Entzündungshemmend

Ledum: Homöopathische Hilfe bei Stichverletzungen und Insektenstichen

Ledum ist ein wichtiges homöopathisches Akutmittel bei allen Verletzungen, die durch spitze Gegenstände entstehen. Außerdem hilft es bei Blutergüssen, nach Zeckenbissen und Insektenstichen. Für wen der Wirkstoff geeignet ist und in welcher Dosierung, lesen Sie hier.

Mädchen begutachet Mückenstich
© iStock.com/dorioconnell

Artikelinhalte auf einen Blick:

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Was ist Ledum?

Das homöopathische Arzneimittel Ledum wird aus den getrockneten und pulverisierten Blättern und Zweigen des immergrünen Strauchs Ledum palustre hergestellt. Das Heidekrautgewächs, das in den Sümpfen Nord- und Osteuropas, Nordamerikas und Nordasiens beheimatet ist, ist hierzulande auch unter dem Namen Sumpfporst oder wilder Rosmarin bekannt.

Alle Teile der Pflanze enthalten ätherische Öle, die einen starken Duft verströmen.

Wichtiges homöopathisches Verletzungsmittel

Verletzungen durch einen eingetretenen Nagel, eine Glasscherbe oder einen scharfkantigen Holzsplitter sind häufig sehr langwierig, selbst wenn die Wunde fachgerecht versorgt wurde. Denn weil der Fremdkörper tief eindringt, kann es zu schmerzhaften Infektionen in der Tiefe kommen, bei denen sich die Wunde zwar oberflächlich schließt, jedoch darunter zu eitern beginnt.

Ähnliche Reaktionen werden auch bei entzündeten Insekten- wie Zeckenstichen und nach Tierbissen beobachtet. Zusätzlich zu einer mitunter notwendigen konventionellen Therapie kann das Abklingen der Entzündung mithilfe des homöopathischen Arzneimittels Ledum von innen heraus gefördert werden.

Daneben kommt Ledum zur unterstützenden Heilung bei Verletzungen an Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken zum Einsatz – etwa bei Verstauchungen, Zerrungen und Quetschungen. Sogar bei einem blauen Auge kann der homöopathische Wirkstoff helfen.

Ledum D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung

Für die Selbstbehandlung mit Ledum werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Die Einnahme kann dabei in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder auch Ledum Globuli erfolgen.

  • Erwachsene nehmen dreimal täglich fünf Globuli beziehungsweise Tropfen oder eine Tablette.

  • Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette.

  • Kleinkinder nehmen jeweils zwei Globuli. Säuglinge bekommen je nur einen Globulus verabreicht. Alternativ können grundsätzlich auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung beziehungsweise Tablettenanteile in Wasser gelöst gegeben werden.

Mitunter ist die Gabe von höheren Potenzen, wie etwa Ledum C30 oder noch höher, sinnvoll. Die Behandlung mit Hochpotenzen sollte allerdings nicht in Eigenregie erfolgen, sondern im Vorfeld mit einer homöopathisch erfahrenen Fachkraft abgeklärt werden.

Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zwei- beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte die Behandlung beendet werden.

Ledum C200: Erste Hilfe nach Zeckenbiss

In hohen Potenzen gilt Ledum innerhalb der Homöopathie auch als wichtiges Arzneimittel zur Akutbehandlung nach Zeckenbissen. Hier kommen vor allem Ledum C30 bis C200 zum Einsatz. Ledum unterstützt zum einen die Heilung, wenn sich die Bissstelle infiziert hat. Eine Selbstbehandlung sollte mit Hochpotenzen allerdings nicht erfolgen, sondern die Gabe hier immer von einem*einer erfahrenen Homöopath*in begleitet werden.

Wichtig: Durch Zecken übertragbare Krankheiten wie FSME oder Borreliose sind ernstzunehmende Erkrankungen, die immer in ärztliche Behandlung gehören. Zeigen sich eine bis mehrere Wochen nach dem Zeckenbiss Rötungen um die Bissstelle, die sich allmählich vergrößern, und treten grippeähnliche Symptome auf, kann das auf eine Infektion mit Lyme-Borreliose hinweisen. Hier sollte zur genauen Abklärung immer ein*e Arzt*Ärztin aufgesucht werden.

Leitsymptome für die Anwendung von Ledum

Folgende Leitsymptome, also Hauptbeschwerden, sprechen dafür, dass Ledum für die Behandlung das richtige homöopathische Arzneimittel ist:

  • Verletzungen durch spitze, scharfe Gegenstände
  • Insektenstiche
  • Zeckenbisse
  • punktförmige Tierbisse, etwa von Mäusen oder Ratten
  • Verletzungen von Muskeln, Sehnen, Bändern, Gelenken
  • Schlag aufs Auge, blaues Auge
  • Wundinfektionen mit Eiter
  • Schmerzen, die tief in das Gewebe ausstrahlen
  • betroffene Stelle ist geschwollen und blau-violett verfärbt

Ledum: Ähnlich wirkende Mittel

Für jedes geprüfte homöopathische Arzneimittel existiert ein Arzneimittelbild, das mit den Symptomen, die bei der*dem Patient*in beobachtet werden, abgeglichen werden muss. Um das individuell jeweils am besten passende homöopathische Arzneimittel zu finden, ist es deshalb sinnvoll, auch die Medikamente zu kennen, die ähnliche Arzneimittelbilder aufweisen.

Im Fall von Ledum sind das folgende homöopathische Wirkstoffe:

  • Staphisagria: Der Wirkstoff wird ebenfalls zur Behandlung von Stich- und Schnittverletzungen sowie nach chirurgischen Eingriffen eingesetzt. Anders als bei Ledum fühlt sich die betroffene Stelle aber nicht kalt an und Kälte führt zu einer Verschlimmerung der Beschwerden.

  • Apis mellifica: Das Homöopathikum aus der Honigbiene ist ein wichtiges Entzündungsmittel und wird unter anderem auch bei Insektenstichen angewendet. Hier bessern sich die Beschwerden ebenfalls bei Kälte, allerdings fühlt sich die verletzte Stelle heiß an und die Schmerzen sind eher brennend und weniger juckend.

  • Arnica: Das homöopathische Arzneimittel aus dem Bergwohlverleih gilt als Klassiker zur Wundbehandlung, kommt aber eher bei stumpfen Verletzungen, Quetschungen, Schwellungen mit Bluterguss sowie Stauchungen und Zerrungen zum Einsatz. Anders als bei Ledum verschlimmern sich hier die Beschwerden bei Kälte.

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