Beschwerden schonend behandeln

Gegen Hitzewallungen und Co.: Homöopathie in den Wechseljahren

Bei einem Großteil der Frauen machen sich die Wechseljahre mit lästigen Symptomen bemerkbar: Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen können die Lebensqualität deutlich einschränken. Die Homöopathie bietet hier nebenwirkungsarme Linderung.

Frau in den Wechseljahren
© iStock.com/laflor, lifeline.de

Etwa ab dem 40. Lebensjahr beginnt sich der Körper der Frau hormonell zu verändern. Die fruchtbare Zeit, in der eine Frau Kinder bekommen kann, endet allmählich und geht in die unfruchtbare Phase über, in der keine Eireifung mehr stattfindet.

Die Phase bis zum endgültigen Ausbleiben der Regelblutung, die sogenannte Menopause, erstreckt sich über sechs bis zehn Jahre. Dabei verringert sich die Konzentration der weiblichen Geschlechtshormone kontinuierlich. Vor allem Östrogen, Progesteron und FSH, das follikelstimulierende Hormon, das für die Eireifung verantwortlich ist, werden weniger gebildet. Das hat vielfältige Auswirkungen auf Körper und Psyche.

Homöopathie in den Wechseljahren

Die "Klassiker" unter den Wechseljahresbeschwerden

Den Beginn der Wechseljahre bemerken Frauen am deutlichsten durch Zyklusschwankungen. Mal verkürzt sich der Zeitraum zwischen den Periodenblutungen und die Blutungen werden schwächer. Dann verlängert sich der Abstand wieder und es kommt zu starken und langanhaltenden Blutungen. Zwischendurch können auch Schmierblutungen auftreten. Die hormonelle Veränderung in den Wechseljahren ist zwar ein natürlicher Prozess, doch empfinden rund 70 Prozent der Frauen in den westlichen Industrienationen diese Phase als belastend. Die unangenehmen Begleiterscheinungen können dabei von Frau zu Frau ganz unterschiedlich stark ausfallen.

Besonders häufig klagen Frauen in den Wechseljahren über Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen, die oft von starkem Herzklopfen oder Herzrasen begleitet werden. Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter Schlafstörungen in Form von Ein- und Durchschlafproblemen. Ebenfalls häufig sind depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen sowie Reizbarkeit. Durch den Östrogenmangel werden auch die Schleimhäute weniger gut durchblutet. Das führt zu Scheidentrockenheit und kann Juckreiz und Brennen im Intimbereich verursachen. Auch Harnwegsinfekte treten während der Wechseljahre häufiger auf.

Viele Beschwerden, die in den Wechseljahren auftreten, können mit homöopathischen Mitteln sanft und nebenwirkungsfrei behandelt werden. Zur Selbstbehandlung werden vor allem niedrige Potenzen wie D6 und D12 empfohlen, die als homöopathische Tropfen, Tabletten und Globuli in der Apotheke erhältlich sind. Die Behandlung mit höheren Potenzen ab C30 gehört dagegen in die Hände von erfahrenen, homöopathisch geschulten Ärzten. Bei besonders starken Beschwerden oder wenn sich diese nicht bessern, sollten man ebenfalls ärztlichen Rat einholen.

Hitzewallungen: Homöopathie in den Wechseljahren

In den Wechseljahren leiden etwa 60 bis 80 Prozent aller Frauen hierzulande an Hitzewallungen. Diese kündigen sich meist durch leichten Kopfdruck an und breiten sich dann über Gesicht und Hals bis zum Oberkörper aus. Oft rötet sich das Gesicht und es kommt zu Schweißausbrüchen, die mit einem Frösteln enden. Hitzewallungen in den Wechseljahren können mehrmals die Woche bis mehrmals täglich auftreten und werden von den betroffenen Frauen als sehr unangenehm empfunden. Folgende natürliche Mittel können helfen:

  • Lachesis: Unterstützt bei Hitzewallungen mit Erstickungs- und Beengungsgefühl am Hals. Insbesondere, wenn die Beschwerden mit einer linksseitigen Migräne verbunden sind, ist Lachesis das richtige Mittel.

  • Sanguinaria canadensis: Wenn die Hitzewallungen mit einer auffälligen Gesichtsrötung verbunden sind und zusätzlich rechtsseitige Kopfschmerzen oder Migräneattacken sowie Herzrasen auftreten, kann Sanguinaria canadensis helfen.

