Acidum phosphoricum: Homöopathisches Stärkungsmittel
Geistige und körperliche Überforderung in Beruf und Privatleben rauben viel Energie und können dauerhaft zu Schwäche, Erschöpfung, Teilnahmslosigkeit und Müdigkeit führen. Hier kann das homöopathische Arzneimittel Acidum phosphoricum schonende Hilfe leisten.
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- © unsplash.com/Daria Litvinova
Acidum phosphoricum wird auf Basis von Phosphorsäure hergestellt und gilt als homöopathisches Polychrest. Damit ist gemeint, dass dieses Arzneimittel ein großes Wirkspektrum sowohl auf den Körper als auch auf das Gemüt hat. Dabei stehen vor allem die Psyche, das Nervensystem sowie Knochen und Zähne im Vordergrund.
Artikelinhalte auf einen Blick:
- Wann hilft Acidum phosphoricum?
- Wie sollten Sie Acidum phosphoricum einnehmen?
- Welche Leitsymptome sprechen für die Behandlung?
- Welche Mittel wirken ähnlich?
Acidum phosphoricum: Schonende Hilfe bei Burnout und Liebeskummer
Bewährt hat sich Acidum phosphoricum insbesondere zur nebenwirkungsarmen Behandlung von psychischer Überforderung, die durch starken Kummer, enttäuschte Liebe, Heimweh, Kränkung, Kummer, Ärger und Überarbeitung zustande kommen kann. Betroffene sind dann meist lustlos, antriebsschwach, unkonzentriert, müde und haben wenig Appetit. Typische Anzeichen für andauernde Überforderung und das Gefühl, ausgebrannt zu sein, sind außerdem Apathie und sexuelle Unlust.
Die Gabe von Acidum phosphoricum kann helfen, diese Beschwerden schonend zu lindern. Wichtig: Halten die Beschwerden lange an oder verschlimmern sich, kann es sich auch um eine Depression handeln, die immer ärztlich abgeklärt und behandelt werden muss.
Acidum phosphoricum bei körperlicher Erschöpfung
Das Homöopathikum wird auch verabreicht, wenn es zu körperlicher Schwäche und Erschöpfung infolge von Krankheiten mit starkem Flüssigkeitsverlust gekommen ist. Typische Leiden, die für eine unterstützende Behandlung mit Acidum phosphoricum sprechen, sind Durchfallerkrankungen, Fieber mit starkem Schwitzen sowie starke Blutungen. Selbstverständlich muss hier immer erst die entsprechende Krankheit ursächlich behandelt werden. Wenn Betroffene im Nachgang aber über Schwindelgefühle, Schwäche, Kopfschmerzen, Frieren und Kreislaufprobleme klagen, kann Acidum phosphoricum schonend für Linderung sorgen.
Acidum phosphoricum auch bei Wachstums- und Schulkopfschmerzen
Acidum phosphoricum kann auch bei Kindern eingesetzt werden. Phosphorsäure kommt zum Beispiel zum Einsatz, um die körperliche Entwicklung von sehr zarten Säuglingen zu fördern. Darüber hinaus wird Acidum phosphoricum auch Kindern verabreicht, die sehr schnell wachsen und über Wachstums- und Knochenschmerzen klagen. Betroffene Kinder sind zwar oft sehr lebhaft, aber eher blass und insgesamt von schwächlicher Konstitution. Typischerweise können sie sich schwer konzentrieren, fühlen sich häufig überfordert und brauchen viele Ruhepausen. Durch ständige Überforderung in der Schule neigen sie zu anhaltendem Kopfdruck, auch Schulkopfschmerzen genannt.
Acidum phosphoricum D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die Selbstbehandlung mit Acidum phosphoricum werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Die Einnahme des Arzneimittels kann dabei in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder auch Globuli erfolgen.
Erwachsene nehmen hiervon drei Mal täglich entweder fünf Globuli beziehungsweise fünf Tropfen oder eine Tablette.
Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette.
