Magnetfeldtherapie
Bei der Magnetfeldtherapie werden natürliche oder künstlich erzeugte Magnetfelder genutzt, um Schmerzen zu lindern und Erkrankungen zu behandeln. Das Verfahren der Alternativmedizin ist wissenschaftlich nicht anerkannt.
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Magnetische Gegenstände finden seit mehreren tausend Jahren medizinische Anwendung, zum Beispiel um Metall-Pfeilspitzen aus Wunden zu ziehen oder Blutungen zu stillen. Im 18. Jahrhundert behandelte der Arzt Franz Anton Mesmer (1734-1815) einige Patienten mit Magneten aus Kohlenstoffstahl. Aus seinen Behandlungserfolgen entwickelte sich eine eigene Therapieform – der Mesmerismus.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts kamen nach und nach elektromagnetische Magnetfeld-Geräte auf den Markt, die eine Behandlung mit künstlich erzeugten Magnetfeldern erlaubten. Heute sind diese Geräte auch für einzelne Körperteile erhältlich, beispielsweise für den Kopf oder Rücken.
Wirkung und Einsatzgebiete der Magnetfeldtherapie
Die Magnetfeldtherapie stützt sich auf die Annahme, dass magnetische Felder die Teilchen in den Zellen beeinflussen. So soll der Zellstoffwechsel aktiviert, die Sauerstoff-Sättigung des Blutes verbessert, Entzündungen gebremst und sämtliche Prozesse des Körpers positiv beeinflusst werden. Die Wirkung der Magnetfeldtherapie ist wissenschaftlich nicht anerkannt. Der IGel-Monitor bewertet die Magnetfeldtherapie zum Beispiel bei akuten oder chronischen Kreuzschmerz mit "unklar". Aus den wenigen Studien sind keine Hinweise auf einen Nutzen oder einen Schaden erkennbar. Zudem sei die Wirkung unspezifisch angebrachter Magnetfelder geringer Stärke fraglich.
Haupteinsatzgebiet der Magnetfelder sind Schmerzen und Beschwerden des Bewegungsapparates, zum Beispiel Rückenschmerzen, Arthrose, Rheuma oder Bandscheibenvorfälle.
Angewendet wird die Magnettherapie darüber hinaus oft bei folgenden Anzeichen und Erkrankungen:
- Erhöhte Infektanfälligkeit,
- Durchblutungsstörungen und Blutdruckprobleme,
- Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Antriebsmangel,
- Hauterkrankungen wie Herpes, Neurodermitis, Schuppenflechte oder Akne,
- Blutarmut,
- Infektionen und Entzündungen,
- Verzögerte Wundheilung,
- Asthma bronchiale,
- Multiple Sklerose,
- Verdauungsstörungen.
Wie wird die Magnettherapie angewendet?
Bei der Magnettherapie sitzt oder liegt der Patient entspannt auf einer Liege. Je nach Art der Beschwerden wählt der Therapeut kleine Spulen für die örtliche Anwendung oder Magnetfeld-Matten für die Ganzkörper-Behandlung aus. Über einen Regler lassen sich die genauen Frequenzen des Magnetfelds einstellen. Zum Einsatz kommen sowohl statische als auch pulsierende Magnetfelder.
Während der Sitzung können ein Wärmegefühl oder ein leichtes Kribbeln im Körper auftreten. Eine Behandlung dauert zwischen zehn und 30 Minuten und kann mehrmals wöchentlich wiederholt werden.
Menschen mit einem Herzschrittmacher oder anderen Implantaten, die mittels Elektronik gesteuert werden, dürfen mit der Magnetfeldtherapie nicht behandelt werden. Die Magnetfelder könnten die Funktionen der Implantate stören. Auch bei Schwangeren sollte die Behandlung nicht angewendet werden.
Was kostet die Magnetfeldtherapie?
Angeboten wird die Behandlung von alternativmedizinisch orientierten Ärzten, in Physiotherapiepraxen und von Heilpraktikern. Eine Sitzung kostet zwischen sieben und 20 Euro, es gibt auch Geräte zur Heimanwendung. Von den gesetzlichen Krankenkassen und auch vielen privaten Kassen wird die Magnetfeldtherapie nicht bezahlt.
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