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Kalium phosphoricum: Homöopathie bei Erschöpfung und Nervosität

Kalium phosphoricum gilt in der Homöopathie und Schüßler-Salz-Lehre als Nährsalz für Nerven und Psyche. Es soll unterstützen, wenn geistige Überforderung zu Schwäche, Nervosität oder Schlafstörungen führen. Welche weiteren Anwendungsgebiete gibt es – und worauf sollte man bei der Dosierung achten?

Frau sitzt nachdenklich auf dem Sofa
© Getty Images/MementoJpeg

Artikelinhalte auf einen Blick:

Die 9 beliebtesten Einsatzgebiete für homöopathische Mittel

Was ist Kalium phosphoricum?

Kalium phosphoricum – auch Kaliumphosphat genannt – ist ein Mineralsalz der Phosphorsäure. Es stammt ursprünglich aus der Schüßler-Salz-Lehre und wird heute sowohl in der Biochemie nach Schüßler als auch als homöopathisches Arzneimittel eingesetzt.

Als natürlich vorkommender Mineralstoff ist Kaliumphosphat an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es ist in jeder Körperzelle vorhanden und spielt dort eine Rolle bei der Energiegewinnung und Reizübertragung.

In der Homüopathie wird Kalium phosphoricum eingesetzt, um Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen – vor allem in Zeiten, in denen die Gesundheit durch Stress oder Überlastung aus dem Takt geraten ist.

Dabei folgt die Anwendung dem sogenannten Ähnlichkeitsprinzip: Symptome wie Schwäche, Müdigkeit oder Nervosität sollen durch einen stark verdünnten Reizstoff behandelt werden, der ähnliche Beschwerden bei Gesunden auslösen könnte.

Kalium phosphoricum: Anwendung und Dosierung

Kalium phosphoricum ist als homöopathisches Arzneimittel in der Apotheke zum Beispiel in Form von Tabletten, Tropfen und Globuli erhältlich. Für die Selbstbehandlung mit Kalium phosphoricum werden vor allem die niedrig dosierten Potenzen D6 und D12 empfohlen.

  • Erwachsene nehmen dreimal am Tag entweder fünf Globuli/Tropfen oder eine Tablette.

  • Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette.

  • Für Kleinkinder und Säuglinge eignet sich die Gabe der süß schmeckenden Globuli gut. Empfohlen werden für Kleinkinder jeweils zwei Kügelchen. Säuglinge bekommen je einen Globulus in die Backentasche geschoben.

Bei der Wahl von höheren Potenzen, wie etwa Kalium phophoricum C30 oder höher, sollte im Vorfeld möglichst immer der Rat einer*eines Homöopathin*Homöopathen eingeholt werden.

Sobald die Beschwerden zurückgehen, wird die Anzahl der Gaben auf zwei- und dann einmal täglich reduziert. Wenn die Symptome abgeklungen sind, sollte die Behandlung beendet werden.

Wichtig: Tritt keine Besserung auf oder kommt es immer wieder zu intensiven Erschöpfungszuständen, ist es ratsam, die Symptome von einer*einem Ärztin*Arzt abklären zu lassen. Ernsthafte Ursachen wie Burnout oder Fatigue sollte möglichst frühzeitig medizinisch diagnostiziert und behandelt werden.

Gibt es Nebenwirkungen?

Auch wenn homöopathische Arzneimittel allgemein als gut verträglich gelten, empfiehlt es sich, vor der Anwendung einen Blick in die Packungsbeilage zu werfen – insbesondere bei Säuglingen, Kindern oder chronischen Vorerkrankungen.

Nebenwirkungen sind zwar laut homöopathischer Lehre selten, können aber nicht ausgeschlossen werden, etwa in Form einer sogenannten Erstverschlimmerung.

Leitsymptome für die Anwendung von Kalium phosphoricum

Für die Wahl eines homöopathischen Mittels sind immer die als Leitsymptome bekannten Beschwerden entscheidend. Der Begriff beschreibt die zentralen Symptome, auf die das Mittel laut homöopathischer Lehre besonders gut passen soll.

Die Behandlung mit Kalium phosphoricum wird empfohlen, wenn folgenden Leitsymptome auftreten:

  • geistige und körperliche Erschöpfungszustände
  • Nervosität und Reizbarkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Einschlafstörungen durch Gedankenkreisen
  • Kopf- und Rückenschmerzen nach geistiger Überforderung
  • Appetitlosigkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Schwindel
  • gedrückte Stimmung bis hin zu leichten depressiven Verstimmungen
  • Heiserkeit oder Stimmverlust durch Überanstrengung

Kalium phosphoricum: Ähnlich wirkende Mittel

Jedes homöopathische Präparat deckt einen bestimmten Wirkbereich ab. Wenn Kalium phosphoricum nicht den gewünschten Effekt zeigt, kann ein Wirkstoff mit ähnlichem Anwendungsprofil infrage kommen.

Positive Erfahrungen werden nach homoöpathischer Lehre etwa mit folgenden Präparaten gemacht:

  • Magnesium phosphoricum: Magnesium phosphoricum, auch phosphorsaures Magnesia genannt, ist das homöopathische Salz für Muskeln und Nerven. Es wird traditionell bei krampfartigen Schmerzen, nervöser Anspannung und menstruationsbedingten Beschwerden eingesetzt. Wärme lindert die Symptome oft deutlich.

  • Acidum phosphoricum: Das homöopathische Mittel auf Basis von Phosphorsäure kommt ebenfalls vor allem bei Erschöpfung, Schwäche und geistiger Überanstrengung zum Einsatz. Weitere Anwendungsgebiete sind Verdauungsbeschwerden und Knochenschmerzen.

  • Magnesium muriaticum: Magnesium muraticum ist das Magnesiumsalz der Salzsäure. Wie Kalium phosphoricum zählen Beschwerden des Verdauungstraktes zu den Leitsymptomen. Außerdem wird es bei Leberbeschwerden empfohlen, sowie bei frauentypischen Beschwerden und Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich.

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