so hoch sein. Menschen, in deren Familie Darmkrebs oder dessen Vorstufen bekannt sind, sollten bereits in jungen Jahren zur Vorsorgeuntersuchung gehen.
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Darmkrebsvorsorge kann Leben retten
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen ab dem Alter von 50 Jahren die Kosten für die Darmkrebsvorsorge. Zwischen dem Alter von 50 und 54 Jahren besteht einmal pro Jahr der Anspruch auf Stuhltests. Frauen ab 55 Jahren beziehungsweise Männer ab 50 Jahren können zudem zweimal, mit einem Abstand von 10 Jahren, eine Darmspiegelung durchführen lassen.
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Koloskopie gilt als Goldstandard
Die Koloskopie (Darmspiegelung) ist die einzige Untersuchungsmethode, die Darmpolypen (Vorwölbungen der Darmschleimhaut) jeder Größe zuverlässig entdeckt. Zudem können aufgespürte Polypen sofort bei der Spiegelung entfernt werden. Wird bei der Untersuchung Krebs festgestellt, ist er meist in einem gut heilbaren, frühen Stadium.
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Stuhltests auf okkultes Blut sind ungenau
Eine weitere Methode, um Darmkrebs oder seine Vorstufen (Polypen) aufzuspüren, ist der Test auf verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl. Die Methode ist sehr ungenau, da die Polypen nur in Intervallen und nicht kontinuierlich bluten. Deshalb bietet ein negativer Test nur begrenzte Sicherheit. Stuhltests werden deshalb jährlich wiederholt.
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Frühzeitig erkannt ist Darmkrebs heilbar
Bei Tumoren im frühen Stadium kann der Darmkrebs mit einer Operation oft vollständig entfernt werden. Ist der Krebs bereits fortgeschritten, kommen weitere Behandlungen wie eine Bestrahlung oder Chemotherapie infrage. Dank verbesserter Medikamente, neuer Operationstechniken und gezielterer Bestrahlung haben sich die Heilungschancen in den letzten Jahren verbessert.
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Darmkrebs bleibt oft unbemerkt
Ein Darmpolyp braucht rund zehn Jahre, um sich zu einem Tumor zu entwickeln. Erst sehr spät treten teilweise unspezifische Symptome wie Blut im Stuhl, Durchfälle oder andere Verdauungsbeschwerden auf. Damit ein Tumor gar nicht erst wachsen kann, werden bei der Darmspiegelung Wucherungen der Darmschleimhaut schon früh erkannt und beseitigt.
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CED erhöhen Darmkrebs-Risiko
Menschen mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa haben ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Neben einer konsequenten Therapie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung wird Betroffenen daher dringend empfohlen, regelmäßig Darmvorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.
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Einige Risikofaktoren lassen sich reduzieren
Mit einem gesunden Lebensstil lässt sich das persönliche Darmkrebsrisiko reduzieren. Vor allem ballaststoffreiche Lebensmittel, wenig rotes Fleisch sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin senken das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Zu den Risikofaktoren zählen außerdem Diabetes Typ 2, Adipositas (starkes Übergewicht) und wenig körperliche Bewegung.