Medikamente bei Nagelpilz: Behandlung mit Tabletten
Bei leichtem Befall reicht eine örtliche Behandlung meistens aus, um Nagelpilz wirksam zu bekämpfen. Bei schwerwiegenden Formen der Erkrankung kommt man um Medikamente in Tablettenform nicht herum. Solche Antipilzmittel müssen vom Arzt verschrieben werden.
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Nagelpilz ist eine Infektionskrankheit und sollte so schnell wie möglich behandelt werden, um eine weitere Ausbreitung sowie Ansteckung anderer Menschen zu vermeiden. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Strategien, den Pilz zu bekämpfen:
- Lokaltherapie: äußerliche Behandlung
- Systemische Therapie: innerliche Behandlung mit Tabletten
Während Mittel für die lokale Therapie wie medizinischer Nagellack, Salben oder Cremes meist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, muss eine systemische Medikamententherapie mit Antimykotika (Antipilzmittel) vom Arzt verordnet werden.
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Nagelpilz-Medikament: Schwere des Befalls entscheidet über Behandlung
Nach ärztlichen Empfehlungen gilt: Wenn nicht mehr als drei Nägel von Nagelpilz betroffen und die jeweiligen Nagelplatten zu weniger als der Hälfte befallen sind, reicht eine äußerliche Behandlung aus. Wichtig für die Therapieentscheidung ist zudem, in welchen Abschnitten des Nagels der Pilzbefall vorliegt. Denn eine Infektion vorwiegend im Bereich der Nagelränder lässt sich leichter behandeln als eine im Bereich des Nagelbetts.
In schweren Fällen helfen Antipilz-Tabletten
Zu den Antimykotika, die in Tablettenform gegen Nagelpilz wirksam sind, zählen zum Beispiel Itraconazol, Terbinafin, Bifonazol, Amorolfin und Fluconazol. Sie werden über das Blut transportiert und greifen den Pilz von innen an. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel mehrere Monate. Welcher Medikamentenwirkstoff letztendlich ausgewählt wird, richtet sich nach den vorhandenen Pilzsporen.
Der Arzt wird für die Diagnose in der Regel vor Behandlungsbeginn ein wenig Nagelmaterial abtragen und damit eine Pilzkultur anlegen.
Nicht selten kombinieren Ärzte die innerliche und äußere Behandlung. Dies hat den Vorteil, dass die Pilzerreger von zwei Seiten angegriffen werden und dadurch schneller wieder verschwinden.
Tabletten gegen Nagelpilz: Was Sie beachten sollten
Bei einer äußerlichen Behandlung des Nagelpilzes treten nur sehr selten unerwünschte Nebenwirkungen (zum Beispiel Rötungen oder Schuppungen der benachbarten Haut) auf.
Antimykotika in Tablettenform gehen dagegen häufiger mit Nebenwirkungen einher. Dazu zählen beispielsweise:
- Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Beschwerden
- allergische Hautreaktionen
Heutzutage sind die modernen Substanzen gegen Nagelpilz jedoch deutlich nebenwirkungsärmer. Zudem prüfen Ärzte sehr sorgfältig, ob ein Betroffener für die systemische Therapie überhaupt infrage kommt. Beispielsweise dürfen Menschen mit Lebererkrankungen, Schwangere und Stillende die genannten Wirkstoffe nicht einnehmen.
Außerdem fragt der Arzt vor Beginn der Therapie gegen Nagelpilz mit Tabletten nach weiteren Medikamenten, die dem Patienten unter Umständen von einem anderen Arzt verordnet wurden oder die er sich rezeptfrei in der Apotheke gekauft hat. Damit soll verhindert werden, dass es zu Wechselwirkungen zwischen diesen Medikamenten und den Tabletten gegen Nagelpilz kommt.