Brust abtasten: Brustkrebsvorsorge zu Hause
Die Selbstuntersuchung der Brust ist für Frauen der einfachste Weg, um Knoten im Brustgewebe festzustellen. Wie oft und vor allem wie sollte die Brust selbst untersucht werden? Die wichtigsten Fragen klären wir hier.
-
- ©iStock.com/gbh007
Unter den verschiedenen Verfahren zur Brust-Untersuchung ist das Abtasten der Brust der einfachste Weg, um Veränderungen im Brustgewebe festzustellen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird die Brüste zum einen abtasten, wenn eine Frau Beschwerden hat. Die ärztliche Tastuntersuchung der Brust sollte aber auch im Rahmen der spätestens ab 30 Jahren einmal pro Jahr durchgeführt werden, auch dann, wenn Ihnen nichts Besonderes an Ihrer Brust aufgefallen ist.
Sie können Ihre Brust zudem selbst abtasten. Es handelt sich dabei um eine unkomplizierte Tastuntersuchung. Eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust ist die einfachste Art, eine Erkrankung im Brustgewebe frühzeitig festzustellen. Die meisten Knoten werden allerdings nicht bei regelmäßiger Selbstuntersuchung gefunden, sondern beim Duschen, beim Sex oder beim Kratzen an einer juckenden Stelle.
Brust abtasten: Wann und wie oft?
Um beurteilen zu können, ob sich tatsächlich etwas verändert hat, müssen Sie Ihre Brüste gut kennen und genau wissen, wie sie sich anfühlen. Da sich das Brustgewebe mit dem Zyklus verändert, empfiehlt es sich, die Selbstuntersuchung der Brust einmal im Monat zu einer ähnlichen Zeit und recht regelmäßig durchzuführen. Bei Frauen vor den Wechseljahren liegt der beste Zeitpunkt um die Brust abzutasten zwischen dem dritten und siebten Tag nach Beginn der Regel, weil das Brustgewebe dann am weichsten ist.
Dadurch sind mögliche Veränderungen am besten zu tasten und die Brust ist wenig empfindlich. Frauen, die keine Regelblutung (mehr) haben, sollten für die Selbstuntersuchung einen festen Tag im Monat wählen, zum Beispiel den Monatsbeginn. Das Einseifen der Haut oder das Benutzen einer Lotion erleichtert die Untersuchung.
Brüste vor der Selbstuntersuchung im Spiegel betrachten
Zunächst stellen Sie sich vor einen Spiegel und schauen sich Ihre Brüste lediglich an. Sind sie straff oder hängen sie sehr stark herab? Sind sie gleich groß oder gibt es eine Asymmetrie? Welche Farbe haben die Brustwarzen? Sind sie von Haaren oder kleinen Erhebungen umgeben?
Die Inspektion vor dem Spiegel dient vor allem dazu, Größenveränderungen, Schwellungen oder Hauteinziehungen festzustellen. Mit seitlich herunterhängenden Armen, mit über den Kopf gehobenen Armen und mit auf den Hüften aufgestemmten Armen und angespannter Brustmuskulatur sollten die Brüste aufmerksam betrachtet werden. Zu beachten ist, dass selten beide Brüste völlig gleich aussehen. Es geht in erster Linie darum, besondere Veränderungen festzustellen, die sich seit der vorangegangenen Selbstuntersuchung der Brust eingestellt haben.
Darauf folgt das Abtasten der Brust im Sitzen oder Stehen: Jede Brust wird mit der jeweils gegenüber liegenden Hand langsam und sorgfältig über die gesamte Oberfläche nach Schwellungen, Knoten oder Verdickungen, die Symptome für Brustkrebs sein können, abgetastet. Angenehmer ist diese Untersuchung unter der Dusche oder in der Badewanne, weil sich die Hand problemloser über nasse und möglicherweise eingeseifte Haut führen lässt.
Brust abtasten: Brustwarzen gesondert untersuchen
Im Liegen, am besten morgens vor dem Aufstehen im Bett, legt man einen Arm unter den Kopf, sodass die Brust der gleichen Seite etwas angespannt ist. Mit der anderen Hand wird die Brust nun in einer außen beginnenden, spiralförmig nach innen kreisenden Bewegung abgetastet, die das gesamte Brustgewebe abdeckt und am Ende auch die Brustwarze einschließt.
Die Brustwarzen werden beim Abtasten der Brust gesondert untersucht, indem man sie leicht zwischen Daumen und Zeigefinger drückt. Sollten dabei Absonderungen austreten, so sollte man genau registrieren, ob diese klar oder blutig sind.
Brustuntersuchung: Monatszyklus verändert das Brustgewebe
Achten Sie bei ihrer Selbstuntersuchung darauf, in welcher Zyklusphase Sie sich befinden. Die Brust kann anschwellen und schmerzempfindlicher werden. Auch ihre Festigkeit kann sich sehr verändern. Wie sehr, ist individuell verschieden, also bloß keine Panik!
Suchen Sie beim Abtasten der Brust nicht nach krankhaften Auffälligkeiten. Nehmen Sie einfach nur ihren Körper genau so wahr, wie er ist und lernen Sie Ihre Brüste kennen. Wenn sich tatsächlich etwas verändert, werden Sie das schon merken.
Eine Tastuntersuchung wird, wie bereits beschrieben, selbstverständlich auch von Ihrer Ärztin durchgeführt. Es ist jedoch von Vorteil, wenn Sie Ihre Brust gut kennen. Nur Sie selbst wissen, ob ein Knoten, den die Ärztin findet, neu ist oder nicht.
Bei Schmerzen, Knoten und Veränderungen an der Brust zum Frauenarzt
Jede Veränderung, die einer Frau bei dieser Selbstuntersuchung der Brust auffällt, sollte unbedingt einem Arzt vorgestellt werden. Ein Großteil dieser Veränderungen hat nichts mit Brustkrebs zu tun, aber nur der Arzt kann spezielle Untersuchungen veranlassen, mit denen sich ein solcher Verdacht sicher ausschließen lässt.
Bildgebende Verfahren zur Brust-Untersuchung
Bildgebende Verfahren, die beispielsweise zur weiteren Abklärung auffälliger Tastbefunde eingesetzt werden, sind:
Die Mammografie (Röntgenuntersuchung der Brust) ist die wichtigste Methode zur Diagnose von Brustkrebs und anderen Brusterkrankungen.
Die Ultraschalluntersuchung der Brust (Mammasonografie) wird vor allem bei jungen Frauen oder zusätzlich zur Mammografie eingesetzt.
Manchmal ist zur Sicherung einer Diagnose oder zur Überprüfung einer Therapie eine Kernspinuntersuchung der Brust (Mamma-MR) nötig.
Es kann sein, dass ein Tumor mehr Wärme abstrahlt als das gesunde Gewebe. Die Thermografie ist eine Methode, diese Wärme aufzuspüren.
Die Galaktografie bedeutet eine Röntgenaufnahme des Milchgangsystems.
Zur weiterführenden Diagnose kann der Arzt oder die Ärztin auch eine Brustbiopsie (Gewebeprobeentnahme) vornehmen. Sie ermöglicht die Untersuchung von Gewebe unter dem Mikroskop.