Langzeit-EKG
Bei einem Langzeit-EKG wird die elektrische Aktivität des Herzens über 24 Stunden hinweg mithilfe eines tragbaren EKG-Geräts gemessen. Damit lassen sich nur sporadisch auftretende Störungen des Rhythmus oder der Durchblutung des Herzens aufdecken.
Während eine einfache Elektrokardiografie (EKG) nur einer Momentaufnahme gleicht, steht das Herz mit dem Langzeit-EKG unter Dauerbeobachtung, in der Regel 24 Stunden lang, manchmal auch länger. Das Prinzip dieser Untersuchungsmethode ist das Gleiche wie bei einem einfachen Kurzzeit-EKG.
Gemessen und aufgezeichnet werden auch hierbei die leichten elektrischen Impulse, die sich, ausgehend von den Zellen des Sinusknoten im rechten Vorhof des Herzens, über die Vorhöfe in die Herzkammern hinein ausbreiten und so dafür sorgen, dass sich der Herzmuskel zusammenzieht und nach Verebben des Impulses wieder entspannt.
Lifeline/Wochit
Vorbereitung und Durchführung eines 24-Stunden-EKGs
Dazu werden in der Arztpraxis je nach Gerät vier bis sechs Elektroden an bestimmten Stellen auf die Brust des Untersuchten angebracht. Da die Elektroden meist geklebt werden, sollte vorher starke Körperbehaarung entfernt werden. Die Elektroden sind mit einem kleinen tragbaren EKG-Gerät verbunden, das die Herzstromkurve aufzeichnet und speichert. Es kann entweder am Gürtel befestigt oder in einer kleinen Umhängetasche getragen werden.
Der Patient kann nun mit dem EKG-Gerät nach Hause und seinen üblichen Beschäftigungen nachgehen. Während der Messung muss es jedoch Aktivitäten, Medikamenteneinnahmen und auftretende Beschwerden mit Uhrzeit notieren.
Die Überwachung dauert in der Regel 24 Stunden, seltener über einen längeren Zeitraum. Daher wird die Untersuchungsmethode auch oft 24-Stunden-EKG genannt. Während dieser Zeitspanne kann man sich nicht duschen. Die Benutzung von Geräten, die Vibrationen verursachen (Rasierapparat, Bohrmaschine, Föhn) sowie elektrische Geräte wie Heizdecken oder Mikrowellen können die Ergebnisse verfälschen.
Sogenannte Loop-Recorder, die unter die Haut implantiert werden, machen die Aufzeichnung der Herzaktivität über einen noch längeren Zeitraum möglich.
Dr. Heart / Expertenteam
Auswertung des Langzeit-EKGs: Kurze Rhythmusstörungen bleiben nicht verborgen
Nach Abschluss des 24-Stunden-EKGs werden die Aufzeichnungen des EKG-Geräts ausgewertet und mit den Notizen des Patienten in Zusammenhang gebracht. Der Arzt kann auf diese Weise erkennen, ob aufgezeichnete Beschwerden sich mit dem EKG begründen lassen, ihm entgehen kurzzeitige, oft nur wenige Sekunden andauernde Rhythmusstörungen nicht.
Auch vorübergehende Durchblutungsstörungen in den Herzgefäßen, die sich als Brustschmerz, auch als Angina Pectoris bezeichnet, bemerkbar machen, lassen sich anhand typischer Veränderungen der aufgezeichneten Herzspannungskurve genauso ablesen wie Herzstolpern und sogenannte stumme Ischämien, von denen der Patient nichts gemerkt hat.
Ruhe-, Belastungs- und Langzeit-EKG: Wo ist der Unterschied?
Entsprechend ist die Hauptindikation für ein Langzeit-EKG das kurzzeitige Auftreten von Beschwerden, die auf eine Herzerkrankung hindeuten, für die ein normales (oder Elektrokardiografie (EKG)) zum Beispiel keine Erklärung liefert. Ein Langzeit-EKG dient aber auch der Therapieüberwachung bei diagnostizierten Rhythmusstörungen des Herzens oder der Kontrolle nach Implantation eines Herzschrittmachers. Ein Langzeit-EKG ist für den Untersuchten mit keinerlei Risiken, Schmerzen oder Nebenwirkungen verbunden.
Das Ruhe-EKG erfolgt innerhalb kurzer Zeit mit dem Ziel, den Herzrhythmus und die Schlagfrequenz zu messen, um etwaige Unregelmäßigkeiten festzustellen. Der Patient liegt währenddessen ruhig auf einer Liege. Schmerzen braucht er dabei nicht zu befürchten.
Beim Belastungs-EKG steht die Frage im Vordergrund, ob das Herz mit genügend Sauerstoff versorgt wird, zum Beispiel durch eine Verengung der Herzkranzgefäße. Diese Untersuchung der Herzstromkurve erfolgt während körperlicher Aktivität: Der Patient tritt nach Anleitung des Arztes kräftig in die Pedale eines Fahrradergometers oder läuft auf dem Laufband. Auch beim Ruhe- und Belastungs-EKG gibt es keine Risiken oder Nebenwirkungen wie etwa Strahlenbelastung.
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