Vorsorge bei Männern: Welche Untersuchungen gibt es?
Untersuchung der Prostata, des Darms oder der Haut: Die Vorsorge für Männer beinhaltet je nach Alter verschiedene Methoden zur Früherkennung. Ab wann welche Untersuchung von den Krankenkassen übernommen wird und sinnvoll ist.
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Wer nicht krank ist, braucht keine*n Ärztin*Arzt – oder? Doch auch für diejenigen, die sich gesund fühlen, ist der Gang in die Arztpraxis ratsam. Denn mit den Vorsorgeuntersuchungen lassen sich Krankheiten mitunter frühzeitig erkennen. Werden sie im Frühstadium identifiziert und behandelt, kann dies vor ernsthaften Folgen schützen – manchem Mann gar das Leben retten.
Wann ist welche Vorsorgeuntersuchung sinnvoll?
- Ab 18 Jahren: Zähne
- Ab 35 Jahren: Gesundheits-Check-up
- Ab 35 Jahren: Hautkrebs-Screening
- Ab 45 Jahren: Prostata und Hoden
- Ab 50 Jahren: Darmerkrankungen
- Ab 65 Jahren: Ultraschall der Bauchschlagader
Ab 18 Jahren: Zahngesundheit
Welche Untersuchungen?
Vorsorgeuntersuchung zu Zähnen, Kiefer und Zahnfleisch
Welche Erkrankung erkennen?
Bei der regelmäßigen Untersuchung werden die Zähne und das Zahnfleisch auf Karies, Paradontitis und Entzündungen im Kiefer überprüft. Umso früher Erkrankungen erkannt werden, desto leichter ist in der Regel die Behandlung.
Zu welchem*welcher Arzt*Ärztin?
Zahnarzt*Zahnärztin
Wie oft?
Einmal pro Jahr, besser halbjährlich
Ab 35: Allgemeiner Gesundheits-Check-up
Welche Vorsorgeuntersuchungen?
- Ganzkörperuntersuchung (Kopf, Hals, Brustkorb und Bauch)
- Laboruntersuchung von Blut- und Urinproben
- Blutdruck- und Pulsmessung
- Untersuchung von Bewegungsapparat, Nervensystem
- Erstellung eines individuellen Risikoprofils
Welche Erkrankungen erkennen?
Beim Gesundheits-Check-Up werden verschiedene gesundheitliche Aspekte überprüft. So kann vorerst ein allgemeines Bild über die körperliche Verfassung erstellt werden. Bei Auffälligkeiten können weitere Untersuchungen und regelmäßige Check-Ups veranlasst werden. Überprüft wird die Gesundheit auf verschiedene Erkrankungen:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Nierenerkrankungen
- erhöhte Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie)
- Hepatitis-Screening: Seit Herbst 2021 beinhaltet der Gesundheits-Check-up ein Screening auf Hepatitis B- und C-Infektionen. Eine Früherkennung kann Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs verhindern.
Zu welchem*welcher Arzt*Ärztin?
Hausarzt*Hausärztin (Facharzt*Fachärztin für Allgemeinmedizin oder für Innere Medizin)
Wie oft?
Alle drei Jahre, Hepatitis-Screening einmalig
Ab 35: Hautkrebs-Screening
Welche Vorsorgeuntersuchungen?
Ganzkörperuntersuchung mit einem Auflichtmikroskop
Welche Erkrankungen erkennen?
Bei der Untersuchung soll Hautkrebs ausgeschlossen oder frühstmöglich erkannt werden. Gerade bei schwarzen Hautkrebs kann durch frühzeitige Entfernung eine Streuung und die Entstehung von Metastasen verhindert werden.
Zu welchem*welcher Arzt*Ärztin?
Hautarzt*Hautärztin
Wie oft?
Alle zwei Jahre
Ab 45: Prostata- und Hodenkrebsfrüherkennung
Welche Untersuchungen?
Abtasten der äußeren Genitalorgane, Prostata und Lymphknoten (im Genitalbereich)
Bei Männern mit familiärer Vorbelastung werden diese Untersuchungen bereits ab dem 40. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen.
Welche Erkrankungen erkennen?
Bei Männern kommt es mit steigendem Alter oft zu einer gutartige Prostatavergrößerung (Prostatahyperplasie). Diese bringt häufige Toilettengänge mit sich. Was Betroffene meist stark belastet, ist in der Regel aber harmlos. Die Vorsoge soll bei Männern hauptsächlich bösartige Erkrankungen wie Prostatakrebs oder Hodenkrebs ausschließen.
Zu welchem*welcher Arzt*Ärztin?
Hausarzt*Hausärztin (Facharzt*Fachärztin für Allgemeinmedizin oder für Innere Medizin) oder Urolog*in (Facharzt*Fachärztin für Urologie)
Wie oft?
Jährlich
Ab 50: Darmerkrankungen frühzeitig erkennen
Welche Untersuchungen?
Tastuntersuchung und Schnelltest zur Erkennung von Blut im Stuhl (Okkultbluttest), Darmspiegelung
Welche Erkrankungen erkennen?
Ab 50 Jahren können Tastuntersuchungen am Anus und den unteren Darmabschnitten als Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen werden. Ab einem Alter von 55 Jahren steht es Männern (sowie Frauen) frei, zwischen zwei Angeboten der Vorsorge zu wählen:
- Untersuchung auf Blut im Stuhl (Okkultbluttest) alle zwei Jahre oder
- Darmspiegelung (Koloskopie) – Wiederholung nach zehn Jahren
Die Untersuchungen sollen vor allem der Vorsorge von Dickdarmkrebs oder Enddarmkrebs dienen. Mit der Darmspiegelung können aber auch andere Darmerkrankungen wie eine Divertikulitis Divertikulitis: Symptome, Diagnostik und Behandlung erkannt werden. Weiterhin dient die Spiegelung der Entfernung von Adenomen, die eine mögliche Vorstufe von Krebs sein können. Somit ist die Darmspiegelung auch eine präventive Maßnahme.
Zu welchem*welcher Arzt*Ärztin?
Gastroenterolog*in (Facharzt*Fachärztin für Innere Medizin mit Zusatzausbildung für Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts)
Wie oft?
Alle zwei beziehungsweise zehn Jahre
Ab 65: Ultraschall der Bauchschlagader
Welche Untersuchungen?
Welche Erkrankungen erkennen?
Eine Ausbuchtung der Bauchschlagader (Aneurysma) kann gefährlich werden. Reißt sie, besteht Lebensgefahr. Davon sind Männer ab 65 am meisten betroffen, weshalb eine Vorsorgeuntersuchung von den Krankenkassen gezahlt wird. Wird ein Bauchaorten-Aneurysma entdeckt, ist oft eine Operation nötig.
Zu welchem*welcher Arzt*Ärztin?
Hausarzt*Hausärztin
Wie oft?
Einmalig
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