Mineralien für den Wasserhaushalt

Elektrolyte: Aufgaben und Symptome bei Elektrolytmangel

Elektrolyte spielen eine wichtige Rolle für den Wasserhaushalt und Stoffwechsel. Vor allem beim Sport und während Durchfallerkrankungen verliert der Körper viel Flüssigkeit und damit auch Elektrolyte. In welchen Lebensmitteln Elektrolyte enthalten sind und wie man einen Mangel erkennt.

junge frau trinkt wasser aus plastikflasche
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Artikelinhalte im Überblick:

Kalium: In diesen Lebensmitteln steckt besonders viel

Was sind Elektrolyte?

Elektrolyte sind Mineralstoffe, die wichtige Funktionen im Körper regeln und koordinieren. Sie zerfallen in einer wässrigen Umgebung in positiv oder negativ geladene Teilchen. Das Verhältnis der Elektrolytzusammensetzung ist innerhalb und außerhalb der Zellen genau abgemessen. Über die Konzentration steuert der Körper, ob Flüssigkeit aus Kompartimenten wie Zellen ein- oder ausströmt. Ist die Elektrolytkonzentration zum Beispiel innerhalb einer Zelle hoch, fließt Flüssigkeit ein. Der Vorgang ist auch bekannt als Osmose. Der Organismus pumpt also aktiv Elektrolyte in Zellen hinein oder hinaus. Das ganze Prinzip funktioniert jedoch nur, wenn der Flüssigkeitshaushalt stimmt.

Der menschliche Körper besteht zu über 60 Prozent aus Wasser. Der größte Teil davon befindet sich in den Zellen, zum Beispiel im Blut. Eine maßgebliche Rolle im Elektrolythaushalt spielen Natrium, Kalium, Chlorid, Magnesium und Kalzium.

Aufgaben der Elektrolyte im Körper

Neben dem Blut enthalten Magensäfte, Stuhl oder Urin Elektrolyte. Ein Elektrolytmangel als auch ein Überschuss an Elektrolyten kann zu Problemen führen. Um dies zu verhindern, steuern die Nieren den Elektrolythaushalt im Blut.

Elektrolyte sind an unterschiedlichen Körperfunktionen beteiligt:

  • Kontrolle der Nerven- und Muskelfunktion
  • Ausgleich des Wasserhaushalts im Körper
  • Regulierung des Säuregehalts

Zu wenig Elektrolyte: Symptome erkennen

Die Symptome eines Elektrolytmangels können vielseitig sein. Je nachdem, welches Mineral dem Körper fehlt, sind folgende Auswirkungen möglich:

Ob ein Elektrolytmangel vorliegt, ist durch eine Blut- oder Urinuntersuchung zu erkennen. Nach einer ärztlichen Diagnose kann die passende Therapie veranlasst werden.

Ursachen eines Elektrolytmangels

Ein Verlust an Elektrolyten kann unter folgenden Umständen entstehen:

Ein Mangel an Natrium und Chlorid entsteht beispielsweise vor allem bei erhöhter körperlicher Betätigung und Schwitzen. Ein Kaliummangel kann durch Medikamente wie Diuretika, die häufig bei Bluthochdruck eingesetzt werden, folgen.

Elektrolytmangel durch Sport?

Mit der Flüssigkeit verliert der Körper auch die darin enthaltenen Mineralstoffe, die als Elektrolyte eine wichtige Rolle im Stoffwechsel spielen. Um alle Körperfunktionen aufrechtzuerhalten, sollten diese Mineralien dem Körper zurückgegeben werden. Gerade für Sportler ist das essenziell, da diese Stoffe Muskel- und Nervenzellen regulieren. Krämpfe sind eine allzu bekannte Folge. Deshalb greifen viele Sportler zu isotonischen Getränken.

Elektrolytmangel vorbeugen und genügend trinken

Wie viel Flüssigkeit der Mensch täglich zu sich nehmen soll, wird immer wieder diskutiert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern. Hinzu kommt ein weiterer Liter, der über die Nahrung aufgenomen wird, sowie 350 Milliliter (ml) Oxidationswasser, das bei der Verstoffwechslung von Nahrung entsteht.

Das im Körper vorhandene Wasser wird jedoch auch wieder an die Umwelt abgegeben:

  • 150 ml über den Stuhl
  • 550 ml über die Lunge
  • 550 ml über die Haut
  • 1.600 ml über den Harn

Übermäßiges Schwitzen etwa durch Sport oder Saunabesuche, oder Durchfallerkrankungen sorgen für weiteren Flüssigkeitsverlust. Dieser muss durch eine gesteigerte Flüssigkeitsaufnahme ausgeglichen werden.

