Fußpilz behandeln: Das hilft von Creme bis Hausmittel
Rötungen, Hautschuppungen und Jucken: Fußpilz ist unangenehm und hochansteckend. Unbehandelt kann sich die Infektion auf die Fußnägel ausbreiten und zusätzlich Nagelpilz verursachen. Lesen Sie, woran Sie Fußpilz erkennen und mit welchen Medikamenten und Tipps Sie die Infektion in den Griff bekommen.
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- Fußpilz ist hochansteckend, aber leicht behandelbar.
- © iStock.com/Halfpoint
Fußpilz (lateinisch: Tinea pedis, auch Fußmykose) ist eine Volkskrankheit: Mindestens jeder dritte Deutsche hat im Lauf seines Lebens einmal oder mehrfach damit zu tun. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, mit steigendem Alter steigt auch die Infektionsrate. Erreger der Hautkrankheit sind spezielle Fadenpilze, die Dermatophyten (griechisch für "Hautesser"). Diese besiedeln die obersten Hautschichten und bevorzugen die feuchtwarmen Bereiche der Haut. Zwischen den Zehen, in der Leiste und unter der Brust gedeihen sie besonders gut. Ihre Sporen sind extrem widerstandsfähig und können auf Kleidung, Handtüchern und Fußböden wochenlang überleben und ansteckend bleiben.
Artikelinhalte im Überblick:
- Fußpilz trifft häufig Sportler und Senioren
- Symptome von Juckreiz bis Rötung
- Diagnose mit Spatel und Laborkultur
- Behandlung von Fußpilz: Creme, Sprays und Hausmittel
- Verlauf und Prognose einer Infektion mit Fußpilz
- Fußpilz vorbeugen: So hat der Pilz keine Chance
Fußpilz trifft häufig Sportler und Senioren
Die Gefahr einer Fußpilzinfektion besteht überall dort, wo viele Menschen barfuß herumlaufen: im Schwimmbad, in der Sauna, in Umkleidekabinen oder Hotelzimmern. Die Übertragung erfolgt durch direkten Hautkontakt oder beim Barfußgehen über verschiedene Fußbodenoberflächen. Dort bleiben Hautschuppen infizierter Menschen zurück und gelangen an die Füße anderer Personen.
Ein Kontakt mit den Erregern muss jedoch nicht unbedingt zu einer Infektion führen: Damit die Infektionskrankheit ausbrechen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Am wohlsten fühlen sich die Hautpilze in einem feuchtwarmen Milieu, wie es zum Beispiel in geschlossenen Schuhen entsteht. Nicht zufällig heißt Fußpilz auf Englisch "athlete's foot", also Sportlerfuß: Gerade Hobby- und Profisportler sind oft von einer Tinea pedis betroffen.
Besonders gefährdet sind neben Sportlern unter anderem Diabetiker, Menschen mit Durchblutungsstörungen oder mit Fußfehlstellungen, bei denen die Zehen eng beieinander liegen. Diese haben oft kleinere Hautverletzungen, die dem Fußpilz eine Eintrittspforte in die Haut bieten. Auch ein generell geschwächtes Immunsystem, etwa durch Stress, leistet dem Hautpilz Vorschub.
Mit zunehmendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Fußpilzinfektion: Fußfehlstellungen, Einschränkungen der Beweglichkeit bei der Pflege, trockene Haut und bestimmte Vorerkrankungen begünstigen die Entstehung von Fußpilz. Doch auch Kinder sind keineswegs vor Fußpilz gefeit, da sie viel barfußlaufen und meist gerne ins Schwimmbad gehen.
Symptome von Juckreiz bis Rötung
Typische Symptome einer Infektion mit Fußpilz sind Juckreiz, Rötungen und schuppende Haut. Abhängig vom Ort des Auftretens und der Art der Hautveränderung unterscheiden Ärzte drei verschiedene Formen des Fußpilzes:
Die interdigitale Form ist die am häufigsten auftretende Form des Fußpilzes. Sie beginnt meist mit Rötungen und Hautschuppungen zwischen den Zehen, die von tiefen, schmerzenden Hautrissen begleitet werden können. An den Seiten der Zehen bilden sich oft kleine Bläschen.
Die squamös-hyperkeratotische Form breitet sich von den Fußsohlen ausgehend langsam über die Fußseiten und den Fußrücken aus (Mokassin-Mykose). Zunächst ist die Haut leicht entzündet und schuppt sich. Im weiteren Verlauf können eine übermäßig starke Verhornung der Haut sowie Risse hinzukommen. Besonders häufig tritt diese Form des Fußpilzes bei Diabetikern auf.
Die vesikulös-dyshidrotische Form ist die seltenste Form des Fußpilzes. Sie geht mit Bläschen an den Fußkanten und -sohlen einher. Weil sich an diesen Stellen meist eine dickere Hornschicht befindet, platzen die Bläschen nicht auf, sondern trocknen ein. Betroffene werden dann oft von Spannungsgefühlen und Juckreiz (Pruritus): Woher kommt er und was hilft? geplagt.
