Femidom: Kosten und Anwendung des Frauenkondoms
Das Femidom wird häufig als Kondom für die Frau bezeichnet und tatsächlich ist es dem Präservativ sehr ähnlich, was Beschaffenheit, Sicherheit und Anwendung angeht. Wie das Kondom gehört auch das Femidom zu den hormonfreien Verhütungsmitteln und schützt vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Allerdings fallen die Kosten des Frauenkondoms im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden recht hoch aus.
Seit 1990 ist das Femidom als Verhütungsmittel erhältlich. Das "Kondom für die Frau" besteht aus Latex oder Polyurethan und ähnelt von der Machart her dem Kondom für Männer. Es ist bis zu 18 Zentimeter lang und besitzt ein offenes und ein geschlossenes Ende. An beiden Enden dieses einseitig geöffneten Schlauchs befindet sich jeweils ein flexibler Ring, der den Durchmesser des Femidoms offen hält.
Femidom einführen: So funktioniert die Anwendung des Frauenkondoms
Vor dem Einführen wird das Femidom außen und innen mit Gleitgel benetzt. Das erleichtert einerseits das Einsetzen, andererseits wird verhindert, dass das Femidom am Penis hängenbleibt und der Mann es versehentlich mit herauszieht.
Am offenen Ende des Frauenkondoms liegt ein meist etwas größerer Außenring, der vor der Scheide auf den großen Schamlippen aufliegt.
Das geschlossene Ende wird dagegen tief in die Scheide eingeführt und sollte (vergleichbar mit einem Diaphragma) unmittelbar vor der Gebärmutter platziert werden. Dazu kann eine Einführhilfe verwendet werden oder der Partner dringt mit seinem Glied vorsichtig ein und schiebt den Innenring langsam vor.
Nach dem Geschlechtsverkehr wird das Frauenkondom – am besten, während die Frau liegt – vorsichtig aus der Scheide gezogen. Das äußere, offene Ende wird zuvor verdreht, sodass das Sperma nicht herausfließen kann.
Wie ein Kondom wird das Femidom nur ein einziges Mal benutzt und dann im Restmüll entsorgt.
Vorteile des Femidoms gegenüber anderen Verhütungsmitteln
Das Femidom ist neben dem Kondom das einzige Verhütungsmittel, das gleichzeitig vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.
Das Frauenkondom ist hormonfrei und greift nicht in den weiblichen Zyklus ein.
Stellen sich beim Mann Erektionsprobleme ein und erreicht der Penis nicht mehr die normale Steifigkeit, ist das Anlegen eines Kondoms nicht möglich. Dagegen kann auch ein nur teilweise erigierter Penis in die durch ein Femidom geschützte Scheide eindringen.
Bei bestimmten Techniken oder körperlichen Besonderheiten, etwa erhöhtem Ausfluss, rutscht ein Kondom leicht ab. Das Femidom bleibt sicher an seinem Platz.
Das Femidom kann vor dem Verkehr eingeführt werden, was ein reibungsloses Liebesspiel möglich macht, das nicht durch das Anlegen eines Kondoms unterbrochen werden muss.
Nachteile des Femidoms: Höhere Versagerquote und höhere Kosten
Ein Nachteil des Femidoms ist, dass der Gebrauch etwas geübt werden muss, um Anwendungsfehler – etwa das Verrutschen zu weit in die oder aus der Scheide – zu vermeiden. Manche empfinden es zudem während des Geschlechtsverkehrs als störend.
Das Frauenkondom schneidet auch bei der Verhütungssicherheit eher schlecht ab, in 5 bis 21 Prozent der Fälle versagt es. Zum Vergleich: Das klassische Kondom hat einen Pearl Index von 2 bis 12, die Antibabypille sogar nur 0,1 bis 0,9.
Der Preis pro Femidom liegt bei etwa drei bis fünf Euro, was es zu einem recht teuren Verhütungsmittel macht. Die Verfügbarkeit ist nicht ganz so gut wie bei Kondomen: Man bekommt es in Apotheken und im Internet.