Wie oft, wie viel und welche Farbe ist normal beim Stuhlgang? Warum ist der erste Stuhlgang eines Neugeborenen schwarz? Und wie entnimmt man eigentlich eine Stuhlprobe, wenn man nur ein Tiefspül-Klosett hat? Fragen und Antworten rund um den Stuhl in unserer Galerie.
15 Fragen zum Stuhlgang

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Was heißt "normaler" Stuhlgang?
Gesunder Stuhl hat eine mittelbraune Farbe, ist mittelfest, lässt sich ohne größere Anstrengungen ausscheiden und hat in etwa die Form einer Banane. Doch die Bandbreite, was beim Stuhl normal ist, kann stark variieren: Farbe, Geruch, Menge ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Wenn der Stuhl über mehrere Tage vom gewohnten abweicht, kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein.
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Wie oft sollte man Stuhlgang haben?
Wie häufig jemand Stuhlgang hat, ist von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich. Abhängig ist dies unter anderem von der Menge und Art der aufgenommenen Nahrung, dem Trink- und Bewegungsverhalten. Medizinisch ist jede Frequenz zwischen dreimal täglich und dreimal pro Woche Stuhlgang ganz normal.
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Wie viel Stuhl wird normalerweise ausgeschieden?
Schlechte Nachrichten für alle, die ihre Waage austricksen wollen: Das "große Geschäft" ist eher ein kleines. Pro Tag werden im Durchschnitt zwischen 100 und 250 Gramm Stuhl ausgeschieden. In besonderen Situationen – zum Beispiel nach größeren Mahlzeiten, können es durchaus auch einmal bis zu 1.000 Gramm werden. Aber das ist wirklich die Ausnahme.
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Woraus besteht eigentlich Kot?
Normalerweise bestehen unsere Darmausscheidungen zu etwa drei Viertel aus Wasser. Zehn bis 20 Prozent machen Bakterien aus, hinzu kommen unverdaute Nahrungsreste und abgeschürfte Zellen der Darmschleimhaut. Die normalerweise braune Farbe des Kots kommt von dem Farbstoff Sterkobilin, einem Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin.
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Wie riecht gesunder Stuhl?
Darmausscheidungen riechen immer etwas. Beschrieben wird der Geruch als "aromatisch". Wenn jedoch mit der Verdauung etwas nicht in Ordnung ist, produzieren die Darmbakterien übel riechende Gase. Riecht der Stuhl über Tage sehr faulig, beißend oder anderweitig extrem unangenehm, dann kann das ein Hinweis auf eine ungesunde Ernährung oder eine ernsthafte Erkrankung sein.
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Welche Stuhlfarbe ist normal?
Nach dem Genuss von roten Beten kann einem schon mal schwarz vor Augen werden – weil der Stuhlgang gefährlich weinrot aussieht. Das ist nicht schlimm. Auch Spinat, Karotten und andere Lebensmittel, aber auch Medikamente färben den Kot meist nur kurzfristig ein. Normal sind ansonsten alle braunen Schattierungen. Sorgen machen sollte man sich, wenn der Stuhl über mehrere Tage schwarz, extrem hell oder auf Dauer rötlich eingefärbt ist.
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Welche "Beimengungen" sind normal?
Ebenfalls völlig normal sind unverdaute Nahrungsreste – nicht richtig zerkaute Möhren, einzelne Erbsen oder Maiskörner, kleine Apfelstücke oder Fasern von Pflanzen (zum Beispiel Spargel oder Tomaten). Das kann geschehen, wenn der Nahrungsbrei den Darmtrakt schneller als gewöhnlich passiert und ist kein Grund zur Panik. So lange dieser Zustand nicht ständig anhält.
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Wie stark darf ich auf dem Klo pressen?
Die Stuhlentleerung ist ein reflexartiger Vorgang – der After öffnet sich von allein, wenn genügend Stuhl im Enddarm vorhanden ist. Deshalb muss normalerweise nicht unnötig gepresst werden. Es reicht ein leichtes "Anschieben" mit den Bauchmuskeln. Auch ein "Nachpressen" ist nicht nötig. Starkes, erzwungenes Pressen (oft bei langen Sitzungen) kann die Muskeln im Enddarm- und Afterbereich schädigen, zu Hämorrhoiden, Analfissuren, einem Darmvorfall und Stuhlinkontinenz im Alter führen. Besser ist es, auf eine regelmäßige, ausgewogene Ernährung zu achten und sich den Stuhldrang nicht so oft zu "verkneifen". Das beugt Verstopfungen, harten Stühlen und qualvollen Sitzungen vor.
