Checkliste: So beugen Sie Nagelpilz vor
Nagelpilz ist ansteckend. Die Erreger finden sich überall in unserer Umwelt und fühlen sich besonders dort wohl, wo es warm und feucht ist. Diese Verhaltenstipps und Hygieneregeln helfen, das Ansteckungsrisiko zu minimieren.
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Lästige Infektionen mit Nagelpilz kann man sich überall und auf verschiedene Weise einfangen. Besonders Sportler, Diabetiker und ältere Menschen sind gefährdet. Doch das Einhalten von simplen Verhaltensregeln kann das Risiko deutlich minimieren.
Artikelinhalte im Überblick:
- allgemeine Verhaltenstipps
- Vorbeugen in Schwimmbad, Sauna, Freibad
- Wie Sportler vorbeugen
- Familie vor Ansteckung schützen
- Zusammenfassung: Checkliste
Allgemeine Verhaltenstipps gegen Nagelpilz
An gesunden und gepflegten Füßen haben Pilzerreger von Nagel- und Fußpilz kaum eine Chance. Mit einer regelmäßigen Fußpflege sorgen Sie dafür, dass die Haut, Zehen und Zehennägel intakt bleiben und erst gar keine Eintrittspforten für Infektionen entstehen. Nach dem Waschen, Duschen und Baden werden die Füße gut abgetrocknet – auch die Zehenzwischenräume. Wenn die Füße länger im Wasser waren, können sie auch mit einem Föhn abgetrocknet werden. Das Eincremen danach hält die Haut geschmeidig.
Ausführliche Tipps für die Pflege von Händen, Füßen und Nägeln finden Sie in diesem Artikel.
Bei der Pflege und Pediküre der Füße fallen Veränderungen an den Nägeln sowie trockene, schuppige Haut zwischen den Zehen schnell auf. Diese Anzeichen sind Symptome für Nagelpilz und Fußpilz. Man sollte nicht warten, diese Veränderungen vom Arzt diagnostizieren zu lassen. Denn Nagelpilz ist ansteckend, schnell können Familienmitglieder infiziert werden.
Wer regelmäßig Luft an seine Füße lässt und sie nicht den ganzen Tag in zu enge, geschlossene Schuhe zwängt, tut ihnen etwas Gutes. Schuhe sollten regelmäßig gewechselt und gut gelüftet werden – auch wenn man nicht zu einer Risikogruppe gehört. Atmungsaktive Materialien bei Schuhen und Socken aus Baumwolle oder Wolle sorgen zudem für ein angenehmes Fußklima.
Barfußlaufen härtet ab
Eine gute Vorbeugung gegen Nagelpilz ist regelmäßiges Barfußlaufen. Es härtet die Fußsohlen ab und fördert die Durchblutung in den Füßen. Vor allem beim Barfußlaufen im Wald, am Strand oder im Park wirken die vielen kleinen Unebenheiten im Boden wie eine natürliche Massage.
Wer bereits an Nagelpilz oder Fußpilz erkrankt ist und sich in Behandlung befindet, für den gelten etwas strengere Hygieneregeln. Betroffene sollten sich verantwortlich fühlen, andere Menschen nicht anzustecken. Dazu gehört auch eine möglichst frühzeitige und konsequente Behandlung bis zum vollständigen Ausheilen der Nagelpilzinfektion. Vor allem in Schwimmbädern und Sportvereinen und lauern viele Quellen für eine Infektion.
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Vorbeugen in Schwimmbad, Sauna, Freibad
Das feucht-warme Klima in öffentlichen Bädern und Freizeiteinrichtungen ist eine ideale Umgebung für Pilzerreger aller Art. Durch das Barfußlaufen und die Ansammlung vieler Menschen ist die Ansteckungsgefahr für Nagel- und Fußpilz in öffentlichen Badeeinrichtungen groß. Sowohl Gesunde, als auch besonders gefährdete Personen, wie zum Beispiel Sportler, und ältere Menschen sollten einige Regeln beachten, damit nach dem Bade- oder Wellnessvergnügen kein unerwünschtes Souvenir zurückbleibt. Wer bereits an Nagelpilz erkrankt ist, kann andere schützen – ohne dabei auf Schwimm- oder Freibad-Besuch verzichten zu müssen.
Barfußlaufen im Schwimmbad ist tabu
Die wichtigste Maßnahme im Schwimmbad bleibt: Niemals barfuß laufen. Das gilt für Gesunde und Infizierte gleichermaßen. Denn die Ansteckungsgefahr lauert weniger im gechlorten Wasser, sondern außerhalb. Die Pilzsporen können monatelang auf Badematten, Liegematten und Bodenbelägen aller Art überdauern.
