Gebärmutterkrebs
Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) geht in den meisten Fällen von der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) aus und wird deshalb auch Endometriumkarzinom genannt.
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Eine andere Bezeichnung ist Uteruskarzinom (Uterus = Gebärmutter). Davon unterschieden wird der sogenannte Gebärmutterhalskrebs, der sich am Gebärmutterhals (Zervix) entwickelt und deshalb auch als Zervixkarzinom bezeichnet wird.
Anders als das Zervixkarzinom, dessen Frühstufen meist schon vor dem 40. Lebensjahr festgestellt werden, tritt der Gebärmutterkrebs vor allem nach dem 60. Lebensjahr auf. Das mittlere Erkrankungsalter beträgt 68 Jahre. Mit mehr als 11.000 festgestellten Neuerkrankungen pro Jahr ist Gebärmutterkrebs der häufigste Krebs der weiblichen Geschlechtsorgane.
Symptome und Warnsignale bei Gebärmutterkrebs
Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) verursacht in den Anfängen keine spezifischen Beschwerden. Ungewöhnliche Blutungen, insbesondere nach den Wechseljahren, können erste Hinweise auf eine Erkrankung geben, weshalb diese in jedem Fall rasch abgeklärt werden sollten. Das gilt auch für ungewöhnlich starke und unregelmäßige Blutungen vor den Wechseljahren.
Im fortgeschrittenen Stadium greift Gebärmutterkrebs häufig auf benachbarte Organe über. Daher können auch unerklärliche Unterleibsschmerzen, Probleme beim Wasserlassen, unregelmäßiger Stuhlgang sowie ungewöhnlicher Gewichtsverlust Anzeichen für eine Erkrankung sein.
Gebärmutterkrebs: Ursachen
Über die genauen Ursachen von Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) besteht noch keine endgültige Klarheit. Als gesichert gilt, dass hormonelle Faktoren eine wichtige Rolle spielen, insbesondere ein lang anhaltender Einfluss des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen. Aus diesem Grund bedeuten eine früh einsetzende Pubertät ebenso wie spät einsetzende Wechseljahre (Menopause) ein statistisch höheres Risiko, an Gebärmutterkrebs zu erkranken.
Überdurchschnittlich häufig betroffen sind darüber hinaus Frauen, die im Rahmen der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden längere Zeit ausschließlich östrogenhaltige Medikamente eingenommen haben, stark übergewichtige und kinderlose Frauen sowie Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind.
Neuere Studien weisen darauf hin, dass gestagenhaltige Kombinationspräparate der Anti-Baby-Pille das Erkrankungsrisiko leicht senken können.
Untersuchungen bei Verdacht auf Ggebärmutterkrebs
Anders als beim Gebärmutterhalskrebs gibt es für den Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) keinen Früherkennungstest (Pap-Abstrich). Allerdings kann das routinemäßige Abtasten der Gebärmutter im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung wichtige erste Hinweise auf Gebärmutterkrebs geben.
Besteht Verdacht auf Gebärmutterkrebs, wird die Gebärmutter meist mittels eines vaginalen Ultraschalls untersucht. Oftmals erfolgt dann eine Ausschabung (Abrasio) der Gebärmutter, um die Gebärmutterschleimhaut auf Krebszellen untersuchen zu können. Liegt ein Endometriumkarzinom vor, werden weitere Verfahren wie Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Röntgen oder eine Spiegelung der Gebärmutter (Hysteroskopie), des Darms und der Blase hinzugezogen, um den Umfang des Tumors sowie seine mögliche Ausdehnung auf benachbarte Organe abzuklären.
Gebärmutterkrebs: Behandlungsmöglichkeiten
Bei Gebärmutterkrebs besteht das Ziel der Behandlung darin, den Tumor vollständig zu entfernen. Im Allgemeinen ist dazu die komplette Entfernung der Gebärmutter, der Eileiter und Eierstöcke (Hysterektomie) sowie der nächstgelegenen Lymphknoten notwendig. Hat sich der Tumor bereits auf Nachbarorgane ausgebreitet, müssen unter Umständen auch Teile des Darms oder der Blase entfernt werden. Gegebenenfalls schließt sich eine Strahlentherapie an, um möglicherweise verbliebene Krebszellen zu bekämpfen.
Ist keine Operation oder Strahlentherapie möglich, kommt eine Chemotherapie infrage, die in erster Linie die weitere Ausbreitung des Tumors eindämmen soll.
Gute Prognose bei Gebärmutterkrebs
Glücklicherweise wird Gebärmutterkrebs überwiegend in einem Frühstadium festgestellt, wenn das Karzinom noch auf die Gebärmutterschleimhaut begrenzt ist. In dieser Phase liegen die Heilungschancen zwischen 60 und 75 Prozent. Sie sinken jedoch deutlich, je später das Karzinom entdeckt wird.
Gebärmutterkrebs: Wie vorbeugen?
Eine Vorbeugung im engeren Sinn gibt es bei Gebärmutterkrebs nicht. Allgemein stärkt eine gesunde Lebensweise das Immunsystem und bietet somit einen gewissen Schutz auch vor Krebserkrankungen. Studien weisen zudem darauf hin, dass Frauen, die mehrere Kinder geboren haben, statistisch weniger von Gebärmutterkrebs betroffen sind.
Entscheidend ist, die Ursache jeder ungewöhnlichen Scheidenblutung möglichst umgehend klären zu lassen.
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