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Wie lange braucht der Darm zum Verdauen?
Das ist sehr unterschiedlich. Bei Menschen, die an starken Verstopfungen leiden, kann der Nahrungsbrei bis zu 100 Stunden verarbeitet werden! Bei einer gesunden Verdauung benötigt der Nahrungsbrei etwa 24 Stunden, um den Magen und alle Darmabschnitte zu passieren. Bei Durchfällen sind es dagegen oft weniger als zehn Stunden.
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Sind Sitzklos besser als Hock-Klos?
Rein anatomisch gesehen erleichtert die tiefe Hocke das große Geschäft: Der Stuhl bewegt sich schneller aus dem Enddarm, der Darm wird dabei in der Regel besser entleert. Unter hygienischen Gesichtspunkten schneidet das Sitz-WC besser ab. Wer im Sitzen öfters Probleme mit dem Stuhlgang hat, kann die Füße auf einen Hocker stellen und zusätzlich den Oberkörper nach vorn beugen. Das unterstützt den Darmapparat beim Entleeren.
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Gibt es beim Stuhlgang Unterschiede zwischen Mann und Frau?
Männer sitzen länger, produzieren mehr Stuhl und verdauen sowieso ganz anders? Alles nur ein Mythos. Beim Stuhlgang gibt es weder bei der Menge noch der Häufigkeit Unterschiede zwischen Mann und Frau. Die Verdauung ist abhängig von der Nahrung, die jemand zu sich nimmt und von möglichen Erkrankungen. Vielleicht machen Männer nur mehr Worte ums angeblich so große Geschäft?
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Kann man Blähungen vermeiden?
Ganz abstellen lassen sich die mehr oder weniger übelriechenden Lüfte leider nicht, denn dann müsste man auf viele gesunde Gemüsesorten und vor allem Rohkost verzichten. Wer jedoch häufig unter Darmwinden leidet, sollte sein Essverhalten überdenken. Hilfreich gegen Blähungen sind langsames Kauen, wenig kohlensäurehaltige Getränke und wenig Fleisch sowie die Zubereitung der Lebensmittel mit bestimmten Gewürzen und Kräutern, die die Verdauung unterstützen. Besonders stark blähende Lebensmittel haben wir hier zusammengestellt.
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Und was hilft gegen hartnäckige Verstopfung?
Häufige Verstopfungen lassen sich durch eine Änderung der Lebensweise meist gut in den Griff bekommen. Eine ballaststoffreiche Ernährung, viel trinken und Bewegung helfen, den Darm in Schwung zu halten. Kurzfristig kann man zudem sanfte Hausmittel wie Flohsamen oder Weizenkleie einsetzen. Auch saure Milchprodukte wie Jogurt, Dickmilch oder Buttermilch helfen einem trägen Darm auf die Sprünge.
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Wie sieht der Stuhl von Babys aus?
Der erste Stuhlgang eines Neugeboren ist eine teerartige, schwarz-grünliche Masse und eigentlich kein Verdauungsprodukt. Er besteht aus dem, was der Embryo im Mutterleib mit dem Fruchtwasser geschluckt hat. Die Mekonium oder auch Kindspech genannte Substanz wird in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Geburt ausgeschieden. Danach ist der Stuhl eines Babys je nach Ernährung goldgelb (wenn es gestillt wird) oder heller und stärker riechend (bei Flaschenkindern).
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Wie entnimmt man eine Stuhlprobe?
Die Untersuchung des Stuhls im Labor liefert dem Arzt eine ganze Reihe an Werten, um Krankheiten zu diagnostizieren. Dazu muss der Patient eine Stuhlprobe abgeben. Die Stuhlprobe sollte nach Möglichkeit nicht mit Toilettenwasser verunreinigt werden. Wer daheim nur ein Tiefspül-WC hat, kann sich aus der Apotheke oder dem Sanitätshaus Einweg-Papp-Einlagen für die WC-Schüssel besorgen. In das Becken gestellte Kindertöpfchen oder Plastikgefäße erfüllen den gleichen Zweck. Das Röhrchen mit der Stuhlprobe sollte bis zur Abgabe beim Arzt kühl gelagert werden.
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