Bildgebende Verfahren

Magnetresonanztomographie: Wie läuft eine MRT ab?

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Mittels Magnetresonanztomographie (MRT) können sehr detailreiche Bilder vom Körperinneren ohne Röntgenstrahlen gemacht werden. Es ist eine schonende Untersuchung zur Diagnose verschiedener Krankheiten. Erfahren Sie, wie eine MRT abläuft und wann ein Kontrastmittel eingesetzt wird.

MRT-Untersuchung
© Getty Images/Westend61

Kurzübersicht: Magnetresonanztomographie (MRT)

Definition: Eine Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren der Radiologie, das zur Diagnose und Behandlung von Erkrankungen eingesetzt wird. Ein Synonym ist Kernspintomographie (Kernspin).

Einsatzmöglichkeiten: Es können Veränderungen von Organen und Geweben in fast allen Körperregionen festgestellt werden.

Ablauf: Nach einem Aufklärungsgespräch müssen alle metallhaltigen Gegenstände und Schmuck abgelegt werden, da sie Störungen in den Aufnahmen erzeugen. Anschließend legen sich zu untersuchende Personen in den röhrenförmigen Magnetresonanztomographen.

Kontrastmittel: Bei Bedarf wird ein Kontrastmittel gegeben, um die zu untersuchenden Strukturen besser sichtbar zu machen. In der Regel wird dieses gut vertragen.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was ist eine MRT?

Die Magnetresonanztomographie (Magnetresonanztomografie, MRT), auch Kernspintomographie oder Kernspin genannt, ist die jüngste Methode der bildgebenden Verfahren in der Medizin. Es handelt sich um ein röhrenförmiges Gerät mit Untersuchungstisch, auf dem die Person liegt. Die MRT kann besonders detailreiche Schnittbilder fast aller Körperregionen erzeugen, auch sind Bilder aus verschiedenen Ebenen möglich.

Eine MRT wird in spezialisierten Praxen der Radiologie sowie in diagnostischen Abteilungen von Krankenhäusern und Kliniken durchgeführt. Je nach Region und Dringlichkeit der Untersuchung kann es zu Wartezeiten für Termine kommen.

Unterschied zwischen CT und MRT

Anders als die Computertomographie (CT) arbeitet die MRT nicht mit Radioaktivität. Stattdessen wird mithilfe eines starken Magnetfeldes das Wasser in sämtlichen Körperregionen sichtbar gemacht – der menschliche Körper besteht zu 52 bis 60 Prozent aus Wasser. Zeigt die Wasserverteilung in den Organen und Geweben Veränderungen, lässt sich dies anhand der MRT erkennen.

Kosten der Magnetresonanztomographie

Die Kosten für eine MRT variieren je nach zu untersuchendem Körperbereich. Im Schnitt liegen sie bei 200 bis 1.000 Euro, eine Ganzkörper-MRT kann bis zu 1.300 Euro kosten. Die Gabe eines Kontrastmittels kostet zusätzlich 100 bis 150 Euro. Normalerweise übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen sämtliche Kosten.

Vorbereitung zur MRT

Bedingt durch die starken Magnetfelder im Inneren des Gerätes können sich Metallteile am Körper während des Betriebs stark erwärmen, zu Schäden am Gerät oder zu Fehlern (Artefakten) bei der Bildaufzeichnung führen. Deshalb müssen alle Metallgegenstände, die sich am Körper befinden, zuvor abgenommen werden.

 Auch Metallteile im Körper können störend sein. Dazu gehören unter anderem:

  • chirurgische Nägel, Drähte, Schrauben und Platten, zum Beispiel nach Knochenbrüchen
  • künstliche Gelenke und Implantate
  • fester Zahnersatz
  • Spirale
  • künstliche Herzklappen und Stents

Die meisten dieser Materialien bestehen zwar heute aus nichtmagnetischem Material, jedoch sollte das vor einer MRT ausgeschlossen werden. Zahnfüllungen sind in der Regel kein Ausschlusskriterium, da die Materialien nicht magnetisch sind und nur lokal zu Fehlern in der Darstellung führen.

MRT mit Tattoo – ist das möglich?

Bestimmte Farben von Tattoos sowie Permanent Make-Up können eisenhaltig sein. Diese Tätowierungen können sich während der Untersuchung unangenehm erwärmen, Schwellungen und Schmerzen auslösen. Das medizinische Personal sollte vor der Untersuchung auf vorhandene Tattoos aufmerksam gemacht werden.

Untersuchungsablauf bei der MRT

Nach dem Vorbereitungsgespräch legen Patient*innen alle metallischen Gegenstände, die Geldbörse sowie das Smartphone im Vorraum ab. Die Untersuchung wird mit Kleidung durchgeführt, nur metallhaltige Kleidungsstücke müssen abgelegt werden. Dazu gehören:

  • Knöpfe
  • Gürtel
  • Metallfolienaufdrucke auf T-Shirts
  • BHs mit Metallbügeln und -verschlüssen

Auch Schmuck wie Uhren, Ohrringe, Armbänder, Ketten, Piercings sowie Brillen, Hörgeräte und Zahnspangen können den MRT-Scan stören und müssen vorher entfernt werden.

Lautstärke und Tinnitus

Während der Untersuchung erzeugt das Gerät sehr laute Klopfgeräusche in unterschiedlichen Rhythmen. Diese können bis zu 80 Dezibel betragen, das entspricht dem Geräuschpegel einer Bohrmaschine und kann als unangenehm empfunden werden. Ohrstöpsel oder spezielle Kopfhörer zum Teil mit Musik dämpfen jedoch diesen unangenehmen Lärm.

