Nebenwirkungen möglich

Antibiotika und Alkohol – besser darauf verzichten?

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Grundsätzlich wird empfohlen, während der Einnahme von Antibiotika auf Alkohol zu verzichten. Doch warum ist das so und können Sie nicht doch ein Glas Wein trinken, wenn Sie ein Antibiotikum einnehmen?

Frau hält Glas Wein in der Hand
© Iuliia Pilipeichenko – stock.adobe.com

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie viel Alkohol darf man mit Antibiotika trinken? Im Allgemeinen wird empfohlen, während der Einnahme von Antibiotika auf Alkohol zu verzichten.

Was passiert, wenn man Antibiotika nimmt und Alkohol trinkt? Mögliche Nebenwirkungen sind Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, aber auch ein Blutdruckabfall und Herzprobleme. Die Wirksamkeit der Arzneistoffe kann ebenfalls beeinträchtigt sein.

Was passiert, wenn man auf Amoxicillin Alkohol trinkt? Für Amoxicillin wurden keine spezifischen Wechselwirkungen mit Alkohol beschrieben. Sicherheitshalber wird dennoch von Alkoholkonsum während der Antibiotikatherapie abgeraten.

Wie viel Alkohol darf man mit Antibiotika trinken? Auch wenn es für bestimmte Antibiotika wie Azithromycin und Cefuroxim keine nachgewiesenen Wechselwirkungen mit moderaten Alkoholmengen gibt, sollte auf den Genuss besser verzichtet werden.

Bei der Kombination von Antibiotika und Alkohol ist Vorsicht geboten, da es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann. Auch die Wirksamkeit der antibiotischen Arzneimittel wird in manchen Fällen durch Alkoholkonsum beeinflusst. Besonders bei längerfristiger Einnahme von Antibiotika stellt sich die Frage, ob tatsächlich auf Alkohol verzichtet werden muss.

19 natürliche Antibiotika gegen Bakterien

Was passiert, wenn man Antibiotika nimmt und Alkohol trinkt?

Wer während einer Antibiotika-Therapie nicht auf den Konsum von Alkohol verzichtet, riskiert unerwünschte Nebenwirkungen. Diese können harmlos sein, etwa

  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Durchfall,
  • Kopfschmerzen oder
  • Gesichtsrötung.

Kommt es zusätzlich zu Atemnot, Bluthochdruck oder einem Blutdruckabfall, sprechen Fachleute vom Antabus-Syndrom. Dieses kann entstehen, wenn der Abbau von Alkohol gehemmt ist – in der Folge reichert sich Acetaldehyd im Körper an. Möglich ist das bei der Einnahme der Wirkstoffe

  • Metronidazol,
  • Tinidazol,
  • Cotrimoxazol,
  • Ketoconazol,
  • Ceftriaxon,
  • Cefotetan und
  • Isoniazid.

Aus diesem Grund sollte auch nach Ende der Behandlung mit diesen Substanzen für bis zu fünf Tage kein Alkohol getrunken werden.

Ernste Nebenwirkungen möglich

Bei gleichzeitigem Alkoholkonsum während der Behandlung mit Antibiotika sind auch schwerwiegende Folgen wie

Schwere Reaktionen rufen Antibiotika wie Metronidazol, Tinidazol und bestimmte Cephalosporine (Untergruppe der Beta-Lactam-Antibiotika) hervor – während der Therapie sollte daher ganz auf den Genuss von Alkohol verzichtet werden.

Zudem können Isoniazid, Protionamid und Ketoconazol in Kombination mit Alkohol das Risiko für Leberschäden erhöhen. Dies sollten Patient*innen mit bekannter Erkrankung der Leber besonders berücksichtigen.

Grundsätzlich ist es möglich, dass die genannten unerwünschten Wirkungen sogar erst einige Tage nach der Einnahme der Antibiotika auftreten. Eine vorsorgliche Alkoholkarenz für einige Tage nach Ende der Therapie ist daher womöglich sinnvoll.

Antibiotika vor oder nach dem Essen einnehmen?

Wirksamkeit der Antibiotika eingeschränkt

Durch den Alkoholkonsum kann es sein, dass das Antibiotikum nicht richtig wirkt. Bei Wirkstoffen wie Doxycyclin oder Erythromycin können alkoholischen Getränke die Wirksamkeit vermindern oder die Wirkung tritt verspätet ein. Denn Alkohol verzögert die natürliche Entleerung des Magens, wodurch das Antibiotikum erst später an seinen Wirkort gelangt.

Cefuroxim: keine Wechselwirkungen mit Alkohol bekannt

Bei manchen Antibiotika gibt es keine bisher nachgewiesenen Wechselwirkungen mit Alkohol. Dazu zählt beispielsweise das Breitbandantibiotikum Cefuroxim, das unter anderem gegen

Es gibt auch Antibiotika, bei denen zumindest in Kombination mit einer moderaten Alkoholmenge keine Wechselwirkungen bekannt sind. Dazu zählen

  • Azithromycin,
  • Clarithromycin,
  • Fluconazol,
  • Fluorchinolone,
  • Nitrofurantoin,
  • Penicilline und
  • Rifamycine (ohne Vorschädigung der Leber).

Dennoch wird auch hier der Alkoholverzicht empfohlen, um den Genesungsprozess nicht zu beeinträchtigen.

Vor Beginn der Behandlung mit einem Antibiotikum sollten Betroffene den Beipackzettel des Medikaments aufmerksam lesen und sich bei Unsicherheiten sowie Fragen an ihre*n Ärztin*Arzt oder Apotheker*in wenden.
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