Für Kleinkinder und Säuglinge sind die winzigen, süß schmeckenden Globuli auf Basis von Milchzucker gut geeignet. Hiervon nehmen Kleinkinder jeweils zwei Kügelchen. Säuglinge bekommen je einen Globulus in die Backentasche geschoben. Alternativ können auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung beziehungsweise Tablettenanteile in Wasser gelöst verabreicht werden.
Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zweimal beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte die Behandlung beendet werden.
In besonders hartnäckigen Fällen kann auch die Gabe von höheren Potenzen, etwa C30 oder noch höher, sinnvoll sein. Bei der Gabe von Hochpotenzen sollte allerdings keine Selbstbehandlung mehr erfolgen, sondern im Vorfeld immer ein erfahrener Homöopath um Rat gefragt werden.
Leitsymptome für die Anwendung von Acidum phosphoricum
Um herauszufinden, welches Arzneimittel bei welchem Krankheitsbild am besten hilft, sind in der Homöopathie immer die spezifischen Leitsymptome ausschlaggebend. Für jedes homöopathische Arzneimittel ist eine eigene Auswahl an Leitsymptomen typisch. Als ganzheitlich orientierte Heilkunde werden dabei nicht nur die körperlichen, sondern auch die psychischen Symptome beachtet. Je mehr und ausgeprägter die Leitsymptome eines homöopathischen Arzneimittels auch beim Patienten beobachtet werden, umso passender ist das gewählte Mittel. Folgende Leitsymptome sprechen für die Behandlung mit Acidum phosphoricum:
- ausgeprägte Schwäche
- Erschöpfung
- von Kummer und Heimweh wie betäubt
- Müdigkeit
- Antriebsschwäche, Apathie
- Gleichgültigkeit
- vorzeitiger Haarausfall
- Vergesslichkeit
- Konzentrationsschwäche
- Wachstumsschmerzen
- Schulkopfschmerzen
- Schweißausbrüche
- Appetitlosigkeit
- Schwindel
- Schwarzwerden vor Augen
- Überforderung
- langanhaltende, wässrige, schmerzlose Durchfälle
- Blähungen
- Fieber
- Abmagerung
- anhaltende Übelkeit
- Herzklopfen
- Sexuelle Unlust
Acidum phosphoricum: Ähnlich wirkende Mittel
Folgende homöopathische Arzneimittel decken einen ähnlichen Wirkbereich wie Acidum phosphoricum ab und kommen damit ergänzend oder auch alternativ zur Behandlung infrage:
Ignatia: Die Ignazbohne zählt zu den großen homöopathischen Kummermitteln und wird ebenfalls bei Trauer oder Depression durch Kränkungen, Kummer sowie seelische Verletzungen gegeben. Anders als bei Acidum phosphoricum steht aber weniger die Erschöpfung im Mittelpunkt, sondern vor allem die Trauer sowie nervlich bedingte Leiden, die sich in unkontrollierten Muskelzuckungen, krampfhaftem Gähnen sowie Schluckauf zeigen.
China: Der rote Chinarindenbaum gilt als wichtiges homöopathisches Arzneimittel, um körperliche Schwächezustände infolge von Flüssigkeitsverlusten zu behandeln, wie sie durch Stillen, starkes Schwitzen, Blutverlust und Durchfall entstehen können. Seelische Schwäche und Erschöpfung, bei denen die Anwendung von Acidum phosphoricum empfohlen wird, gehören dagegen nicht zu den Leitsymptomen von China.
Sepia: Das große Frauenmittel Sepia ist wie Acidum phosphoricum ebenfalls ein homöopathischer Vielkönner (Polychrest) und gilt als wirkungsvolle Arznei bei Gefühlen von Überforderung, innerer Leere, Ausgebranntsein sowie Gleichgültigkeit gegenüber dem Ehepartner und Kindern. Anders als Acidum phosphoricum zeigt Sepia außerdem eine starke Wirkung auf die weiblichen Geschlechtsorgane und wird bei Entzündungen sowie Menstruationsbeschwerden eingesetzt.
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