Nykturie: Was hilft bei nächtlichem Harndrang?

Allgemein sollte auch der Genuss von Kaffee sowie Grün- oder Schwarztee bei Nykturie eingeschränkt werden. Die Getränke wirken harntreibend und reizen die Blase.

Alkohol regt die Urinproduktion an und führt zu einem unruhigen Schlaf. Darüber hinaus entzieht Alkohol dem Körper Wasser und macht durstig, was ebenfalls den Harndrang verstärkt. Vor allem abends sollten Betroffene mit Nykturie daher auf Bier, Wein oder andere alkoholische Getränke verzichten.

Fachleuten zufolge kann ein niedrigerer Salzkonsum dazu führen, dass sich nächtlicher Harndrang verbessert. Es wird empfohlen, täglich weniger als 8 Gramm  Natrium zu essen. Ebenso sollten scharfe Gewürze sparsam verwendet werden, da sie die Nierentätigkeit anregen.

Wer unter geschwollenen Beinen leidet, sollte Stützstrümpfe tragen und tagsüber (am besten eine oder zwei Stunden vor dem Schlafengehen) die Beine hochlagern. Dadurch gelangt die Flüssigkeit in die Körpermitte und die Blase kann vor dem Zubettgehen noch einmal entleert werden.

Bei einer überaktiven Blase kann ein Blasentraining hilfreich sein. Beim Blasentraining wird das Wasserlassen hinausgezögert und die Toilette nur zu festen Zeiten aufgesucht. Die Intervalle zwischen dem Wasserlassen werden allmählich vergrößert, wodurch die Blasenkapazität zunimmt.

Manchmal ist häufiger nächtlicher Harndrang auch auf Stress oder psychische Belastung zurückzuführen. Dann können Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Meditation dabei helfen, den Stress abzubauen und die Beschwerden zu lindern. Im Rahmen einer Psychotherapie  können Betroffene zudem lernen, besser mit Ängsten oder Stresssituationen umzugehen.

Nächtlicher Harndrang, der den Schlaf beeinträchtigt, sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Häufig ist das Wasserlassen in der Nacht auf die Einnahme von Medikamenten zurückzuführen. Beispielsweise wirken Diuretika, die zur Therapie von Ödemen, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz angewendet werden, entwässernd. Zusammen mit der*dem Ärztin*Arzt kann ein individueller Medikamentenplan erstellt werden.

Darüber hinaus können Ärzt*innen je nach Ursache der Nykturie verschiedene Medikamente (etwa Alphablocker, 5-Alpha-Reduktasehemmer oder Anticholinergika) verschreiben. In einigen Fällen, etwa bei einer stark vergrößerten Prostata, ist zudem eine operative Behandlung sinnvoll.