Es gibt etliche, völlig unterschiedliche Auslöser für Tinnitus, der sich bei Betroffenen als dauerhaftes Pfeifen, Summen, Klingeln, Zischen oder Brummen im Ohr äußert. Unter den größten Gefahren für das Gehör befinden sich aber nicht nur offensichtliche Lärmquellen wie Kreissägen oder Silvesterknaller. Völlig unterschätzt wird etwa moderate Dauerbeschallung in Kombination mit Stress – unter der vor allem Lehrer und Erzieher leiden.
Vorsicht, Tinnitus: Die größten Gefahren für unser Gehör

Hörsturz
Oft löst ein Hörsturz Tinnitus aus. Wer einen solchen schon einmal erlebt hat, weiß: Der plötzliche Hörverlust geht meist nicht mit absoluter Stille einher. Eher nehmen Betroffene alles dumpfer, wie durch Watte wahr, während gleichzeitig ein Brummen oder Piepen – Tinnitus – auftritt.
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Innenohrschwerhörigkeit
Schwerhörigkeit, zum Beispiel als Folge des zunehmenden Lebensalters, begünstigt die Entstehung eines Tinnitus ebenfalls.
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Ohrenschmalz
Sogar Ohrenschmalz kann das lästige Piepen, Summen oder Brummen im Ohr auslösen: Wird es (zum Beispiel durch das Benutzen eines Wattestäbchens) tief in den Gehörgang geschoben, verhärtet es und verschließt das Ohr wie ein fester Pfropf. Das Hörvermögen lässt nach und in der Folge stellen sich mitunter Ohgeräusche ein.
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Verletzungen am Ohr
Wattestäbchen sind noch in einer weiteren Hinsicht gefährlich und sollten deshalb nicht zur Reinigung der Ohren verwendet werden: Dabei kommt es nämlich leicht zu Verletzungen, beispielsweise des Trommelfells. Auch Stöße aufs Ohr können solche Schäden verursachen.
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Mittelohrerkrankungen
Vorsicht bei vermeintlich harmlosen Erkrankungen wie einer Mittelohrentzündung: Sie wirkt sich mitunter auf die Gehörknöchelchen aus, sodass der Schall nicht mehr richtig weitergeleitet und ein Tinnitus begünstigt wird.
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Stoffwechselkrankheiten
Einen Risikofaktor für Ohrgeräusche stellen auch Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes oder Gicht dar.
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Medikamente
Manche Arzneimittel können die Ohren schädigen und einen Tinnitus auslösen. Dazu gehören bestimmte Antidepressiva, Betablocker oder Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure in hohen Dosen.
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HWS-Probleme
Verspannungen, Erkrankungen oder Schäden im Bereich der Halswirbelsäule, zum Beispiel ein Schleudertrauma, können ebenfalls die Entstehung von Ohrgeräuschen provozieren.
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Störungen an Kiefer und Gebiss
Auch Fehlstellungen oder muskuläre Probleme am Kiefer oder Gebiss gelten als mögliche Risikofaktoren für Tinnitus.
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Arteriosklerose und Bluthochdruck
Bei Arteriosklerose lagern sich Plaques in den Blutgefäßen ab. Häufig sind Durchblutungsstörungen die Folge, die sich auf das Ohr erstrecken und zu Ohrgeräuschen führen können. Auch andere Herz-Kreislauf-Beschwerden wie hohe Cholesterinwerte oder Bluthochdruck zählen daher zu potenziellen Tinnitus-Ursachen.
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Drehschwindel
Morbus Menière, wie Drehschwindel auch genannt wird, ist eine Erkrankung des Innenohrs und tritt oft in Verbindung mit Hörproblemen wie Schwerhörigkeit oder Tinnitus auf.
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Stress
Psychische Belastungen werden ebenfalls als Ursache für Tinnitus diskutiert. Viele Untersuchungen legen etwa einen Zusammenhang zwischen Ohrgeräuschen und Stress nahe.
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Depressionen
Aus dem gleichen Grund sollen Depressionen oder Angststörungen das Risiko für Tinnitus zu erhöhen.
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Knalltrauma
Lärm ist eine der wichtigsten – und oft vermeidbaren – Ursachen von Tinnitus. Dazu zählt insbesondere das Knalltrauma zum Beispiel durch Silvesterknaller.
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Dauerhafte Beschallung
Aber auch, wenn man sich moderatem Lärm häufig aussetzt – etwa durch lautes Musikhören – kann sich das mit Ohrgeräuschen rächen.
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Lärmbelastete Berufe
Viele Berufe werden unter erheblicher Lärmbelastung ausgeübt. Am stärksten trifft es beispielsweise Schreiner, Bauarbeiter oder Gepäcklader am Flughafen. Ein Hörschutz ist hier unabdingbar!
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Unterschätzte Lärmquellen
Völlig unterschätzt werden jedoch Jobs, in denen es ebenfalls sehr laut zugeht, ein Hörschutz aber nicht möglich ist: Arbeitnehmer in Erziehungsberufen etwa haben laut einer Studie der TU München im Auftrag der DAK Gesundheit ein besonders hohes Risiko für Tinnitus: Fast jeder zehnte Lehrer leidet daran! Man schätzt, dass die Kombination aus Lärm und Stress diese Berufsgruppe so anfällig für Ohrgeräusche macht.
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Jäger
Ebenfalls zu wenig Aufmerksamkeit wird der Lärmbelastung von Jägern und Förstern geschenkt, die aus diesem Grund oft auf einen adäquaten Hörschutz verzichten.
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Wenn möglich zum Hörschutz greifen
In lärmbelasteten Berufen ist ein Hörschutz vorgeschrieben. In der Freizeit setzen wir uns allerdings freiwillig und ungeschützt weiteren Lärmquellen aus.
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Motorradfahrer
Motorradfahrer beispielsweise sind in dieser Hinsicht gefährdet. Wer also schon im Job viel Lärm ausgesetzt ist, sollte in der freien Zeit weitere Geräuschbelastungen meiden: "In der Summe über das Leben verteilt führen diese unterschwelligen Belastungen zu Tinnitus und anderen Hörschäden", sagt Professor Matthias Tisch, ärztlicher Leiter der Poliklinik HNO am Bundeswehrkrankenhaus Ulm.
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Sport
Einen idealen Ausgleich schafft zum Beispiel Bewegung: Sie fördert die Durchblutung und kann Tinnitus vorbeugen. Außerdem gilt Sport als probate Methode gegen Stress und depressive Verstimmungen, die einen Risikofaktor für Ohrgeräusche darstellen.
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Frische Luft
Auch frische Luft ist bestens geeignet, um Tinnitus-Auslöser wie Stress zu reduzieren. Wer einen Spaziergang in der Natur absolviert, gönnt seinen Ohren außerdem die dringend nötige Ruhe.
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Pausen
Sich zurückzuziehen und zu entspannen ist gerade für Angehörige von lauten und gleichzeitig stressigen Berufen – etwa Erzieher und Lehrer – wichtig, um Ohrgeräusche zu verhindern oder loszuwerden.
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Behandlung so früh wie möglich
Kommt es zum Tinnitus, sollte dieser so bald wie möglich behandelt werden, da er sonst chronisch zu werden droht. Wer auf die Schnelle keinen Termin beim HNO-Arzt bekommt, sollte daher nicht abwarten, sondern bereits mit der Selbstmedikation beginnen. Geeignet sind rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke auf pflanzlicher Basis. Ein beliebter Wirkstoff gegen Tinnitus ist etwa Ginkgo.
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