Urin: Was Geruch und Trübung verraten
Die Beschaffenheit vom Urin kann eine ganze Menge über die Gesundheit eines Menschen anzeigen. Zehn Symptome, bei denen Sie aufmerksam werden sollten.
Früher war die sogenannte "Urinschau" für den Medicus eine unersetzliche Diagnosehilfe. Erfahrene Ärzte konnten anhand von Farbe, Geschmack, Geruch und Konsistenz zahlreiche Krankheiten identifizieren. Bis zur Neuzeit war deshalb das typische Becherglas, das zur Urinschau verwendet wurde, das Arztsymbol.
Urin wird heute im Labor untersucht
Mit der Weiterentwicklung der Medizin und labortechnischen Errungenschaften geriet die Urinschau in Vergessenheit. Zu Unrecht – denn wer in seinem Urin lesen kann, erfährt eine ganze Menge über die eigene Gesundheit. Lifeline hat die wichtigsten Merkmale für Sie aufgelistet:
Zehn wichtige Symptome im Urin
Der Urin ist fast farb- und geruchlos, höchstens leicht gelblich: Das deutet auf Gesundheit hin. Der Harn enthält keine Filtrate und Rückstände, die auf Krankheiten hinweisen könnten.
Der Urin ist dunkelgelb: Vermutlich haben Sie zu wenig getrunken, sind also dehydriert. Der Körper versucht Flüssigkeit zu sparen und konzentriert den Urin. Zusätzlich kann die dunkle Farbe Anzeichen einer Blasen- oder Nierenentzündung sein.
Der Harn riecht stark: Das kann von bestimmten Lebensmitteln kommen – etwa Spargel oder Kaffee. Dann ist der intensive Geruch harmlos. Allerdings können ihn auch Bakterien verursachen. Riecht der Urin also länger als einen Tag unangenehm, sollte das vom Arzt abgeklärt werden. Eine Reizung oder Entzündung könnte die Ursache sein.
Blut im Urin: Das ist ein wichtigstes Symptom für eine Entzündung von Harnleiter, Blase oder Niere, kann jedoch sogar auf Krebs hinweisen. Allerdings kommen als mögliche Ursache auch Blutverdünner in Frage. Bei Blut im Urin jedoch immer den Arzt aufsuchen!
Urin ist bräunlich: Wichtiges Alarmzeichen, bitte sofort zum Arzt – es handelt sich um altes Blut und deutet auf Nierenschaden hin oder auf eine Entzündung der Leber und Bauchspeicheldrüse.
Urin schäumt: Wenn der Harn Schaum bildet, ist das ein Anzeichen für Eiweiß im Urin. Das deutet darauf hin, dass eine Niere nicht richtig arbeitet. Entzündung, aber auch Bluthochdruck oder Diabetes können die Auslöser sein.
Häufiger Harndrang, dann aber nur Tröpfeln: Ist die Prostata vergrößert oder liegt eine Blasenentzündung vor, sind häufiger Harndrang und geringe Wassermenge typische Anzeichen.
Schmerzen beim Wasserlassen: Kommen dann noch Schmerzen dazu, handelt es sich vermutlich um eine Blasenentzündung. Allerdings gehen auch verschiedene Geschlechtskrankheiten, etwa Tripper (Gonorrhö), mit diesen Symptomen einher.
Gasblasen im Urin: Bemerken Sie beim Wasserlassen Luft und Gase aus der Harnröhre, können Bakterien der Auslöser sein (Blasenentzündung). In seltenen Fällen kann eine Fistel dahinter stecken (winziger Gang zwischen Dickdarm und Blase).
Urin schmeckt süßlich: Früher kostete der Arzt auch vom Urin. Süßlicher Geschmack zeigte an, dass Glukose im Harn enthalten ist. Das ist bei Diabetes der Fall. "Diabetes mellitus" heißt deshalb übersetzt "honigsüßer Durchfluss".
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