Auch in Barfußzonen sollten die Badeschuhe immer anbehalten bleiben. Wer aufgrund einer bestehenden Nagelpilzinfektion seine nackten Füße nicht zeigen möchte, kann auf Modelle zurückgreifen, die die Nagelzone bedeckt lassen.
Wäsche und Schuhe desinfizieren
Patienten mit Nagelpilz sollten zum Schutz Nicht-Infizierter eigene Handtücher im Schwimmbad nicht von anderen mitbenutzen lassen. Ein extra Handtuch für die betroffenen Stellen vermeidet die Übertragung des Pilzes auf gesunde Nägel. Nach dem Besuch im Schwimmbad sollten Handtücher mindestens bei 65 Grad, besser bei 90 Grad gewaschen werden, um die Sporen effektiv abzutöten. Auch die Badeschuhe sollten regelmäßig desinfiziert werden.
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Nach dem Bad: Füße trocknen
Bei feuchten, aufgeweichten Nägeln hat es der Nagelpilz leicht, in gesunde Nägel einzudringen. Nach dem Besuch im Schwimmbad ist es deshalb wichtig, für trockene Füße und Hände zu sorgen – vor allem die Flächen zwischen den Zehen und Fingern. Feuchte, aufgeweichte Hautstellen werden am besten mit dem Haarföhn (auf kalt stellen) getrocknet. Wer sich die Hände und Füße einschließlich der Nägel nach dem Schwimmbadbesuch eincremt oder einölt, macht es dem Pilz zusätzlich schwer.
Mit Nagelpilz ins Freibad?
Die gleichen Hygieneregeln – Badelatschen tragen, Füße gründlich abtrocknen, Nägel pflegen und eincremen sowie bereits vorhandenen Nagelpilz behandeln – gelten im Prinzip auch für einen Freibadbesuch im Sommer.
Wer bereits einen Fuß- oder Nagelpilz hat, kann auch auf das Freibad ganz verzichten und sich bei sommerlichen Temperaturen lieber in einem abgelegenen See erfrischen, der von nicht so vielen Badegästen bevölkert wird.
Fußduschen im Schwimmbad lieber meiden
Oft gibt es im Schwimmbad Fußduschen, um die Füße zu desinfizierten. Gegen Pilzsporen richtet eine Fußdesinfektion nichts aus. Im Gegenteil: Gerade der Umkreis der Fußduschen ist besonders pilzverseucht. Bei der Benutzung werden unweigerlich unzählige infizierte Hautschüppchen weggewaschen. Diese fließen mit der Waschflüssigkeit auf den Boden und die Pilzsporen werden so leicht übertragen.
Zudem benötigen die Desinfektionslösungen eine Einwirkzeit von mindestens fünf Minuten. Doch die meisten Badegäste halten ihre Füße nur wenige Sekunden unter das Spray.
Außerdem greifen die Desinfektionsmittel Säure- und Fettschutzmantel der Haut und die Nageloberfläche an und "öffnen" den Nagel für einen Pilzbefall. Viele Badeanstalten schaffen aus diesen Gründen ihre Antifußpilz-Duschen ab.
Wie Sportler vorbeugen können
Das gehäufte Vorkommen von Nagelpilz bei Sportlern hat verschiedene Gründe. An erster Stelle ist die hohe Ansteckungsgefahr in Sportanlagen zu nennen. Das Infektionsrisiko für Nagelpilz beim Sport kann jedoch deutlich verringert werden.
Der wichtigste Schutz ist eine gründliche Fußhygiene. Regelmäßiges Waschen, sorgfältiges Abtrocknen oder Abföhnen der Füße sollte selbstverständlich sein sowie das Desinfizieren der Wäsche und Handtücher. In Wasch- und Duschräumen, Umkleidekabinen und Schwimmhallen sollten Badeschlappen getragen werden.
Atmungsaktive Schuhe bevorzugen
Sportschuhe sollten mit Sorgfalt ausgewählt werden. Atmungsaktive Schuhe geben den Schweiß nach außen ab und halten die Füße beim Wandern, Joggen, Fußball oder Inlineskaten trocken. Darüber hinaus dürfen die Schuhe auf keinen Fall zu klein gekauft werden: Zu enge Schuhe erhöhen das Verletzungsrisiko am Fuß und begünstigen damit einen Nagelpilz. Sportschuhe sollten auch niemals ohne Socken getragen werden – auch die Strümpfe müssen gut passen. Gekettelte Nähte und Falten in den Strümpfen können zum Aufscheuern der Haut führen.
Schuhe abwechseln und gut auslüften
In Schuhen können Pilzerreger eine Weile überleben: Wechseln Sie deshalb Turnschuhe und Strümpfe so häufig wie möglich und in jedem Fall, wenn die Füße nach längerer körperlicher Anstrengung stark geschwitzt haben. Ein Paar Ersatzschuhe sind immer gut. Die nassen Schuhe sollten Sie gut auslüften und gegebenenfalls desinfizieren. Das Einfrieren der Schuhe, wie manchmal empfohlen wird, nützt im Übrigen nichts. Pilzsporen sind häufig so beschaffen, dass sie auch den widrigsten Bedingungen trotzen können. Kälte allein vermag sie nicht vollständig abzutöten.
