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Hitze im Gesicht/Kopfbereich

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

25.08.2009 | 01:57 Uhr

Hallo Doc,
ich habe mich in der Vergangenheit bereits mehrmals an Sie gewandt und heute auch mal wieder eine Frage.

Seit geraumer Zeit habe ich mit einer Hitze zu tun, die sich überwiegend im Kopfbereich und dort meist im Gesicht bemerkbar macht. Mitunter habe ich das Gefühl, man könnte dann auf meinem Gesicht Spiegeleier braten. Durch diese Hitze geht es mir dann insgesamt nicht gut.

Bei mir wurde bereits festgestellt, dass ich in den Wechseljahren bin. Zurzeit nehme ich Klimadynon uno und Neurapas; ansonsten wegen meiner Schilddrüse Euthyrox 112.

Nun meine Frage an Sie: Können diese Beschwerden auch von den Wechseljahren kommen? Und noch eine weitere Frage: Kündigt bzw. weißt ein unregelmäßiger Zyklus bereits auf das Aussetzen der Regel hin?

Vielen Dank und viele Grüße, A.

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25.08.2009, 04:14 Uhr
Antwort

Hallo A.
ja, diese Beschwerden können von den WJ her kommen und unregelmäßige Zyklen sind oft das erste Zeichen für das Ende der Periodenzeit; aber noch nicht ein Zeichen dafür, dass Sie durch sind.
Wie wurden Ihre WJ festgestellt?
Gerade jetzt ist es wichtig, auch von Ihrem Internisten gut mit überwacht zu werden; denn Ihr Hitzegefühl kann auch ein Zeichen sein für Blutdruckprobleme, es kann andeuten, dass die Schilddrüse neu eingestellt werden muß (wie war Ihr letzter TSH-Wert und was für eine Schilddrüsenstörung haben Sie?), aber es kann auch ein erstes Zeichen einer Blutzuckererkrankung sein, die auch mit den WJ bei vielen Frauen zum ersten Mal auftritt.
Nehmen Sie außer den beiden pflanzlichen Präparaten und dem Euthyrox andere Medikamente ein?
MIt freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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25.08.2009, 07:18 Uhr
Antwort

Hallo Doc,
zunächst einmal vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.

Zunächst wurde durch eine Blutuntersuchung bei meinem Frauenarzt festgestellt, dass ich in den Wechseljahren bin. Bestätigt hat das auch das Endokrinologikum in Hamburg am 14. Juli.

Ich wurde vor 2 Jahren an der Schilddrüse operiert, weil auf einer Seite ein großer Knoten entdeckt und deshalb eine Seite entfernt wurde; auf der anderen Seite wurden die Knoten ausgeschabt. Seitdem nehme ich Euthyrox ein. Der letzte TSH-Wert wurde im Juni ermittelt, und zwar mit 1,23.

Weitere Medikamente als die Ihnen mitgeteilten, nehme ich nicht ständig ein. Nur bei Bedarf, d. h. bei einem Migräneanfall Maxalt und Naproxen.

Mein Heilpraktiker äußerte heute die Vermutung, dass dieses Hitzegefühl auch vom vegetativen Nervensystem ausgelöst worden sein kann, wie auch meine derzeitige Übelkeit und innere Unruhe.

Ich bin nun unsicher, wie ich mich weiter verhalten soll, denn diese Hitze im Gesicht/Kopf ist sehr unangenehm und beeinträchtigt mich. Bei meinem Frauenarzt fühle ich mich nicht mehr gut aufgehoben, denn bei ihm kam ich mir bisher wie ein Versuchskanninchen vor (nehmen Sie mal dieses, dann 2 Hormonpflaster zur gleichen Zeit, dann sollte ich zu einem Antidepressiva greifen, weil er nicht weiter wußte). Was würden Sie mir raten?

Noch eine abschließende Frage. Ich leide seit ca. 28 Jahren an Migräne, die früher und auch jetzt wieder (Anfang 2008 habe ich die 3-Monats-Spritze abgesetzt) z. T. wieder mit der Regel in Zusammenhang zu bringen ist. Kann es sein, dass ich auch die Migräne mit den Wechseljahren verliere? Haben Ihnen Patientinnen davon berichtet.

Vielen Dank TomDoc und einen schönen Abend.

Viele Grüße, A.

