Häufig in den Wechseljahren

Polypen in der Gebärmutter: Symptome und Entfernung

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Polypen sind gutartige Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut. Meist sind sie harmlos. Wann Uterus-Polypen entfernt werden sollten, welche Anzeichen vorkommen können und wie die Diagnose abläuft.

Modell mit Polypen in der Gebaermutter
© GettyImages/peakSTOCK

Im Überblick:

Wichtige Warnsignale der Periode

Aufbau Gebärmutter und Polypen

Der dickere obere Teil der Gebärmutter wird als Gebärmutterkörper (Corpus uteri), der untere Teil mit dem darin verlaufenden Zervikalkanal als Gebärmutterhals (Cervix uteri, Zervix) bezeichnet. Das untere Ende der Zervix ist der Muttermund (Portio). In der Mitte des Muttermunds befindet sich die Öffnung der Gebärmutter zur Vagina hin.

Die Wand der Gebärmutter besteht aus einer kräftigen Muskelschicht (Myometrium) und der Schleimhaut (Endometrium). Gebärmutterpolypen können von der Schleimhaut des Gebärmutterkörpers oder häufiger des Gebärmutterhalses ausgehen.

Die Polypen können unterschiedlich geformt sein, beispielsweise plump oder gelappt mit glatter oder eher unregelmäßiger Oberfläche. Die Drüsen, welche die Polypen enthalten, können verdickt oder wenig durchblutet sein (hyperplastisch oder atrophisch). In seltenen Fällen unterliegen die Polypen den gleichen hormonellen Schwankungen wie die Schleimhaut der Gebärmutter.

In etwa zehn Prozent der operativ entfernten Gebärmütter findet man Polypen. Meist treten sie einzeln auf. Frauen unter 30 haben sehr selten Gebärmutterpolypen.

Symptome von Gebärmutterpolypen

Häufig verursachen Uterus-Polypen keine Symptome. Wächst der Polyp allerdings, kommt es oft zu einer starken Menstruationsblutung (Hypermenorrhö). Auch Zwischenblutungen sowie Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr sind möglich. Vor allem in der Menopause sind Polypen oft der Grund für unregelmäßige Blutungen.

Aufgrund des vermehrten Blutverlustes kann es zudem zu einer Blutarmut kommen, wenn Frauen an Polypen der Gebärmutter leiden.

Weitere mögliche Symptome von Gebärmutterpolypen sind:

  • Druckgefühl im Unterbauch
  • Unterbauchschmerzen
  • schleimiger bis eitriger Ausfluss

Die Beschwerden können allerdings auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Aus diesem Grund ist eine Abklärung bei dem*der Frauenarzt*Frauenärztin wichtig.

Ursachen: Warum wachsen Polypen in der Gebärmutter?

Eine genaue Ursache für die Entstehung von Gebärmutterpolypen ist nach aktuellem Stand der Forschung nicht bekannt. Die Wucherungen der Schleimhaut treten gehäuft bei Frauen in den Wechseljahren auf, weshalb Fachleute die Vermutung haben, dass die hormonellen Schwankungen ein Grund für die Entstehung sein könnten. Östrogene und Gestagene sind mögliche Auslöser. Ebenso scheinen Entzündungen der Gebärmutter das Wachstum von Polypen zu fördern.

Es gibt Studien, die daraufhinweisen, dass die Einnahme von Tamoxifen einen Einfluss auf die Entstehung der Geschwulste in der Gebärmutter hat. Das Medikament wird zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt.

Zudem gibt es Risikofaktoren, die in Zusammenhang mit Gebärmutterpolypen vermutet werden:

  • erhöhter Östrogenspiegel
  • ausbleibender Eisprung (chronische Anovulation)
  • Hormonbehandlung nach der Menopause
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • seltene Erkrankungen (Lynch-Syndrom, Cowden-Syndrom)

Diagnose von Gebärmutterpolypen

Polypen im Uterus werden häufig bei der gynäkologischen Untersuchung durch einen vaginalen Ultraschall entdeckt. Um sicher zu gehen, dass es sich um Polypen handelt, können weitere Untersuchungen folgen, beispielsweise:

  • Hysterosonographie (Ultraschall der Gebärmutter): Dabei wird ein dünner Katheter in die Vagina eingeführt. Darüber erfolgt eine Injektion steriler Kochsalzlösung, wodurch die Gebärmutterhöhle etwas auseinandergedrückt wird. Der dann durchgeführte Ultraschall (Sonographie) kann die Gebärmutterhöhle und eventuelle Polypen besser sichtbar machen.

  • Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung): Bei dieser operativen Untersuchung wird ein dünnes Endoskop mit Lichtquelle und Kamera über die Vagina in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Bei der Gebärmutterspiegelung können über die Kamera Polypen oder andere Wucherungen sichtbar gemacht werden.

Bei der Hysteroskopie ist es möglich, Proben (Biopsien) oder bereits die gesamten Polypen zu entnehmen. Die Wucherungen können dann im Labor genauer analysiert werden.

Unterschied Polypen und Myome

Mittels Feindiagnostik im Labor ist es möglich, entnommenes Gewebe genau zu bestimmen. So kann beispielsweise zwischen Polypen und Myomen differenziert werden.

Myome entstehen vor allem im fortpflanzungsfähigen Alter, anders als Polypen, die gerade nach den Wechseljahren auftreten. Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore der Frau. Sie bilden sich aus dem Myometrium, der Muskelschicht der Gebärmutter.

Hysterektomie: Wann ist die Entfernung der Gebärmutter sinnvoll?

Therapie von Polypen im Uterus

Polypen sollten operativ aus der Gebärmutter entfernt werden, damit sie feingeweblich untersucht werden können. Kleine Polypen, die am Gebärmuttermund sitzen, lassen sich oft unter örtlicher Betäubung entfernen. In selteneren Fällen verschwinden kleine Wucherungen auch von selbst und werden bei der Menstruation mit ausgeschieden.

Bei größeren Polypen ist eine Ausschabung (Abrasio, Kürettage) nötig. Die Polyp-Gebärmutter-Ausschabung zählt zu den Routineoperationen und dauert zirka 15 Minuten. Sie erfolgt in der Regel unter Vollnarkose.

Nach dem Eingriff kann das Krankenhaus bei einem stabilen Zustand verlassen werden. Dennoch darf die Frau im Anschluss nicht selbst Auto fahren und muss sich von Freunden, Familie oder einem Taxi abholen lassen. Leichte Blutungen sind in den Tagen nach dem Eingriff möglich. Treten Schmerzen, starke Blutungen oder Fieber auf, sollte auf jeden Fall eine*ein Ärztin*Arzt aufgesucht werden.

Verlauf: Polypen können sich in bösartigen Krebs verwandeln

In den meisten Fällen sind Uterus-Polypen gutartig und verursachen wenig Beschwerden. In sehr seltenen Fällen können sie bösartig werden, weswegen sie entfernt werden sollten. Frauen mit Polypen in der Gebärmutter haben ein etwa neunmal so hohes Risiko, Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) zu entwickeln. Im Großteil der Fälle ist die Erkrankung durch die Operation aber geheilt.

Kann man Gebärmutter-Polypen vorbeugen?

Es ist nach aktuellen Stand der Wissenschaft nicht möglich, Polypen der Gebärmutter vorzubeugen. Durch regelmäßige gynäkologische Untersuchungen können sie jedoch frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. Das Vermeiden von Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bluthochdruck kann ebenfalls hilfreich sein, verhindert die Entstehung von Gebärmutterpolypen allerdings nicht komplett.

Gebärmutterpolypen und Kinderwunsch

Wucherungen in der Gebärmutter können die Fruchtbarkeit beeinflussen. Vor allem die Einnistung des Embryos wird durch die Polypen gestört. Auch Fehlgeburten sind möglich. Die Entfernung der Gebärmutterpolypen ist daher auch bei unerfülltem Kinderwunsch wichtig.

Myom: Häufige Symptome des gutartigen Tumors
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