Vorsicht ist bei Leihschuhen geboten. Skischuhe oder Bowlingschuhe werden zwar in der Regel desinfiziert, jedoch kann man nie wissen, wie genau es die Verleihmitarbeiter mit diesen Maßnahmen nehmen. Verwenden Sie beim Sport besser Ihr eigenes Schuhwerk.
Familie vor Ansteckung schützen: Regeln für daheim
Obwohl viele Menschen die Ansteckungsgefahr automatisch mit Schwimmbädern oder öffentlichen Duschen verbinden, ist sie in der eigenen Wohnung mindestens genauso hoch. Wer bereits an Nagelpilz erkrankt ist, sollte eine gewisse Vorsicht walten lassen, um seine Familie vor einer Ansteckung zu schützen.
Zuerst einmal gilt es, Veränderungen an Haut und Nägeln sofort von einem Arzt begutachten zu lassen. Denn viele Betroffene schreiben juckende, schuppige Haut und Nagelverfärbungen oft anderen Ursachen als einer Pilzerkrankung zu. So vergehen im Durchschnitt sechs Jahre, bevor Betroffene einen Experten aufsuchen. Während dieser Zeit können sich die Sporen weiter verbreiten. Wer jedoch um seine Krankheit weiß, kann viel tun, damit seine Familie davon verschont bleibt.
Mein Handtuch – dein Handtuch
Pilzsporen überleben nicht nur in Strümpfen und Schuhen, sondern auch im Teppich, in Handtüchern oder Badematten. Jedes Familienmitglied benutzt deshalb nur sein eigenes Handtuch. Zusätzlich sollten Badematten und Bettvorleger so oft wie möglich bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Ebenso Bettwäsche und andere Textilien, mit denen der Betroffene direkt in Kontakt kommt. Im Haus sollten möglichst Hausschuhe oder Badelatschen getragen werden, um eine Verbreitung über den Teppich zu vermeiden. Und bedenken Sie: Durch Staubsaugen lassen sich nicht alle Pilzsporen entfernen. Hier kann nur ein desinfizierendes Teppichmittel helfen.
Checkliste: Die wichtigsten Tipps zur Vorbeugung von Nagelpilz
Die Pflege von Händen, Füßen und Nägeln sowie deren regelmäßige Inspektion gehören zu den grundlegenden Maßnahmen.
Trocknen Sie Hände und Füße immer gut ab. Besondere Beachtung sollte den Zehenzwischenräumen geschenkt werden. Pilze lieben ein feuchtes Klima und Pilzinfektionen beginnen oftmals zwischen den Zehen.
Auch wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist, sollten ältere Menschen keinesfalls auf die Fußpflege verzichten, denn sie gehören zur Risikogruppe für Nagelpilz. In diesen Fällen ist unbedingt Hilfe von Dritten erforderlich. Kommt hierfür kein Angehöriger in Betracht, ist die regelmäßige Inanspruchnahme einer medizinischen Fußpflege eine gute Lösung.
Schuhe, Socken und Strumpfhosen sollten bequem und luftdurchlässig sein. Bei kalten Füßen sind Wollsocken oder dicke Socken aus 100 Prozent Baumwolle die geeigneten Wärmespender. Synthetische Materialien und zu enge Schuhe sollten Sie vermeiden.
Die Schuhe sollten möglichst mehrmals am Tag gewechselt werden, die Strümpfe mindestens täglich.
Handtücher und Socken gehören in die Kochwäsche. Handtücher sollten ferner mindestens einmal pro Woche gewechselt werden beziehungsweise sofort nach Gebrauch, wenn sie in öffentlichen Einrichtungen verwendet wurden.
Schuhe lassen sich – falls sie nicht waschbar sind – mit antimykotisch wirkenden Sprays oder Pudern desinfizieren.
Regelmäßiges Barfußlaufen kräftigt und durchblutet die Füße und beugt Schweißfüßen vor.
Risikogruppen und Menschen, die schon Nagelpilz haben, sollten in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmhallen, Saunen, Dusch- und Umkleideräumen auf das Barfußlaufen verzichten. Ziehen Sie immer Badeschuhe an.
Meiden Sie Fußduschen an öffentlichen Desinfektionsmittel-Spendern.
Wer bereits unter Fuß- oder Nagelpilz leidet, sollte seine eigenen Pediküre-Instrumente (Nagelschere, Nagelfeile und anderes) benutzen und diese nach Gebrauch desinfizieren.