Diagnose mit Spatel und Laborkultur
Beim Auftreten von typischen Symptomen empfiehlt sich ein Gang zum Haus- oder Hautarzt. Da diese Symptome auch bei anderen Hautkrankheiten vorkommen, untersucht der Arzt kleine Proben von der Hautoberfläche unter dem Mikroskop. Die Entnahme der Hautschüppchen erfolgt mit einem kleinen Spatel und ist vollkommen schmerzlos.
Um die Art der Pilze und das Ausmaß der Infektion genauer zu bestimmen, wird zudem eine Pilzkultur angelegt: Auf einem Nährboden wird das Wachstum des Pilzes so angeregt, dass der Erreger nach einer bis vier Wochen genau bestimmt werden kann.
Behandlung von Fußpilz: Creme, Sprays und Hausmittel
In Internet und Volksmund kursieren zahlreiche Hausmittel gegen Fußpilz – von Teebaumöl über Brennnesseltee bis Eichenrinde. Die Wirksamkeit dieser Hausmittel ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt – und meist zögern die Selbstversuche mit diesen Mitteln eine wirksame Behandlung lediglich hinaus.
Ärzte setzen bei der Therapie von Fußpilz auf pilzabtötende Mittel, sogenannte Antimykotika. Ist die Pilzerkrankung noch nicht allzu weit fortgeschritten, kann noch äußerlich behandelt werden: Hierzu stehen zahlreiche Cremes, Lösungen, Puder, Sprays oder Gele zur Verfügung. Diese enthalten unter anderem die Wirkstoffe Bifonazol, Clotrimazol und Miconazol (Wirkstoffgruppe Azole). Ciclopirox oder Terbinafin kommen zum Einsatz, wenn der Fußpilz sehr ausgeprägt ist oder die Nägel mitbetroffen sind. Bei ausgedehnten Fußpilzerkrankungen muss mit Tabletten oder Kapseln behandelt werden.
Solange noch nicht feststeht, welcher Erreger genau für die Infektion verantwortlich ist, kommen sogenannte Breitbandantimykotika zum Einsatz, die gegen mehrere Pilzarten gleichzeitig wirken. Sobald dank angelegter Pilzkultur der genaue Erreger identifiziert ist, wird auf ein spezifisches Antipilzmittel umgestellt.
Auch wenn die Symptome einer Infektion mit Fußpilz durch die Behandlung schnell gelindert werden, sollten Betroffene die Behandlung noch drei bis vier Wochen weiterführen. Da die Pilzsporen sehr hartnäckig sind, lässt sich so ein Rückfall nach Absetzen der Medikamente verhindern. Während der Behandlung ist es zudem ratsam, die Schuhe mit einem desinfizierenden Spray zu behandeln und Baumwollsocken zu tragen. Diese sollten täglich gewechselt und – wenn möglich – in der Kochwäsche gereinigt werden.
Verlauf und Prognose einer Infektion mit Fußpilz
Bleibt eine Infektion mit Fußpilz unbehandelt, kann sie sich auf andere Körperbereiche ausbreiten – am häufigsten betroffen sind Hände, Leisten und Fußnägel (Nagelpilz). Wenn die Haut rissig wird, kann es zusätzlich zu bakteriellen Infektionen kommen. Dies gilt vor allem für ältere Menschen und für Personen mit schlecht durchbluteten Füßen wie Diabetiker. Besonders gefährlich können Hautpilze auch für Menschen werden, die unter einer Immunschwäche leiden oder deren Abwehrsystem zum Beispiel im Rahmen einer Chemotherapie unterdrückt wurde.
Rechtzeitig und konsequent behandelt heilt eine Fußpilzinfektion jedoch meist komplikationslos aus.
Fußpilz vorbeugen: So hat der Pilz keine Chance
Zur Vorbeugung von Fußpilz ist es wichtig, den Kontakt mit dem Erreger zu vermeiden und dem Hautpilz keine guten Bedingungen zu bieten:
gut passendes und atmungsaktives Schuhwerk wählen und immer gut trocknen lassen
Strümpfe aus atmungsaktiven Materialien wählen und täglich wechseln
Füße und Zehenzwischenräume beim Baden oder Duschen mit Seife reinigen
nach dem Waschen und Baden jeden Zeh einzeln sorgfältig abtrocknen
in Schwimmbädern und Saunen Badeschuhe tragen und so den Kontakt mit den Erregern verhindern
beide Füße regelmäßig auf Veränderungen, Verletzungen, Rötungen und Schuppungen in den Zehenzwischenräumen überprüfen
Handtücher und Schuhe von infizierten Familienmitgliedern meiden
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