Typ-2-Diabetes: Symptome, Komplikationen und Behandlung
Typ-2-Diabetes verläuft oft über lange Zeit hinweg symptomlos und somit unbemerkt. Der Grund: Der Insulinmangel entwickelt sich langsam. Selbst im fortgeschrittenen Stadium sind die Symptome meist weniger charakteristisch als bei Typ-1-Diabetes.
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Typ-2-Diabetes (früher Alterszucker genannt) kann zu Beginn ohne Symptome verlaufen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Blutzuckerwerte nur vorübergehend oder lediglich leicht erhöht sind. In diesen Fällen sind die Patienten überrascht, wenn der Arzt im Rahmen einer Routineuntersuchung einen Diabetes mellitus Typ-2 diagnostiziert.
Im Überblick:
- Hinweise auf Typ-2-Diabetes
- Symptome werden oft fehlgedeutet
- Behandlung bei Typ-2-Diabetes
- DMP bei Diabetes: Komplikationen vermeiden
Mögliche Hinweise auf Typ-2-Diabetes
Meist beginnen die typischen Symptome über Monate bis Jahre hin schleichend. Erste Hinweise können sein:
- stark vermehrter Durst (Polydipsie)
- sehr häufiges Wasserlassen (Polyurie)
- Abgeschlagenheit
Ein Typ-2 Diabetes kann sich auch hinter Symptomen wie häufigen Infektionen, schlechter Wundheilung, Wadenkrämpfen, verminderter Sehschärfe oder trockener, juckender Haut verbergen. Wird der Arztbesuch lange hinausgezögert, können zudem Symptome wie Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Händen und Füßen oder sexuelle Störungen – bei Männern Erektionsprobleme, bei Frauen eine trockene Scheide – hinzukommen.
Symptome werden oft fehlgedeutet
Da die Symptome eines Diabetes mellitus Typ-2 eher unspezifisch sind, werden sie oft falsch gedeutet. Dadurch geht wertvolle Zeit verloren, in der sich bereits erste Begleit- und Folgeschäden ausbilden können. Unter einer hohen Blutzuckerkonzentration leiden vor allem Herz und Blutgefäße, Nieren, Augen und Nerven, deren Funktion sich nach und nach verschlechtern kann. Diese Folgeschäden an wichtigen Organen sind bei etwa jedem fünften Typ-2-Diabetiker zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits nachweisbar und schränken im Laufe der Zeit die Lebensqualität ein.
Schwere Folgen der Blutzuckerentgleisung, wie sie beim Typ-1-Diabetes in Form der massiven Austrocknung oder der Übersäuerung des Blutes mit dadurch bedingter Bewusstseinseintrübung möglich sind, treten beim Typ-2-Diabetes nur selten und eher bei älteren Patienten auf. Wird in dieser Situation nicht sofort ein Arzt hinzugezogen und Flüssigkeit beziehungsweise Elektrolyte zugeführt, kann es zu einem lebensbedrohlichen Koma kommen.
Auch für Typ-2-Diabetes gilt daher, dass Menschen beim Auftreten von typischen Symptome unbedingt zum Arzt gehen sollten. Dieser kann anhand verschiedener Werte feststellen, ob es sich um einen Typ-2-Diabetes handelt und die entsprechende Behandlung einleiten.
Behandlung bei Typ-2-Diabetes
Als Basistherapie sind bei Typ-2-Diabetes nicht medikamentöse Maßnahmen vorgesehen. Diese Basistherapie umfasst:
Diabetes-Schulung
Ernährungstherapie (mit gegebenenfalls Ernährungsberatung)
Steigerung der körperlichen Aktivität
Raucher-Entwöhnung
gegebenfalls Beseitigung weiterer Risikofaktoren wie beispielsweise Behandlung eines erhöhten Blutdrucks oder einer Fettstoffwechselstörung
Zusätzlich können Medikamente zum Einsatz kommen, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Das am häufigsten eingesetzte ist Metformin. Nur wenn der Blutzuckerspiegel nach all diesen Maßnahmen nicht in den Griff zu bekommen ist, wird ein Typ-2-Diabetiker Insulin spritzen müssen. Dies ist jedoch sehr selten. Die meisten Menschen mit Typ-2-Diabetes profitieren enorm von den Umstellungen der Lebensweise, vor allem ausreichend Bewegung und Gewichtsabnahme, und können damit so gute Blutzuckerwerte erreichen, dass keine Medikamente erforderlich sind. Das Wissen über die Erkrankung und die Vorgänge im Körper spielt gerade bei Typ-2-Diabetes eine entscheidende Rolle im Umgang mit der Erkrankung und für eine Bewältigung dieser.
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DMP bei Diabetes: Komplikationen vermeiden
Menschen mit Typ-2-Diabetes können beim Hausarzt in ein sogenanntes DMP-Programm aufgenommen werden. Diese Disease Management Programme gibt es für verschiedene chronische Krankheiten. Die Erkrankung soll so kontrolliert und überwacht werden, um das Risiko für Folgeerkrankungen und Komplikationen gering zu halten und die Lebensqualität für Menschen mit Typ-2-Diabetes bestmöglichst zu erhalten.
Erfolgt keine adäquate Einstellung der Blutzuckerwerte, leiden die Gefäße und verschiedene Organe im Körper des Betroffenen unter den dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten. Typische Folgeerkrankungen sind deshalb bei Typ-2-Diabetes:
- diabetischer Fuß
- diabetische Retinopathie
- diabetische Nephropathie
- Herz- und Gefäßerkrankungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall
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