Eupatorium perfoliatum: Homöopathisches Mittel gegen Grippe
Sie fühlen sich fiebrig und völlig zerschlagen? Jeder Knochen tut weh, als wären Sie „unter die Räder“ gekommen, der Kopf dröhnt und es plagen Sie hartnäckiger Husten und eine Schnupfennase? Für solche Fälle hält die Homöopathie das Grippemittel Eupatorium perfoliatum bereit.
Eupatorium perfoliatum ist die lateinische Bezeichnung für den durchwachsenen Wasserhanf oder Wasserdost, eine krautige Pflanze mit kleinen weißen Blüten aus der Familie der Korbblütler, die vor allem in Nordamerika beheimatet ist. Im Volksmund wird Eupatorium perfoliatum auch Fieberkraut genannt, denn die Pflanze wurde bereits von den Ureinwohnern Amerikas zur Behandlung von fieberhaften Infekten eingesetzt und wird in der Naturheilkunde noch heute dazu verwendet.
Artikelinhalte im Überblick:
- Gegen Kopf- und Gliederschmerzen
- Bei Atemwegsbeschwerden
- Potenzen und Dosierung
- Leitsymptome
- Ähnlich wirksame Mittel
Eupatorium perfoliatum: Indianerkraut gegen Kopf- und Gliederschmerzen
Auch in der Homöopathie gilt Eupatorium perfoliatum als Klassiker zur Behandlung von grippalen Infekten. Zur Herstellung der homöopathischen Urtinktur werden die frischen Blüten und Blätter der indianischen Heilpflanze verwendet und die fertige Lösung anschließend entsprechend potenziert.
Haupteinsatzgebiet von Eupatorium perfoliatum sind starke Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen, die in Zusammenhang mit grippalen Infekten auftreten. Im Vordergrund steht immer das Zerschlagenheitsgefühl mit starken Kopfschmerzen, bei dem buchstäblich jeder Knochen und jede Muskelfaser wehtut. Da grippale Infekte häufig von Viren und nicht Bakterien verursacht werden, hilft ein Antibiotikum in diesen Fällen nicht. Dennoch können die Symptome durch natürliche Substanzen häufig gelindert und der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden.
Schonende Hilfe gegen Atemwegsbeschwerden
Schonende Hilfe bietet Eupatorium perfoliatum außerdem bei Atemwegsbeschwerden mit festsitzendem, trockenen und schmerzhaften Husten sowie wässrigem Fließschnupfen. Typischerweise müssen sich Betroffene beim Abhusten vor Schmerzen den Brustkorb halten. Außerdem klagen die Patienten meistens auch über einen unangenehmen Druck auf den Augäpfeln.
Das homöopathische Grippemittel ist grundsätzlich für Patienten jeder Altersklasse geeignet und kann zur unterstützenden Behandlung bei Erwachsenen und Kindern eingesetzt werden. Allerdings sollten zur sicheren Abklärung der Beschwerden immer schulmedizinischer Rat eingeholt werden. Der Arzt kann feststellen, ob es sich um einen viralen oder bakteriellen Infekt handelt.
Eupatorium perfoliatum D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die begleitende Selbstbehandlung mit Eupatorium perfoliatum werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Im Rahmen der Selbstmedikation steht das Arzneimittel als homöopathische Tablette, Tropfen oder Globuli zur Verfügung. Dabei kann Eupatorium perfoliatum als Einzelsubstanz oder in Form eines Komplexmittels mit weiteren unterstützenden Wirkstoffen eingenommen werden.
- Erwachsene: drei Mal täglich fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette
- Kinder: drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette
- Kleinkinder: zwei Globuli
- Säuglinge: nur ein Globulus oder entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung beziehungsweise Tablettenanteile in Wasser
Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zwei beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte die Behandlung eingestellt werden.
In manchen Fällen kann auch die Gabe von höheren Potenzen, zum Beispiel Eupatorium perfoliatum C 30 oder höher sinnvoll sein. Im Vorfeld sollte jedoch ein homöopathisch geschulter Arzt oder erfahrener Homöopath aufgesucht werden.
Leitsymptome für die Anwendung von Eupatorium perfoliatum
Jedem Arzneimittel in der Homöopathie sind bestimmte Leitsymptome zugeordnet. Diese beschreiben das spezielle Wirkspektrum des Homöopathikums. Um herauszufinden welches Arzneimittel bei welchem Krankheitsbild am besten hilft, werden zunächst sämtliche Hauptbeschwerden, die beim Patienten beobachtet werden, zusammengetragen.
Anschließend werden die ermittelten Hauptbeschwerden mit dem Wirkspektrum des entsprechenden Homöopathikums abgeglichen. Je mehr und ausgeprägter die Leitsymptome eines homöopathischen Arzneimittels beim Patienten beobachtet werden, desto passender ist das gewählte Mittel.
- extremes Zerschlagenheitsgefühl: Patient fühlt sich wie vom „Auto überfahren“
- Erschöpfung, Schwächegefühl
- hartnäckiger, starker, trockener Husten mit Wundheitsgefühl und Schmerzen im Brustkorb
- Patient muss sich beim Abhusten vor Schmerz den Brustkorb halten
- unangenehmes Druckgefühl in den Augen
- Überempfindlichkeit der Haut, selbst der Druck der Kleidung wird als unangenehm empfunden
- klopfende Kopfschmerzen
- Fließschnupfen
Eupatorium perfoliatum: Ähnlich wirkende Mittel
Folgende homöopathische Arzneimittel decken einen ähnlichen Wirkbereich wie Eupatorium perfoliatum ab und kommen damit ergänzend oder auch alternativ zur Behandlung in Frage:
Bryonia alba: Die weiße Zaunrübe wirkt vor allem auf die inneren Häute und ist dem indianischen Fieberkraut in seinen Anwendungsbereichen sehr ähnlich. So wird Byonia ebenfalls bevorzugt zur Behandlung von Grippesymptomen mit Fieberbeschwerden, hartnäckigem, trockenen Husten, Kopfschmerzen, aber auch Gelenkbeschwerden eingesetzt. Während Eupatorium perfoliatum-Patienten aber wenig schwitzen und durch die Schmerzen unruhig werden, zeichnet sich Brynia durch starkes Schwitzen und ruhiges Verhalten aus.
Aconitum napellus: Hochakute Fieber- und Entzündungszustände und starke Schmerzen zeichnen auch Aconitum napellus aus. Daneben gilt der blaue Eisenhut aber vor allem als homöopathisches Schockmittel, das bei akuten Beschwerden eingesetzt wird, die durch einen Schreck, Schock, Stress oder Unfall hervorgerufen werden.
Rhus toxicodendron: Dieses Arzneimittel wird schwerpunktmäßig gegen Zerrungen, Verstauchungen sowie Hexenschuss verwendet. Wie bei Eupatorium perfoliatum, gehören auch Kopf- und Gliederschmerzen im Rahmen einer fiebrigen Grippe zum Einsatzbereich von Rhus toxicodendron.
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