Bei Husten, Schnupfen und Ohrenschmerzen

Kalium sulfuricum: Homöopathisches Erkältungsmittel

Wenn die Schleimhäute erkältungsbedingt entzündet sind und sich gelbe oder grünliche Absonderungen zeigen, kann Kalium sulfuricum schonende Linderung bringen.

Kalium sulfuricum: Frau hustet chronische Bronchitis
© iStock.com/AaronAmat

Kalium sulfuricum ist das Kaliumsalz der Schwefelsäure. In der Homöopathie ist Kalium sulfuricum ein Arzneimittel, das schwerpunktmäßig bei entzündeten Schleimhäuten der oberen Atemwege eingesetzt wird.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Homöopathie: 15 häufige Beschwerden und welche Arznei hilft!

Kalium sulfuricum: Bei eitrigen Entzündungen der Atemwege

Insbesondere, wenn es zur Bildung von gelblich-schleimigen Sekreten kommt, ist Kalium sulfuricum, das auch als Kaliumsulfat bezeichnet wird, das richtige Mittel. In seiner Wirkung ist es dem deutlich häufiger verwendeten homöopathischen Arzneimittel Pulsatilla sehr ähnlich. Meist wird das Mineralsalz als Folgemittel eingesetzt, wenn die Akutbehandlung mit Pulsatilla nicht zum gewünschten Erfolg führt oder chronische Verläufe vorliegen. Typische Beschwerdebilder für die Anwendung von Kalium sulfuricum sind eitriger Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Bindehautentzündung.

Schonende Therapie bei Hautausschlägen und Gelenkrheuma

Darüber hinaus hat sich Kalium sulfuricum zur Behandlung von brennenden, juckenden und stark schuppenden Hautausschlägen sowie eitrigen Ekzemen bewährt. Typische Einsatzbereiche sind zum Beispiel die begleitende Therapie von Schwangerschaftsakne, Neurodermitis, Schuppenflechte und Milchschorf bei Kindern.

Auch bei rheumatischen Gelenkbeschwerden, die wandern oder sich bei Wärme und in beheizten Räumen verschlimmern, kann Kaliumsulfat unterstützend gegeben werden.

Kalium sulfuricum: Unterstützende Behandlung bei Depressionen

Schonende Linderung verspricht die begleitende Therapie mit Kaliumsulfat auch bei depressiven Verstimmungen sowie gedrücktem und weinerlichem Gemüt. Betroffene sind außerdem meist unzufrieden, aufgebracht und immer in Eile.

Kalium sulfuricum D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung

Für die Selbstbehandlung mit Kalium sulfuricum werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Die Einnahme kann in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder Globuli erfolgen.

  • Erwachsene nehmen drei Mal täglich entweder fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette

  • Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette

  • Kleinkinder nehmen jeweils zwei Kügelchen. Säuglinge bekommen je einen Globulus in die Backentasche geschoben. Es können aber grundsätzlich auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung beziehungsweise Tablette in Wasser gelöst verabreicht werden.

Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zwei-, beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte die Behandlung eingestellt werden.

Mitunter ist die Gabe von höheren Potenzen, etwa Kalium sulfuricum C 30 oder noch höher, sinnvoll. Bei der Einnahme von Hochpotenzen sollte allerdings im Vorfeld immer ein erfahrener Homöopath um Rat gefragt werden.

Leitsymptome für die Anwendung von Kalium sulfuricum

Um herauszufinden, welches Arzneimittel bei welchem Krankheitsbild am besten hilft, sind in der Homöopathie immer die spezifischen Leitsymptome – die beim Patienten beobachteten Hauptbeschwerden – ausschlaggebend. Für jedes Arzneimittel ist eine eigene Auswahl an Leitsymptomen typisch.

Als ganzheitlich orientierte Heilkunde werden dabei nicht nur die körperlichen, sondern auch die psychischen Symptome beachtet. Je mehr und ausgeprägter die Leitsymptome eines homöopathischen Arzneimittels auch beim Patienten beobachtet werden, umso passender ist das gewählte Mittel. Folgende Leitsymptome sprechen für die Behandlung mit Kalium sulfuricum:

  • Gelblich-grünliche Schleimabsonderungen
  • Gelbfärbung der Haut mit starker Schuppenbildung
  • Eitrige Ekzeme
  • Gelbliche Zunge
  • Nachts ansteigendes Fieber
  • Starke Neigung zum Schwitzen
  • Erkältungsanfälligkeit nach starker Anstrengung oder Überhitzung
  • Kältegefühl im Magen
  • Bronchitis mit Schleimrasseln
  • Entzündungen der Nasenschleimhaut
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Bindehautentzündung
  • Mittelohrentzündung
  • Schuppenflechte
  • Milchschorf
  • Rheumatische Gelenkbeschwerden
  • Depressive Verstimmungen

Kalium sulfuricum: Ähnlich wirkende Mittel

Für jedes geprüfte homöopathische Arzneimittel existiert ein Arzneimittelbild, das mit den Symptomen, die beim Patienten beobachtet werden, abgeglichen werden muss. Um das am besten passende homöopathische Medikament zu finden, ist es wichtig, jeweils auch die Medikamente zu kennen, die ähnliche Arzneibilder aufweisen.

  • Pulsatilla: Die Wiesenküchenschelle ist Kalium sulfuricum sehr ähnlich. Wie das Mineralsalz wird auch Pulsatilla vor allem zur Behandlung von Husten, Schnupfen und Mittelohrentzündungen eingesetzt. Als Schmerz- und Kindermittel kommt Pulsatilla außerdem bei ängstlicher, weinerlicher und trostsuchender Stimmung zum Einsatz. Bei chronischen Verläufen wird dann meist Kalium sulfuricum als Folgemittel eingesetzt.

  • Silicea: Homöopathische Kieselsäure hat sich ebenfalls zur Behandlung von eitrigen Prozessen bewährt und wird, wie Kaliumsulfat, auch bei Erkältungskrankheiten und Infektanfälligkeit angewendet. Anders als bei Kalium sulfuricum bessern sich bei Silicea die Beschwerden durch Wärme, während sie sich bei Kalium sulfuricum verschlechtern.

  • Cuprum metallicum: Bei krampfartigem Husten mit asthmatischen Beklemmungen und Atemnot kann auch Cuprum gegeben werden. Homöopathisches Kupfer gilt als wichtiges Antikrampfmittel, das auch bei Migräneanfällen, kolikartigen Bauchschmerzen und Fieberkrämpfen unterstützend gegeben werden kann.

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