CRP-Wert (C-reaktives Protein): Ursachen für erhöhten Blutwert
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftDas C-reaktive Protein, kurz CRP, zeigt Entzündungen im Körper an. Der Blutwert kann bereits erhöht sein, wenn noch keine weiteren Symptome wie Fieber oder erhöhte Leukozytenzahl vorhanden sind.
C-reaktives Protein gehört zu den rund 30 "Akute-Phase-Proteinen". Diese Eiweiße werden bei Entzündungsreaktionen bereits in einem sehr frühen Stadium in der Leber gebildet und ins Blut abgegeben. Ihre Konzentration kann dabei bei einem Krankheitsereignis auf das Zweitausendfache ansteigen.
Artikelinhalte im Überblick:
C-reaktives Protein (CRP) als wichtiger Entzündungsmarker
Als Teil des Immunsystems sorgen die Proteine dafür, dass der Entzündungsherd lokalisiert, Abwehrzellen im Blut aktiviert und Krankheitserreger bekämpft werden können. Das CRP "markiert" dabei körperfremde Zellen oder Gewebeschäden für die Fresszellen des Immunsystems.
Am stärksten steigt das CRP bei bakteriellen Infektionen an, nur mäßig bei Virusinfektionen. Dabei ändert sich der Wert sehr früh, wenn weitere Krankheitszeichen noch ausbleiben. Hat das Immunsystem die Infektion im Körper erfolgreich bekämpft oder wurden zur Heilung geeignete Medikamente eingesetzt, sinkt das CRP schnell wieder auf Normalwerte ab.
Wann wird der CRP-Wert bestimmt?
Neben der Zahl der Leukozyten (weißen Blutkörperchen) und der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) ist das CRP ein wichtiger diagnostischer Entzündungsparameter bei Infektionen. Der CRP-Wert ist dabei kein Standardwert, der routinemäßig beim kleinen oder großen Blutbild ermittelt wird. Er wird nur beim Verdacht auf entsprechende Erkrankungen bestimmt.
Der Entzündungswert kann auch Informationen über die Art der Erkrankung, ihren Schweregrad und Verlauf liefern. Mit dem CRP-Wert kann der Arzt abschätzen, ob es sich um eine chronische oder akute Entzündung handelt, denn im Akutfall ist das CRP im Blut um ein Vielfaches höher als bei einem chronischen Verlauf oder einer wiederkehrenden (verschleppten) Entzündung.
Der CRP-Wert kann herangezogen werden, um den Erfolg einer Therapie – zum Beispiel mit Antibiotika – abzuschätzen. Nach großen Operationen können die behandelnden Ärzte mit der Kontrolle des CRP-Werts den Heilungsprozess überwachen und eventuelle Komplikationen wie schwere Infektionen frühzeitig erkennen und behandeln.
Normalwert für CRP
C-reaktives Protein findet sich auch im Blut von gesunden Menschen. Sein Gehalt sollte im Normalfall unter 5 Milligramm pro Liter (mg/l) liegen, bei älteren Menschen können die Werte leicht darüber sein.
Abhängig ist der Normalwert jedoch auch von der Messmethode, welche das Labor anwendet. Im Zweifelsfall gilt der dort herausgegebene Referenzwert.
Ursachen für erhöhte CRP-Werte
Leicht erhöhte CRP-Werte zwischen 10 und 50 mg/l werden festgestellt bei leichten und eher lokal begrenzten Entzündungsreaktionen. Auch im Blut von Schwangeren und Rauchern wird eine leichte Erhöhung gemessen.
Bei übermäßigem Alkoholkonsum, Stress, körperlicher Anstrengung, Ausdauersport oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente (zum Beispiel Kontrazeptiva) kann das CRP leicht erhöht sein.
Erhöhte CRP-Werte zwischen 50 und 100 mg/l im Blut sind ein Hinweis auf akute Entzündungen, zum Beispiel Atemwegsinfekte, Harnwegsinfektionen oder Blinddarmentzündung.
Auch nach Operationen, bei Tumorerkrankungen sowie nach einem Herzinfarkt ist der CRP-Wert stark erhöht.
CRP-Werte über 100 mg/l werden gemessen bei
- schweren bakteriellen Infektionen, Geschwüren, eitrigen Abzessen
- Blutvergiftung (Sepsis),
- Lungenentzündung,
- Hirnhautentzündung (Meningitis),
- Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder
- chronischen Entzündungen wie Rheuma oder Morbus Crohn im aktiven Stadium
Nach schweren Verbrennungen steigt der CRP-Wert auf über 200 mg/l. Bei Kindern kann das CRP bereits bei einfachen Infekten stark erhöht sein. Nach einer Organtransplantation zeigt ein hoher CRP-Wert eine beginnende Abstoßungsreaktion.
Chronisch erhöhtes CRP gilt zudem als Marker für Arteriosklerose und ist ein Risikofaktor für Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Zu niedrige CRP-Werte haben keine medizinische Bedeutung.
Wichtig zu wissen: CRP ist ein unspezifischer Parameter. Ein erhöhter Wert zeigt lediglich an, dass eine Entzündung oder Infektion vorhanden ist, jedoch nicht, an welchem Organ oder durch welche Bakterien. Deshalb sollten bei einem erhöhten CRP-Wert weitere Blutwerte bestimmt und Untersuchungen durchgeführt werden, um den Auslöser des Anstiegs zu identifizieren und die Entzündung zu lokalisiseren.
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