Menstruation und Wechseljahre

Zyklusstörungen, PMS und Brustspannen

Das hormonelle Gleichgewicht gerät in den Wechseljahren ins Schwanken. Als Folge können Monatsblutungen unregelmäßiger kommen und prämenstruelle Beschwerden wie Gereiztheit und Spannen in der Brust zunehmen.

Frau auf Sofa trinkt Tee
©iStock.com/Deagreez

Jedes Mädchen kommt mit 300.000 bis 500.000 Eibläschen (Primordialfollikel) zur Welt, aus denen ab der Pubertät im vierwöchigen Rhythmus die befruchtungsfähigen Eizellen heranreifen. In den Wechseljahren kommt es dann seltener zur Eireifung und zum Eisprung. Das hormonelle Gleichgewicht beginnt zu schwanken und als Folge davon kommt es zum Spannen in der Brust und die Monatszyklen werden unregelmäßig.

Im Überblick:

Wechseljahre erkennen: Symptome im Überblick

Blutungen in Wechseljahren schwanken stark

Manchmal ist die Periode schwach und dauert nur wenige Tage, ein anderes Mal fällt sie stärker als gewohnt aus oder zwischen zwei Blutungen vergehen viele Wochen oder Monate. Schließlich bleibt die Menstruation ganz aus, was bei Frauen hierzulande meist mit 51 oder 52 Jahren der Fall ist.

Die Umstellung der Hormone in den Wechseljahren ist kein gleichmäßig verlaufender Prozess, sondern erfolgt in Schüben. Bei den meisten Frauen treten erste Unregelmäßigkeiten im Zyklus zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr auf. Doch auch in dieser Phase kann eine Frau noch schwanger werden. Wer das nicht möchte, sollte an Verhütung denken. Hormonpräparate gegen Wechseljahresbeschwerden bieten keinen Schutz vor Schwangerschaft, da sie anders als Antibabypillen nicht die Eireifung hemmen.

Menstruation in Wechseljahren: Beschwerden vor der Periode nehmen zu

Viele Frauen leiden in den Wechseljahren verstärkt unter Menstruationsbeschwerden. Starke Blutungen und Schmerzen treten häufig nach einer längeren Pause zwischen zwei Perioden auf. Grund ist, dass sich die Schleimhaut der Gebärmutter durch die anhaltende Östrogenwirkung verstärkt aufbauen konnte. Wenn Blutungen in den Wechseljahren sehr stark sind oder lange dauern, kann dies zu Eisenmangel führen.

Auch prämenstruelle Beschwerden nehmen während der Wechseljahre häufig zu. Insgesamt gibt es ungefähr 150 verschiedene Symptome des prämenstruellen Syndroms, kurz PMS genannt. Dazu gehören beispielsweise Spannen in der Brust und Unterleibsschmerzen, Wassereinlagerungen und Heißhunger sowie Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit. Schlafstörungen und andere Beschwerden können die Stimmungstiefs zusätzlich verstärken.

Typische Wechseljahresbeschwerden: Schmerzen und Spannen der Brust

In den Wechseljahren können ungewohnt starke Schmerzen, Schwellungen und Spannungsgefühle in der Brust auftreten. Mediziner bezeichnen diese Beschwerden als Mastodynie. Manchmal kommt es auch zu knotenartigen Verhärtungen in der Brust, die sich aber in der Regel nach der Menopause zurückbilden. Mastodynie ist meistens ungefährlich, kann aber sehr unangenehm sein. Entgegen der Befürchtung vieler Frauen erhöht sie das Risiko nicht, an Brustkrebs zu erkranken.

Hormonschwankungen beeinflussen die Brustdrüsen

Die meisten Frauen kennen ein Spannen in der Brust seit sie ihre Menstruation haben. Es gehört zu den typischen Symptomen des prämenstruellen Syndroms. Nicht nur die Schleimhaut der Gebärmutter, auch die Brustdrüsen unterliegen monatlichen Schwankungen: Nach der Periode ist die Brust, die vor allem aus Fettgewebe besteht, besonders weich. Ab der Zyklusmitte nimmt die Größe der Brüste zu, der Busen wird fester. Verantwortlich dafür ist der steigende Östrogenpegel.

Parallel dazu lagert sich vermehrt Wasser im Brustgewebe ein. Dieses kann in der zweiten Zyklushälfte zu Spannen in der Brust bis hin zu starken Schmerzen führen. Im Klimakterium (Wechseljahre) verstärken und verlängern sich diese Beschwerden oft, gerade wenn die Monatsblutung längere Zeit ausbleibt und sich dadurch im Körper ein hoher Östrogenspiegel aufbaut.

Aber im Vergleich zu anderen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Trockenheit der Haut, empfinden die meisten Frauen das Spannen in der Brust vor ihren "Tagen" aber als weniger belastend, wie eine Befragung der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe ergab.

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Frau Dr. Barbara Grüne

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