Wie oft, wie viel und welche Farbe ist normal beim Stuhlgang? Warum ist der erste Stuhlgang eines Neugeborenen schwarz? Und wie entnimmt man eigentlich eine Stuhlprobe, wenn man nur ein Tiefspül-WC hat? Fragen und Antworten rund um den Stuhl in der Galerie.
15 Fragen zum Stuhlgang

1 / 15
© iStock.com/itchySan
Was heißt "normaler" Stuhlgang?
Gesunder Stuhl hat eine mittelbraune Farbe, ist mittelfest, lässt sich ohne größere Anstrengungen ausscheiden und hat in etwa die Form einer Banane. Doch die Bandbreite, was beim Stuhl normal ist, kann stark variieren: Farbe, Geruch, Menge ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Wenn der Stuhl über mehrere Tage vom gewohnten abweicht, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein.

2 / 15
© iStock.com/Nigel Carse
Wie oft sollte man Stuhlgang haben?
Wie häufig jemand Stuhlgang hat, ist von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich. Abhängig ist dies unter anderem von der Menge und Art der aufgenommenen Nahrung, dem Trink- und Bewegungsverhalten. Medizinisch ist jede Frequenz zwischen dreimal täglich und dreimal pro Woche Stuhlgang ganz normal.

3 / 15
© iStock.com/AJ_Watt
Wie viel Stuhl wird normalerweise ausgeschieden?
Schlechte Nachrichten für alle, die ihre Waage austricksen wollen: Das "große Geschäft" ist eher ein kleines. Pro Tag werden im Durchschnitt zwischen 100 und 250 Gramm Stuhl ausgeschieden. In besonderen Situationen – zum Beispiel nach größeren Mahlzeiten – können es durchaus auch einmal bis zu 1.000 Gramm werden. Aber das ist eher die Ausnahme.
4 / 15
© iStock.com/xrender
Woraus besteht eigentlich Kot?
Normalerweise bestehen die Darmausscheidungen zu etwa drei Viertel aus Wasser. Zehn bis 20 Prozent machen Bakterien aus, hinzu kommen unverdaute Nahrungsreste und abgeschürfte Zellen der Darmschleimhaut. Die normalerweise braune Farbe des Kots kommt von dem Farbstoff Sterkobilin, einem Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin.
5 / 15
© iStock.com/g-stockstudio
Wie riecht gesunder Stuhl?
Darmausscheidungen riechen immer etwas. Beschrieben wird der Geruch als "aromatisch". Wenn jedoch mit der Verdauung etwas nicht in Ordnung ist, produzieren die Darmbakterien übel riechende Gase. Riecht der Stuhl über Tage sehr faulig, beißend oder anderweitig extrem unangenehm, kann das ein Hinweis auf eine ungesunde Ernährung oder eine ernsthafte Erkrankung sein.
6 / 15
© iStock.com/fcafotodigital
Welche Stuhlfarbe ist normal?
Nach dem Genuss von Roter Bete kann sich der Stuhl weinrot färben. Das ist nicht schlimm. Auch Spinat, Karotten und andere Lebensmittel, aber auch Medikamente färben den Kot meist nur kurzfristig ein. Normal sind ansonsten alle braunen Schattierungen. Sorgen machen sollte man sich, wenn der Stuhl über mehrere Tage schwarz, extrem hell oder auf Dauer rötlich eingefärbt ist.
7 / 15
© iStock.com/AnthonyRosenberg
Welche "Beimengungen" sind normal?
Ebenfalls völlig normal sind unverdaute Nahrungsreste – nicht richtig zerkaute Möhren, einzelne Erbsen oder Maiskörner, kleine Apfelstücke oder Fasern von Pflanzen (zum Beispiel Spargel oder Tomaten). Das kann geschehen, wenn der Nahrungsbrei den Darmtrakt schneller als gewöhnlich passiert und ist kein Grund zur Panik. So lange dieser Zustand nicht dauerhaft anhält.
8 / 15
© iStock.com/nito100
Wie stark darf ich auf dem Klo pressen?
Die Stuhlentleerung ist ein reflexartiger Vorgang – der After öffnet sich von allein, wenn genügend Stuhl im Enddarm vorhanden ist. Deshalb muss normalerweise nicht unnötig gepresst werden. Es reicht ein leichtes "Anschieben" mit den Bauchmuskeln. Starkes, erzwungenes Pressen (oft bei langen Sitzungen) kann die Muskeln im Enddarm- und Afterbereich schädigen, zu Hämorrhoiden, Analfissuren oder einem Darmvorfall führen. Besser ist es, sich den Stuhldrang nicht so oft zu "verkneifen". Das beugt Verstopfungen und harten Stühlen vor.
