Gutes Bauchgefühl – Homöopathie hilft dabei
Verdauungsprobleme betreffen fast jeden ab und an – Auslöser sind etwa Stress, ungewohntes Klima oder unbekannte Nahrungsmittel. Zum Glück bietet die Homöopathie als sogenannte Regulationsmedizin die Möglichkeit, viele der Beschwerden auf natürliche Weise zu lindern.
Seit dem Erscheinen des Bestsellers "Darm mit Charme" von Guilia Enders gehört die Erkenntnis, wie wichtig unsere Verdauung für das Wohlbefinden ist, zum Allgemeinwissen. Endlich ist der Darm kein Tabuthema mehr, über das man sich nur mit vorgehaltener Hand unterhalten darf. Gut so, denn Verdauungsprobleme betreffen fast jeden – den einen mehr, den anderen weniger. Das liegt daran, dass die Steuerung unseres Magen-Darm-Systems unglaublich komplex ist und sich leicht "verschaltet".
Das Sonnengeflecht
Warum ist unsere Verdauung so kompliziert? Die Nährstoffe, über die wir unseren Organismus mit Energie und Mineralien versorgen, sind komplex und müssen erst aufgespalten werden, damit der Körper sie verwerten kann – eine schwierige Aufgabe. Doch damit nicht genug: Im Darm sitzen an die 100 Billionen (!) Mikroben als mitbestimmende Untermieter, außerdem sind an die 70 Prozent unseres Immunsystems dort beheimatet. Das ganze Verdauungssystem wird von einer unglaublich diffizilen und verzweigten Hardware gesteuert. Sie trägt den Namen Sonnengeflecht, auch bekannt als Solarplexus oder lateinisch Plexus solaris. Damit werden strahlenförmig verlaufende Nervenfasern bezeichnet, die von drei kleinen, in der Mitte des Bauchraumes gelegenen Nervenzellzentren, den sogenannten Ganglien, ausgehen.
100 Millionen Nervenzellen sind dort zu finden, die über vegetative Fasern mit allen Organen verschaltet sind. Deswegen sprechen manche Experten auch vom Darmgehirn. Wer schon einmal einen Kick in die Magengegend bekommen hat, der weiß, wie sensibel diese Gegend ist. Die Verschaltung mit den Lungen ist die Ursache dafür, dass einem dabei meist die Luft weg bleibt. Ein harter Schlag im Boxsport führt oft zu Bewusstlosigkeit und manchmal sogar zum Herzstillsand.
Der Plexus solaris ist der größte willentlich nicht beeinflussbare Nervenkomplex. Er ist vor allem zuständig für die Bewegung der Darmmuskulatur und die Ausschüttung der Verdauungsenzyme aus der Bachspeicheldrüse und Leber. Das Darmgehirn ist an das vegetative Nervensystem gekoppelt. Der sympathische Anteil sorgt dafür, dass bei körperlicher Anstrengung die dann nicht notwendige Verdauung abgeschaltet wird. Sein Gegenspieler, das parasympathische System, baut dagegen aus der Nahrung gewonnene Energie und Reserven auf.
Das Nervensystem im Darm arbeitet mit den gleichen Überträgerstoffen (Neurotransmitter) wie das Gehirn. Das erklärt, warum Erkrankungen wie Parkinson, deren Ursachen in der Veränderung der Transmitter liegt, auch die Verdauung betreffen. Man spricht daher von der Darm-Hirn-Achse.
Homöopathie hilft, zu regulieren
Blähungen, Krämpfe, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung können akut auftreten. Doch es gibt auch chronische Störungen, bei denen diese Beschwerden regelmäßig Ärger bereiten. Weil sich die Ursachen oft nicht identifizieren lassen, spricht man in solchen Fällen vom Reizdarm. In Deutschland sind schätzungsweise bis zu zehn Millionen Menschen davon betroffen. Weil unbekannte Ursachen schlecht bekämpft werden können, richtet sich die Medikation auf die Linderung der Beschwerden. Zum Einsatz kommen Krampflöser, Säure-Hemmer, Durchfallmittel, Probiotika und sogar Psychotherapeutika.
Ein wichtiger Teil der Therapie von Verdauungsbeschwerden besteht jedoch auch in der Suche nach möglichen Auslösern. Dabei spielen Ernährungsgewohnheiten, seelische und körperliche Belastungen eine große Rolle. Veränderungen des Lebensstils bringen die Verdauung oft wieder ins Lot. Darüber hinaus setzen viele Ärzte und Heilpraktiker auf die Homöopathie. Dabei gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen:
Zum einen gibt es homöopathische Arzneimittel wie Nux vomica, die nach den sogenannten bewährten Indikationen bei den entsprechenden akuten Störungen eingesetzt werden. Das klappt auch gut in der Selbstmedikation – fragen Sie einfach Ihren Apotheker!
Komplex-ausgelöste, chronische Magen-Darm-Beschwerden sind dagegen die Domäne der klassischen homöopathischen Therapie. Dabei setzt der homöopathisch ausgebildete Arzt oder Heilpraktiker ein individuelles homöopathisches Arzneimittel ein. Zu dessen Bestimmung wird eine ausführliche Anamnese erhoben, die Repertorisierung genannt wird. Sie dauert ein bis zwei Stunden. Viele Krankenkassen erstatten die Kosten für homöopathische Anamnese und Arzneimittel.
Um das richtige Arzneimittel zu finden, werden Verdauung, Art der Beschwerden sowie zeitliche und lebensbedingte Zusammenhänge unter die Lupe genommen. Die homöopathische Behandlung leistet dem Körper Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie versucht, dessen eigene Regulation wiederherzustellen. Die höchst moderne Vorstellung eines individuellen Therapieansatzes trägt die "gute alte" Homöopathie seit ihrer Entwicklung durch Samuel Hahnemann in sich. Homöopathie hilft dem Darmgehirn quasi mittdenken.
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Initiative "Homöopathie. Natürlich. Meine Entscheidung!"
Die Initiative 'Homöopathie. Natürlich. Meine Entscheidung!' setzt sich für Therapiefreiheit ein – denn jeder sollte selbst wählen dürfen, welche medizinischen Methoden er oder sie anwendet. Immerhin vertrauen die Hälfte der erwachsenen Deutschen (über 30 Millionen Menschen) auf homöopathische Arzneimittel, belegt eine aktuelle Umfrage von forsa. Welche Erfahrungen haben Sie mit Homöopathie gemacht? Teilen Sie sie mit!
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