Schlafstörungen: Homöopathie in den Wechseljahren

Mehr als die Hälfte aller Frauen in den Wechseljahren klagt über Einschlaf- und Durchschlafprobleme. Schlafstörungen in den Wechseljahren lassen sich mit folgenden homöopathischen Mitteln schonend behandeln:

  • Aristolochia clematitis: Bei unruhigem Schlaf und Erwachen in den frühen Morgenstunden, wobei anschließend stundenlang nicht mehr eingeschlafen werden kann, kann Aristolochia clematitis gegeben werden. Vor allem, wenn die Menstruation kurz und schwach ist und zusätzlich Gelenkbeschwerden, Glieder- und Kopfschmerzen auftreten, ist Aristolochia clematitis ein passendes Mittel.

  • Pulsatilla: Wenn die Betroffene beim Einschlafen starke Hitze empfindet, schwitzt oder auch fröstelt und friert, viel grübelt, sich unausgeglichen fühlt und deshalb nicht in den Schlaf findet, kann Pulsatilla helfen. Das gilt insbesondere dann, wenn Blutungen auftreten, die unregelmäßig, dunkel und klumpig sind, Muskel- und Gelenkbeschwerden auftreten und die Betroffene unter starker Müdigkeit leidet.

Homöopathie in den Wechseljahren: Stimmungsschwankungen

Ein weit verbreitetes Problem in den Wechseljahren sind Stimmungsschwankungen mit abwechselnd heiteren sowie depressiven Phasen, erhöhter Reizbarkeit, Weinerlichkeit und Ängsten. Zur Behandlung dieser Beschwerden haben sich folgende homöopathische Mittel bewährt:

  • Cimicifuga racemosa: Cimicifuga, das homöopathische Mittel aus der Silberkerze, wirkt ähnlich wie das Sexualhormon Östrogen. Typische Wechseljahresbeschwerden, die aufgrund von Östrogenmangel auftreten, wie depressive Verstimmungen, Gefühle von Heimweh und Angst, aber auch Hitzewallungen und Schweißausbrüche lassen sich damit gut behandeln.

  • Sepia: Das große Frauenmittel Sepia wirkt stärkend und ausgleichend in den Wechseljahren, insbesondere bei erhöhter Reizbarkeit, klimakterischen Depressionen, psychischer Erschöpfung und Migräne. Darüber hinaus hilft Sepia auch bei Hitzewallungen und unterstützt die Gewichtsabnahme.

Homöopathie in den Wechseljahren: Gewichtszunahme

Mit dem Eintritt in die Wechseljahre nehmen viele Frauen teils erheblich an Gewicht zu. Das liegt zum einen am verlangsamten Stoffwechsel, aber auch an Heißhungerattacken durch psychische Unausgeglichenheit und depressive klimakterische Verstimmungen. Unterstützend zur Gewichtsabnahme können diese homöopathischen Wirkstoffe eingesetzt werden.

  • Lycopodium clavatum: Das homöopathische Mittel aus Bärlapp hilft gegen den typischen Blähbauch, den viele Frauen in den Wechseljahren entwickeln. Denn Lycopodium hilft die Verdauung zu regulieren und regt den Stoffwechsel an.

  • Sepia: Als Konstitutionsmittel zeigt Sepia eine besonders breite Wirkung. So kann Sepia neben der ausgleichenden Wirkung auf die Psyche und gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren, aber auch unterstützend zu Gewichtsabnahme eingesetzt werden.

  • Calcium carbonicum: Wenn depressive Verstimmungen in den Wechseljahren zu Heißhunger auf Süßem und Frustessen führen, kann Calcium carbonicum die Psyche wieder in Balance bringen und so die Heißhungerattacken bremsen.

Komplexmittel gegen Wechseljahresbeschwerden

Da die Wechseljahresbeschwerden bei vielen Frauen nicht vereinzelt, sondern oft gebündelt auftreten, kann es sinnvoll sein, zu Komplexmittel zu greifen. Hier sind gleich mehrere homöopathische Wirkstoffe in einem Produkt vereint. Die Einnahme eines Einzelmittels sollte dagegen bevorzugt werden, wenn ein Symptom im Vordergrund steht. Einzelmittel und Komplexmittel werden allerdings nicht miteinander kombiniert.

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