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25.08.2009, 09:21 Uhr
Antwort

Hallo,
dass die Migräne sich mit den WJ bessert oder sogar gänzlich verliert, habe ich oft erlebt.
Was verstehen Sie unter seit geraumer Zeit habe ich mit einer Hitze zu tun genau: seit welcher Zeit haben Sie die Beschwerden?
Haben die schon unter der 3-M-Spritze angefangen?
Haben Sie die Hormonwerte in Kopie zuhause? Dann schreiben sie die doch mal ab!
In welchem Abstand erfolgt Ihre Regel?
Haben Ihre Hitze-Beschwerden irgendeinen zeitlichen Zusammenhang mit Ihrer Regel?
Ihr
TomDoc

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26.08.2009, 07:12 Uhr
Antwort

Guten Morgen TomDoc,

Hallo Doc,

hier zunächst die Werte:

FT3 - 1,9 (2,0 - 4,0)
FT4 - 17,6 (8,0 - 18,0)
TSH basal 1,22 (0,27 - 2,50)
TPO AK 7,2 (0,0 - 35,0)
Cortisol basal 176,5 (23 - 194)
Andr. basal 2,1 (0,3 - 3,3)
DHEAS 2,0 (0,4 - 4,3)
SHBG 31,9 (18,0 - 114,0)
Freier Androg. 4,8 Index (0,0-3,5)
E2 96,5 (5-498,0)
Porogesteron 0,9 (0,1 - 27,0)
FSH 8,2 (3,5 - 134,0)
LH 3,5 (1,0 - 95,6)
Prolaktin 9,00 (4,79 - 23,30)
AMH 0,19 (0,00 - 0,00)
Testosteron 0,44 (0,06 - 0,82)

Die Beschwerden mit der Hitze im Gesicht haben erst vor ca. 2 Monaten angefangen, also noch nicht unter Anwendung der 3-Monats-Spritze. Zunächst dachte ich, einen Zusammenhang mit der Migräne oder der Regel herstellen zu können, aber das scheint doch nicht der Fall zu sein.

Die Regel kam in den letzten Monaten im Abstand von 14 bis 22 Tagen; jetzt ist die letzte Regel allerdings schon 3 Wochen her. Also ein ziemlich unregelmäßiger Abstand.

Vielen Dank, A.
Mir ist da noch eingefallen, dass ich doch noch ein Medikament einnehme, und zwar Pantoprazol Winthrop 20 mg wegen der starken Übelkeit. Ich habe gerade im Beipackzettel bei den Nebenwirkungen nachgelesen und dort Schwitzen entdeckt. Allerdings hatte ich schon vor der Einnahme damit zu tun. Kann das Medikament das vielleicht noch zusätzlich beeinflussen?

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26.08.2009, 11:01 Uhr
Antwort

hallo,
jetzt müßte ich nur noch wissen, zu welchem Zykuszeitpunkt und in vor wieviel Monaten diese Hormonanalyse gemacht wurde.
Ihr
TomDoc

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26.08.2009, 11:46 Uhr
Antwort

Hallo TomDoc,

die Hormonalyse wurde am 14. Juli 2009 gemacht, so ca. 6 Tage nach Ende der Regel.

Viele Grüße, A.

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26.08.2009, 12:13 Uhr
Antwort

Hallo,
das hieße, dass bei normaler Periodendauer die Analyse etwa am 12.Zyklustag gemacht wurde, also etwa dem Zeitpunkt, wo normalerweise der Eisprung stattfindet oder gerade stattgefunden hat.
Das niedrige AMH zeigt die ovarielle Erschöpfung an. Der Östrogenspiegel ist zwar etwas niedrig, aber noch vorhanden, während das Gelbkörperhormon (je nach Zykluslänge nach dieser Analyse) deutlich zu niedrig ist.
Sollte in dem Blutabnahmezyklus ebenfalls wieder ein verkürzter Zyklus von 14 bis 22 Tagen stattgefunden haben, dann würde die Diagnose heißen:
Östrogendominanz infolge Gelbkörperhormonmangel.
Sie sollten mit Ihrem FA über die Möglichkeit reden, zunächst nur das Gelbkörperhormon in der zweiten Zyklusphase zu ergänzen.
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc

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26.08.2009, 13:04 Uhr
Antwort

Hallo TomDoc,

darf ich Ihnen noch ergänzende Fragen hierzu stellen?

Was bedeutet eine ovarielle Erschöpfung? Weißt der Östrogenspiegel evtl. schon darauf hin, dass der Zyklus sich verändert bzw. auch demnächst mal ausbleiben könnte? Und verursacht das niedrige Gelbkörperhormon die Beschwerden? Denn ich hatte Ihnen ja von meiner Hitze im Gesicht berichtet und der Übelkeit, die mir sehr zu schaffen machen, wie auch weitere Beschwerden.

Vielen Dank, A.

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26.08.2009, 13:18 Uhr
Antwort

Hallo,
wenn der Wasservorrat in einem Brunnen zur Neige geht, dann ist der Brunnen erschöpft. Ihr AMH zeigt an, dass keine oder nur noch sehr wenige funktionstüchtige Follikel im Eierstock zur Verfügung stehen, daher ist Ihr Eierstock am Ende seiner Leistung angelangt, und das nennt man ovarielle Erschöpfung.
Ob Ihre Beschwerden vom Gelbkörpermangel herrühren, ist aufgrund Ihrer Zyklusdaten und Hormonwerte möglich; aber nicht bewiesen.
Jetzt käme es auf einen Behandlungsversuch an, den Sie mit Ihrem FA erörtern sollten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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