9 / 15
© iStock.com/deucee_
Wie lange braucht der Darm zum Verdauen?
Das ist sehr unterschiedlich. Bei Menschen, die an starken Verstopfungen leiden, kann der Nahrungsbrei bis zu 100 Stunden verarbeitet werden. Bei einer gesunden Verdauung benötigt der Nahrungsbrei etwa 24 Stunden, um den Magen und alle Darmabschnitte zu passieren. Bei Durchfällen sind es dagegen oft weniger als zehn Stunden.
10 / 15
© Getty Images/koldunova
Sind Sitzklos besser als Hock-Klos?
Rein anatomisch gesehen erleichtert die tiefe Hocke das große Geschäft: Der Stuhl bewegt sich schneller aus dem Enddarm, der Darm wird dabei in der Regel besser entleert. Unter hygienischen Gesichtspunkten schneidet das Sitz-WC besser ab. Wer im Sitzen öfter Probleme mit dem Stuhlgang hat, kann die Füße auf einen Hocker stellen und zusätzlich den Oberkörper nach vorn beugen. Das unterstützt den Darmapparat beim Entleeren.
11 / 15
© iStock.com/gpointstudio
Gibt es beim Stuhlgang Unterschiede zwischen Mann und Frau?
Männer sitzen länger, produzieren mehr Stuhl und verdauen sowieso ganz anders? Alles nur ein Mythos. Beim Stuhlgang gibt es weder bei der Menge noch der Häufigkeit Unterschiede zwischen Mann und Frau. Die Verdauung ist abhängig von der Nahrung, die jemand zu sich nimmt und von möglichen Erkrankungen.
12 / 15
© iStock.com/Ugreen
Kann man Blähungen vermeiden?
Ganz abstellen lassen sich Blähungen nicht, denn dann müsste man auf viele gesunde Gemüsesorten und vor allem Rohkost verzichten. Wer jedoch häufig unter Darmwinden leidet, sollte sein Essverhalten überdenken. Hilfreich gegen Blähungen sind langsames Kauen, wenig kohlensäurehaltige Getränke und wenig Fleisch sowie die Zubereitung der Lebensmittel mit bestimmten Gewürzen und Kräutern, die die Verdauung unterstützen.
13 / 15
© Getty Images/Tharakorn
Und was hilft gegen hartnäckige Verstopfung?
Häufige Verstopfungen lassen sich durch eine Änderung der Lebensweise meist gut in den Griff bekommen. Eine ballaststoffreiche Ernährung, viel trinken und Bewegung helfen, den Darm in Schwung zu halten. Kurzfristig kann man zudem Hausmittel wie Flohsamen oder Weizenkleie einsetzen. Auch saure Milchprodukte wie Jogurt, Dickmilch oder Buttermilch helfen einem trägen Darm auf die Sprünge.
14 / 15
© iStock.com/Michael Blackburn
Wie sieht der Stuhl von Babys aus?
Der erste Stuhlgang eines Neugeborenen ist eine teerartige, schwarz-grünliche Masse und eigentlich kein Verdauungsprodukt. Er besteht aus dem, was der Embryo im Mutterleib mit dem Fruchtwasser geschluckt hat. Die Mekonium oder Kindspech genannte Substanz wird in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Geburt ausgeschieden. Danach ist der Stuhl eines Babys je nach Ernährung goldgelb (Stillkinder) oder heller und stärker riechend (bei Flaschenkindern).
15 / 15
© iStock.com/luchschen
Wie entnimmt man eine Stuhlprobe?
Die Untersuchung des Stuhls im Labor liefert eine ganze Reihe an Werten, um Krankheiten zu diagnostizieren. Dazu muss man eine Stuhlprobe abgeben. Diese sollte nach Möglichkeit nicht mit Toilettenwasser verunreinigt werden. Wer daheim nur ein Tiefspül-WC hat, kann sich aus der Apotheke oder dem Sanitätshaus Einweg-Papp-Einlagen für die WC-Schüssel besorgen. In das Becken gestellte Kindertöpfchen oder Plastikgefäße erfüllen den gleichen Zweck. Das Röhrchen mit der Stuhlprobe sollte bis zur Abgabe in der Arztpraxis kühl gelagert werden.