Wechseljahre: Erste Symptome und Anzeichen
Anfang 40 zeigen sich bei den meisten Frauen erste Symptome und Anzeichen der Wechseljahre. Bei unregelmäßigen Blutungen und Schlafstörungen glauben aber viele Frauen erstmal nur an Stress.
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Wenn eine Frau mittleren Alters regelmäßig Hitzewallungen erlebt, ist klar: Es sind typische Symptome der Wechseljahre und sie befindet sich bereits mittendrin. Der Hormonhaushalt verändert sich jedoch schon früher, denn die Umstellung von der fruchtbaren zur nicht fruchtbaren Lebensphase dauert im Schnitt rund zehn Jahre. Diese Veränderung des Körpers durch den "Wechsel" geschieht nicht auf einen Schlag, sondern in Schüben.
Im Überblick:
Symptome und Anzeichen der Wechseljahre: starke Periode und wochenlange Pausen
Erste Anzeichen der Wechseljahre sind Zyklusschwankungen. Mal versiegt die Blutung nach wenigen Tagen, dann dauert es deutlich länger, bis die Periode einsetzt. Gerade nach einer großen Pause kann die Menstruation dann heftiger ausfallen, länger andauern und stärker als gewohnt sein. Das liegt daran, dass sich die Schleimhaut der Gebärmutter durch die anhaltende Wirkung des Östrogens höher aufbauen konnte. Nun muss der Körper die Schleimhaut wieder abbauen und mit der Blutung ausscheiden. Die ersten Zyklusschwankungen treten bei den meisten Frauen schon im Alter zwischen 40 und 45 auf.
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Weitere Wechseljahrssymptome: Ungewohnte Gereiztheit und Schlafstörungen
Es gibt weitere Symptome für die beginnenden Wechseljahre, die jedoch oft gar nicht als solche erkannt werden. Es dauerte lange, bis Marina Brühl (Name geändert) ihre starken Stimmungsschwankungen der Hormonumstellung der beginnenden Menopause zuschrieb. Dass sie oft viel emotionaler reagierte als gewohnt, plötzlich unbändige Wut bis zur Raserei in ihr hochkochte und ihr im nächsten Moment Tränen in die Augen schossen, führte die 43-Jährige auf den Stress in ihrem Beruf und fehlende Entspannung zurück. Kein Einzelfall.
Die ersten Anzeichen der Wechseljahre seien sehr unspezifisch, sagt Dr. Ingrid Gerhard: "Daher werden sie zunächst oft einer Überlastung zugeschrieben." Ebenso können Schlafstörungen durch den Beginn des Klimakteriums ausgelöst werden wie ein Ziehen und Spannen in der Brust vor der Periode.
Exakter Beginn der Menopause erst im Nachhinein zu bestimmen
Mit dem Begriff "Wechseljahre" wird die Zeit der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause bezeichnet, was rund zehn Jahre dauert. Die Menopause beschreibt das Ende der Fruchtbarkeit und ist dann erreicht, wenn ein Jahr lang keine Monatsblutungen mehr aufgetreten sind.
Gynäkologin Gerhard sagt: "Etwa fünf bis zehn Jahre vor der Menopause zeigen sich die ersten Anzeichen oder Symptome der nachlassenden Eierstockfunktion. Da die Wechseljahre bei Frauen in Deutschland im Schnitt bei 52 Jahren liegt, heißt das, die Wechseljahre können schon mit Anfang 40 losgehen."
Die Blutspiegel von Östrogen, Progesteron und anderen Hormonen schwanken sehr stark. Daher lässt sich erst nach mehreren zeitlich versetzten Hormonbestimmungen sagen, ob eine Frau sich in den Wechseljahren (auch Klimakterium genannt) befindet. Eine einzige Messung genügt nicht, um den Eintritt der Menopause mit der letzten Regelblutung sicher zu bestimmen.
Während starke Raucherinnen ihre letzte Periode früher erleben als Nicht-Raucherinnen, scheinen Antibabypillen sie leicht hinauszuschieben. Jedenfalls lindern Antibabypillen die ersten Symptome der Wechseljahre. Viele Frauen bemerkten die Anzeichen der Menopause daher gar nicht, weiß Gerhard: "Die Pille gleicht das Hormonungleichgewicht quasi aus."
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Wie verhüten in den Wechseljahren?
Ob es für eine Frau zu empfehlen ist, in den Wechseljahren noch auf die Pille umzusteigen, hängt allerdings davon ab, ob sie gesund ist, und wie oft sie Sex hat. Verhüten sollten Frauen jedoch auch bei einem unregelmäßigen Zyklus. Wegen der Hormonschwankungen im Zeitraum der Menopause wird es zwar schwieriger, schwanger zu werden, aber die Möglichkeit besteht nach wie vor.
Eine Frau könne sich etwa eine Spirale einsetzen lassen, sagt Gerhard. Bei starken Blutungen sind Spiralen mit Gestagen eine Option. Sie reduzieren die Blutungsstärke und verhüten sicher.
Bei Frauen, die nicht mehr verhüten wollen, können Symptome zu Beginn der Wechseljahre mit pflanzlichen Präparaten, etwa mit Mönchspfeffer, gelindert werden - mehr dazu in der Galerie weiter oben.
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