Mögliche Begleit- und Folgeerkrankungen bei Diabetes
Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann auf Dauer Blutgefäße und Organe schädigen. Wird also Diabetes nicht erkannt bzw. ist schlecht eingestellt, desto größer ist das Risiko für Folgeerkrankungen. Häufig betroffen sind Augen, Nieren und Herz. Auch Fußprobleme sind bei Diabetes häufig.
-
- © Getty Images/Dmitry Marchenko/EyeEm
Bei einem schlecht eingestellten oder unbehandelten Diabetes kann es durch die dauerhaft hohen Blutzuckerwerte zu Schädigungen der kleinsten Blutgefäße kommen – sogenannte Mikroangiopathien. Diese führen zu Durchblutungsstörungen der Netzhaut. Die Folge davon sind Veränderungen des Augenhintergrunds mit Narbenbildungen, die zu Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen können. Auch die Nieren leiden unter der diabetische Mikroangiopathie: Nierenschädigung bis hin zu Nierenversagen können die Folge sein.
Hoher Blutzucker greift die Nerven an
Die Nervenschäden (Neuropathien) können sich als sogenannte Polyneuropathie äußern. Diese führt zu einem zunehmenden Verlust der Empfindungswahrnehmung an den unteren Gliedmaßen. Sie beginnt in der Regel an den Füßen und steigt dann in die Beine auf. In Kombination mit den Durchblutungsstörungen an den Beinen sowie der erhöhten Infektionsanfälligkeit der Diabetiker können sie zu dem gefürchteten diabetischen Fußsyndrom führen. Aufgrund des herabgesetzten oder gar fehlenden Schmerzempfindens werden Wunden nicht oder nicht rechtzeitig bemerkt. Hinzu kommt eine gestörte Wundheilung: Geschwüre (Ulcera), Wundfäule (Gangrän) und das Absterben von Gewebe (Nekrose) können folgen. Die Füße eines Diabetikers sollten deshalb regelmäßig untersucht werden! Eine weitere Form der Neuropathie ist die autonome diabetische Neuropathie. Funktionsstörungen des Magen-Darm-Traktes, der Blase, des Herzens mit unregelmäßigen oder nicht angepassten Herzrhythmus und Fehlregulationen des Blutdrucks sowie Erektionsstörungenkönnen Anzeichen dieser Nervenstörung sein.
Entgleiste Blutzuckerwerte sind schlecht für das Herz
Darüber hinaus ist der Diabetes mellitus auch mit einem erhöhten Arteriosklerose-Risiko, speziell für die koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und die periphere arterielle Verschlusskrankheit behaftet. Hauptursache dieser Folgeerkrankungen ist eine Schädigung der kleinen und großen Blutgefäße (Mikro- bzw. Makroangiopathie) durch den hohen Blutzuckerspiegel. Dabei kommt es zu direkten Schäden an den Blutgefäßwänden, die in Kombination mit schlechteren Fließeigenschaften des Blutes die Durchblutung verringern. Diese Folgeerkrankungen sind abhängig von Dauer und Ausmaß der Blutzuckerstörung sowie von bestehenden Begleiterkrankungen. Mit anderen Worten: Je länger ein Diabetes schlecht oder gar nicht eingestellt ist, desto wahrscheinlicher und gravierender werden die Folgeerkrankungen.
Blutzucker richtig einstellen - Folgeerkrankungen vorbeugen
Die beste und einzige Möglichkeit, derartigen Folgeerkankungen vorzubeugen, ist ein "gut eingestellter" Blutzucker und das Wahrnehmen der ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen. Wer sich konsequent an die Empfehlungen seines Arztes hält und seinen Blutzucker "streng im Auge behält", kann sich unnötiges Leid ersparen.