Trotz Lärmschutz kann die Untersuchung Ohrgeräusche verursachen oder einen bestehenden Tinnitus verstärken. Patient*innen mit Tinnitus sollten dem medizinischen Personal vorab Bescheid geben. In der Regel legen sich Ohrgeräusche nach einer Magnetresonanztomographie von selbst wieder.

Wie lange dauert eine MRT?

Je nach diagnostischer Fragestellung dauert eine MRT zwischen wenigen Minuten und einer Stunde – manchmal auch länger. Man sollte dabei sehr ruhig liegen und gleichmäßig atmen, weil ansonsten die gescannten Bilder fehlerhaft werden können.

Einsatzmöglichkeiten der Magnetresonanztomographie

Die Untersuchungsmethode kann zur Abklärung verschiedener Symptome und Krankheiten sowie zur Verlaufskontrolle während der Behandlung eingesetzt werden. Eine MRT wird eingesetzt, wenn Ärzt*innen Veränderungen im Gewebe oder in Organen beurteilen wollen.

Möglich ist ein Ganzkörper-Scan, häufig erfolgt jedoch die Darstellung einzelner Körperteile:

  • Gehirn und Kopf
  • Rückenmark und Nervenkanäle
  • Wirbelsäule, Bandscheiben
  • innere Organe (zum Beispiel Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse)
  • Muskeln, Sehnen, Bänder
  • Gelenke (zum Beispiel Kniegelenk)
  • Blutgefäße
  • Herz

Da es keine Strahlenbelastung gibt, können auch Schwangere (außer im ersten Schwangerschaftsdrittel) und Kinder untersucht werden.

Diagnose und Behandlung von Tumorerkrankungen

Mit einer MRT lässt sich eine Krebserkrankung sicher ausschließen. Außerdem können Radiolog*innen mit dem Scan Tumoren und Tochtergeschwüre (Metastasen) genau lokalisieren. Auch Strahlenbehandlungen oder eine Operation von Tumoren können mithilfe der MRT geplant werden.

Wann kann keine MRT gemacht werden?

Die MRT stößt an ihre Grenzen, wenn das Gewebe wenig Wasser (wie die Knochen) oder aber viel Luft enthält (wie die Lungen). Andere Untersuchungsmethoden (CT, Röntgen) sind in diesen Fällen besser geeignet.

Ausgeschlossen ist eine MRT, wenn Patient*innen

  • einen Herzschrittmacher,
  • einen implantierten Defibrillator,
  • ein Innenohr-Implantat
  • oder eine Insulinpumpe tragen.

Diese hochsensiblen Geräte würden bei der Untersuchung Schaden nehmen. Metallsplitter besonders im Kopf- und Augenbereich können für das umliegende Gewebe gefährlich werden – sie sind deshalb ebenfalls eine Kontraindikation.

Angst vor enger MRT-Röhre

Die meisten MRT-Gerät sind heute als Röhre gebaut. Die Röhrenform des Magnetresonanztomographen wird von einer großen Magnetspule bestimmt. Patient*innen werden auf einem Untersuchungstisch in die etwa 60 bis 70 Zentimeter große Öffnung gefahren, bis der zu untersuchende Körperbereich sich in der Mitte des MRT-Gerätes befindet.

Je nachdem, welches Körperteil dargestellt werden soll, ist nicht immer ein komplettes Einfahren in das Untersuchungsgerät nötig. Wer unter Klaustrophobie oder Panikattacken leidet, kann vorher ein Beruhigungsmittel bekommen. Darüber hinaus ist man während der gesamten Zeit über eine Sprechverbindung mit dem medizinischen Personal verbunden, oft werden Puls und Blutdruck überwacht. Mit einem Notfallknopf lässt sich die Untersuchung jederzeit abbrechen.

Offenes MRT

Vor allem bei Aufnahmen von Rumpf oder Kopf kann das Gerät Beklemmung auslösen, das gilt besonders für Menschen mit Klaustrophobie. Inzwischen gibt es jedoch auch offene MRT-Geräte oder die Upright-MRT, bei der Patient*innen aufrecht im Gerät sitzen und in den Raum schauen. Hierbei sollte vorab mit der jeweiligen Krankenkasse geklärt werden, ob die Kosten für diese Geräte ebenfalls übernommen werden.

Kontrastmittel beim MRT

Für manche diagnostische Fragestellung wird vor der Untersuchung ein Kontrastmittel intravenös gespritzt. Nötig wird das, um verschiedene Gewebearten besser voneinander abgrenzen zu können. Ist der Einsatz eines Kontrastmittels vorgesehen, muss vorher die Verträglichkeit und die Nierenfunktion (Kreatinin-Wert) überprüft werden.

Die MRT-Kontrastmittel sind nicht jodhaltig, können also auch bei Störungen der Schilddrüse oder Allergien gegen jodhaltige Mittel verabreicht werden. Stattdessen enthalten MRT-Kontrastmittel oft Gadolinium, das spezielle magnetische Eigenschaften hat. Auf das Mittel reagieren manche Menschen empfindlich – es können Nebenwirkungen auftreten, zum Beispiel:

Insgesamt gibt es bei Kontrastmitteln mit Gadolinium nur wenig unerwünschte Nebenwirkungen.

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