Morbus Crohn – auch Crohn-Krankheit genannt – ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED), die den gesamten Magen-Darm-Trakt betreffen kann. Die Krankheit verläuft in Schüben. Das heißt, es wechseln sich Perioden mit starken Symptomen und beschwerdefreie Phasen ab.
Bei einem akuten Schub treten häufig Verdauungsbeschwerden auf, allerdings müssen sich die Symptome nicht nur auf den Magen-Darm-Trakt beschränken. Auch Gelenke, Haut oder Augen können betroffen sein. Erfahren Sie, welche Anzeichen auf Morbus Crohn hindeuten können.
Morbus Crohn: Diese Symptome sind Warnzeichen
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Bauchschmerzen: Häufiges Symptom bei Morbus Crohn
Morbus Crohn entwickelt sich schleichend und macht sich zunächst meist durch wiederkehrende Bauchschmerzen bemerkbar. Diese Schmerzen sind im rechten Unterbauch meist besonders stark, da vor allem der letzte Darmabschnitt häufig entzündet ist. Die oft als krampfartig beschriebenen Schmerzen können aber auch an anderen Stellen lokalisiert sein.
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Ständige Blähungen als Hinweis auf Morbus Crohn
Bei Morbus Crohn bilden sich häufig Engstellen im Darm, sogenannte Stenosen. Dadurch kann der Nahrungsbrei schlechter passieren und der Darm dehnt sich aus. Die Folge sind vermehrte Blähungen.
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Häufiger Durchfall bei Morbus Crohn
Anhaltender Durchfall ist ein weiteres typisches Symptom bei Morbus Crohn. Bei chronischem Durchfall (länger als vier Wochen) sollte daher auch an eine chronisch entzündliche Darmerkrankung gedacht werden. Dem wässrigen Stuhl ist manchmal Schleim oder Blut beigemischt. Letzteres ist bei Morbus Crohn jedoch seltener als bei der Colitis ulcerosa.
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Gewichtsverlust bei Morbus Crohn
Zu den Symptomen von Morbus Crohn gehört auch ein ungewollter Gewichtsverlust. Bei etwa zwei Dritteln der Betroffenen liegt das Körpergewicht mehr als 10 Prozent unter dem Normalgewicht. Verantwortlich dafür sind Begleiterscheinungen wie Durchfall, Übelkeit und Appetitlosigkeit. Zudem beeinträchtigt die Entzündung im Darm die normale Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung.
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Fieber und Krankheitsgefühl bei Morbus Crohn
Bei einem akuten Entzündungsschub kommt es nicht selten auch zu einer erhöhten Körpertemperatur oder Fieber über 38 Grad Celsius. Dies ist eine Reaktion des Körpers auf entzündliche Prozesse. Da Fieber aber auch auf eine Eiteransammlung im Körper (Abszess) hinweisen kann, ist der Besuch in der ärztlichen Praxis empfehlenswert.
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Fatigue: Symptom bei Morbus Crohn
Viele Menschen mit Morbus Crohn berichten von einer anhaltenden Müdigkeit und Erschöpfung, in der Medizin auch als Fatique bezeichnet. Die ausgeprägte Müdigkeit tritt selbst dann auf, wenn Betroffene ausreichend Schlaf bekommen. Die Energielosigkeit kann während akuter Schübe, aber auch in ansonsten beschwerdefreien Phasen auftreten.
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Morbus Crohn: Symptome der Haut
Bei Morbus Crohn handelt es sich zwar in erster Linie um Entzündungen des Verdauungstrakts, nicht selten kann aber auch die Haut oder Schleimhaut betroffen sein. Viele Betroffene entwickeln beispielsweise Schuppenflechte (Psoriasis), die sich typischerweise am Kopf, den Ellenbogen oder Rücken zeigt. Vergleichweise häufig kommt es auch zu Erythema nodosum, einer Erkrankung die schmerzhafte rote Knötchen, vor allem an den Unterschenkeln, verursacht.
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Beteiligung der Augen bei Morbus Crohn
Morbus Crohn kann sich darüber hinaus an den Augen bemerkbar machen. Währen eines Entzündungsschubs kann beispielsweise eine Episkleritis auftreten. Bei der Augenerkrankung entzündet sich das Bindegewebe zwischen Leder- und Bindehaut. Zur Behandlung einer Episkleritis kommen meist kortisonhaltige Augentropfen zum Einsatz.
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Morbus Crohn kann auf Gelenk übergehen
Bei Menschen mit Morbus Crohn kommt es häufiger zu rheumatischen Beschwerden. Dazu gehört eine Arthritis, die zu Gelenkschmerzen und Steifheit in Knien oder Handgelenken führen kann. Zudem haben Betroffene ein erhöhtes Risiko eine Spondylitis, eine entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule, zu entwickeln. Auch Entzündungen der Sakroiliakalgelenke treten bei Patient*innen vermehrt auf.
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Fisteln und Abszesse bei Morbus Crohn
Menschen mit Morbus Crohn entwickeln überdurchschnittlich oft Fisteln. Das sind unnatürliche Verbindungen zwischen dem Darm und anderen Organen. Als weitere Komplikation können Abszesse (akute Eieransammlungen) auftreten. Diese werden oft mit Medikamenten (wie Antibiotika) behandelt. Manchmal kann aber auch eine Drainage oder Operation erforderlich sein.
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Psychische Folgen von Morbus Crohn
Wie Studien zeigen, entwickeln Patient*innen mit Morbus Crohn auch häufiger Depressionen, Angststörungen oder bipolare Störungen. Betroffene mit schweren Verläufen verzichten häufig auf Freizeitaktivitäten und ziehen sich sozial zurück, was eine vorhandene Depression oder Angststörung zudem verstärken kann. Gleichzeitig können psychische Erkrankungen den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.
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Bei Symptomen von Morbus Crohn ärztliche Hilfe suchen
Die Symptome, die bei Morbus Crohn auftreten, können auch andere Ursachen haben. Dennoch ist es sinnvoll, anhaltende Verdauungsbeschwerden und andere Symptome ärztlich abklären zu lassen. So kann eine geeignete Therapie eingeleitet und möglichen Komplikationen vorgebeugt werden.
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