Haselnuss: Gesunder Nervensnack
Im Studentenfutter, Müsli oder geröstet zwischendurch: Haselnüsse sind sehr beliebt. Zudem liefern sie reichlich gesunde Nährstoffe und fördern die Gesundheit. Alles über die wertvollen Inhaltsstoffe der Haselnuss, wann sie geerntet werden kann und Tipps zur Lagerung.
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Die Liste der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe der Haselnuss ist lang, sie ist der ideale Snack für zwischendurch.
Im Überblick:
Warenkunde und Saison
Der Haselnussstrauch gehört zu den ältesten Pflanzen Europas. Bereits vor 9.000 Jahren nutzten die Menschen seine gesunden Früchte als Nährstofflieferanten. Heimisch ist die Haselnuss auf der gesamten Nordhalbkugel, wobei die Nüsse für den deutschen Markt vor allem in der Türkei angebaut und geerntet werden.
Die Gemeine Hasel (Corylus avellana) gehört botanisch zur Familie der Birkengewächse, die Früchte gehören zu den echten Nussfrüchten, verzehrt wird der reichhaltige Samen. Geerntet werden können Haselnüsse ab Anfang September, sobald sie reif sind, fallen sie leicht vom Strauch. Wer nachhelfen möchte, kann die Pflanze etwas schütteln. Ablösen sollte man die Nüsse nicht: Hängen sie noch fest am Strauch, sind sie noch unreif.
Haselnuss: Nährwerte und gesunde Wirkung
Die Haselnuss schmeckt nicht nur gut, sie versorgen den Körper zudem mit wichtigen Vitalstoffen und fördern die Gesundheit.
Gesunde Fettsäuren in der Haselnuss
Aufgrund des hohen Fett- und Kaloriengehalts galten Nüsse früher als ungesunde Dickermacher: Sie enthalten rund 600 Kilokalorien (kcal) je 100 Gramm.
Trotz der hohen Energiedichte wirken sich Haselnüsse positiv auf die Gesundheit aus. Denn 60 Prozent der enthaltenen Fette sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, welche die Blutfettwerte günstig beeinflussen. Beim maßvollen Verzehr von etwa 25 Gramm Haselnüssen am Tag wird der Cholesterinspiegel durch die enthaltenen Omega-6-Fettsäuren gesenkt: Somit schützen Haselnüsse vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Schlaganfall und Herzinfarkt.
Haselnüsse sind Vitamin- und Mineralstoffbomben
Die Haselnuss enthält viel Vitamin E, welches eine antioxidative Wirkung hat. So beugen Haselnüsse Zellschäden durch freie Radikale vor, denn bereits mit einer Handvoll Haselnüssen nimmt man über 50 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin E auf.
Außerdem enthält die Haselnuss wichtige Mineralstoffe wie
Die enthaltenen Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe unterstützen die Darmfunktion und schützen vor Entzündungen.
Nahrung für Nerven und Gehirn
Es ist kein Zufall, dass die Haselnuss in beinahe jeder Studentenfuttermischung zu finden ist. Das reichlich enthaltene Lecithin fördert die Gedächtnisleistung und die Konzentrationsfähigkeit. Haselnüsse können so helfen, die Leistungsfähigkeit zu steigern.
Aufgrund der Kombination aus hochwertigen Eiweißen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren und wertvollen Vitaminen sowie Mineralstoffen ist die Haselnuss sowohl Helfer für Gehirn und Nervensystem, aber auch ideal als Snack zwischendurch bei Sport und körperlich anstrengender Arbeit.
Haselnüsse: Kreuzallergien sind möglich
Neben all den gesundheitsförderlichen Aspekten gilt zu beachten, dass Haselnüsse – wie auch alle anderen Nüsse – Allergien auslösen können. Vor allem bei Menschen mit Birkenpollenallergie kann es zu Kreuzreaktionen kommen, da Haselnüsse und Birkenpollen ähnliche Allergene enthalten.
Tipps: Kauf und Lagerung von Haselnüssen
Bereits gemahlene, geröstete oder geschälte Nüsse sind schneller verderblich und anfälliger für Schimmel. Daher sollten diese unbedingt kühl und dunkel gelagert werden – nach dem Öffnen vorzugsweise im Kühlschrank. Denn schimmelnde Nüsse enthalten gesundheitsschädliche und teilweise krebserregende Substanzen wie Aflatoxin, die auf keinen Fall verzehrt werden dürfen.
Werden ganze Nüsse gekauft, ist auf eine einwandfreie Qualität zu achten. Bei Nüssen in der Schale kann der sogenannte "Schütteltest" gemacht werden. Hört man die Nuss in der Schale klappern, ist sie bereits alt. Die junge, frisch geerntete Nuss liegt an der Schale an, somit ist kein Geräusch hörbar.
Haselnuss: Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten
Haselnüsse lassen sich vielfältig in der Küche verwenden. Hauptsächlich werden sie in süßem Gebäck und anderen Leckereien verarbeitet. Aber auch zu pikanten und herzhaften Gerichten passen Haselnüsse gut. Haselnussmus ist eine gesunde Alternative zu anderen süßen Brotaufstrichen, eignet sich aber auch zum Verfeinern von Soßen und Suppen.
Nüsse können zudem in Smoothies und Shakes mitgemixt werden – so kann man alle wertvollen Inhaltsstoffe in flüssiger Form aufnehmen. Kaltgepresstes Haselnussöl enthält, genau wie die ganze Nuss, wertvolle Öle und ist in Küche und Kosmetik beliebt.
Rezept: Selbstgemachte Müsliriegel mit Haselnüssen
Müsliriegel eignen sich hervorragend zum Mitnehmen, Kinder freuen sich über die nussigen Riegel in der Schulpause. Die Nüsse liefern notwendige Inhaltsstoffe, um anschließend konzentriert weiterzulernen.
Zutaten für 20 bis 30 Stück:
- 100 g brauner Zucker (Alternativ Kokosblütenzucker oder auch andere Zuckeralternativen)
- 40 g Honig
- 150 g weiche Butter
- 1 Ei (Größe M)
- Eine Prise Meersalz
- 1 TL Zimtpulver
- 200 g Trockenpflaumen (Alternativ auch Rosinen)
- 60 g getrocknete Aprikosen
- 200 g kernige Haferflocken
- 100 g Granola (amerikanisches Knuspermüsli)
- 200 g Haselnusskerne
So werden die Müsliriegel zubereitet:
- Haselnüsse grob hacken und ohne Öl in einer Pfanne rösten.
- Butter mit dem Zucker und Honig zusammen aufschlagen. Das Ei, Salz und Zimt hinzugeben und verrühren.
- Trockenfrüchte klein hacken und mit Haferflocken, Granola und Nüssen zur Masse hinzugeben. Die Masse sollte fest und klebrig sein.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Masse dick darauf verstreichen.
- Im vorgeheizten Backofen 35 Minuten bei 200 Grad Ober-/Unterhitze (180 Grad Umluft) backen.
- Abkühlen lassen und mit einem scharfen Messer in gleichmäßige Riegeln schneiden.
- In Pergament oder Butterbrotpapier einschlagen.
Wer aus den Müsliriegeln eine etwas süßere Leckerei machen möchte, kann etwas dunkle Schokolade darüber sprenkeln.
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