Überschuss an Elektrolyten

Ist die Ausscheidung der Elektrolyte gestört, liegt eine Verteilungsstörung vor oder besteht eine gesteigerte Aufnahme von Elektrolyten, kann ein Überschuss im Körper entstehen.

  • Überschuss an Natrium: Das Trinken von Salzwasser sowie eine übermäßige Gabe von Natriumchlorid kann zu einem Überschuss führen. Auch ein sehr starker Wasserverlust unter anderem durch starkes Schwitzen oder bei Verbrennungen kann zur sogenannten Hypernatriämie führen. Zwar steigt dadurch nicht der absolute Gehalt an Natrium im Körper, doch durch den Flüssigkeitsmangel kommt es zu einer relativen Erhöhung des Elektrolyts.

  • Überschuss an Kalium: Bei einer gestörten Nierenfunktion kann es zu einer Hyperkaliämie kommen. Lebensmittel mit einem hohen Kaliumgehalt steigern das Risiko zusätzlich. Weitere Erkrankungen, die einen Kaliumüberschuss hervorrufen können, sind Hormonstörungen wie Insulinmangel, Zerfall von Muskelzellen oder roten Blutkörperchen.

  • Überschuss an Kalzium: Kalzium ist vor allem im Knochen enthalten. Erkrankungen, die einen Zerfall von Knochenzellen herbeirufen, führen folglich oft zur Freisetzung von Kalzium ins Blut. Beispiele können Knochenmetastasen oder ein Chondroblastom sein. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente (Vitamin D-Präparate) oder eine Überfunktion der Nebenschilddrüse sind mögliche Auslöser.

  • Überschuss an Chlorid: Eine Hyperchlorämie kann unter anderem durch Niereninsuffizienz oder die Einnahme von Diuretika entstehen.

Welche Lebensmittel enthalten Elektrolyte?

Elektrolyte kommen in unterschiedlicher Form in vielerlei Lebensmitteln und Getränken vor:

Natrium und Chlorid

Dieses Duo ist besser bekannt als Kochsalz. Wichtig: Zu viel Salz kann sich negativ auf den Blutdruck auswirken. Die empfohlene Tagesdosis von Natrium liegt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bei 1.500 Milligramm, von Chlorid bei 2.300 Milligramm pro Tag für einen Erwachsenen. Bei vermehrtem Schwitzen etwa durch sportliche Betätigung sollte die Aufnahme gesteigert werden.

Magnesium

Das Mineral ist in nahezu allen Lebensmitteln vorhanden. Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte und frisches Obst enthalten meist viel Magnesium. Ein Magnesiummangel äußert sich häufig in Müdigkeit, Muskelkrämpfen und Abgeschlagenheit. Frauen ab 25 Jahren sollen 300 Milligramm, Männer 350 Milligram täglich aufnehmen.

Kalium

Kalium geht im Gegensatz zu Natrium kaum über den Schweiß verloren. Dennoch sollte bei starkem Flüssigkeitsverlust Kalium ergänzt werden. Die empfohlene Tagesdosis für Kalium liegt bei 4.000 Milligramm pro Tag. Stillende Frauen sollten 4.400 Milligramm aufnehmen. Weizenkleie ist ein

Kalium: In diesen Lebensmitteln steckt besonders viel

, wie auch Hülsenfrüchte, Trockenobst und Nüsse.

Natrium und Kalium sind vorkommens- und wirkungstechnisch kaum voneinander zu trennen. Beide spielen eine wichtige Rolle für den Wasserhaushalt, steuern Muskelkontraktionen und leiten Nervensignale an die Muskeln weiter.

Kalzium

Die bekanntesten Kalziumlieferanten sind Milchprodukte, allen voran Parmesan. Doch auch Menschen mit Laktoseintoleranz und Veganer können ihren Kalziumbedarf durch Lebensmittel wie angereicherte Soja-Drinks, Fruchtsäfte, Mineralwasser, Vollkornprodukte, Mandeln, Sesam und grünem Gemüse decken.

Vitamin C fördert die Aufnahme von Kalzium. Ideal ist also die Kombination von Obst und/oder Gemüse. Kalzium trägt in Kombination mit Vitamin D zum Aufbau und Erhalt der Knochen bei. Außerdem ist der Mineralstoff – genau wie Magnesium – wichtig für die Muskelkontraktion.

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