Vorsicht bei rohen Lebensmitteln

Brucellose: Symptome und Behandlung der Infektionskrankheit

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Die bakterielle Infektionskrankheit Brucellose ist in Deutschland zwar selten, doch man kann sich durch den Verzehr von rohen Fleisch- und Milchprodukten anstecken. Welche Symptome sich bei einer Infektion äußern und wie die Brucellose behandelt wird.

Blutiges Steak
© Getty Images/kajakiki

Artikelinhalte im Überblick:

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Was ist Brucellose?

Bei der Brucellose handelt es sich um eine meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch gramnegative Bakterien der Gattung Brucellen ausgelöst wird. Häufig treten folgende Erreger auf: Brucella suis, Brucella abortus, Brucella melitensis und Brucella canis. Wird die Brucellose vom Erreger Brucella melitensis verursacht, spricht man auch vom Maltafieber oder Mittelmeerfieber.

Da die Erreger von Tieren auf den Menschen übertragen werden, zählt Brucellose zu den Zoonosen. In der Regel betroffen sind Haus- und Nutztiere wie Hunde, Schafe, Ziegen und Rinder. Die Übertragung erfolgt entweder durch engen Kontakt zwischen Mensch und infizierten Tieren oder durch den Verzehr von Milch- und Fleischprodukten, die roh oder nicht genügend erhitzt beziehungsweise pasteurisiert wurden. Nur selten kommt es zur Übertragung von Mensch zu Mensch – bisherige Fälle wurden beim Stillen und in Einzelfällen durch Knochenmarktransplantationen oder Bluttransfusionen gemeldet.

Symptome der Brucellose

In den meisten Fällen verläuft die Brucellose nur mit leichten Symptomen oder führt zu gar keinen Krankheitszeichen. Dass bei diesem asymptomatischen Verlauf eine Infektion vorliegt, kann nur durch den Nachweis von entsprechenden Antikörpern im Blut erfolgen.

Bei einer akuten Brucellose können sich diese Symptome zeigen:

Wird die Infektion nicht erkannt und behandelt, kann sie in eine chronische Form übergehen. Diese äußert sich häufig durch unspezifische Allgemeinsymptome wie verminderte Leistungsfähigkeit, Schweißausbrüche und depressive Episoden. Häufig treten außerdem Entzündungen in Wirbeln (Spondylitiden) und der Augenhaut (Uveitiden) auf.

Diagnose der Brucellose durch den Arzt

Zunächst wird der*die Arzt*Ärztin mögliche Symptome im Rahmen der Anamnese erfragen. Besteht der Verdacht einer Brucellose wird das Blut im Labor auf Antikörper und Entzündungsmarker untersucht. Aus dem Blut werden meistens im Labor Kulturen gezüchtet – nach etwa zwei bis vier Tagen bilden sich Kolonien auf dem Nährmedium.

Je nach Lokalisation der Entzündung können zudem andere Organe und Flüssigkeiten untersucht werden, wie Urin, Rückenmarksflüssigkeit, Knochenmark oder Leber.

Brucellose behandeln

Um die Brucellose zu behandeln, werden üblicherweise Antibiotika für sechs bis zwölf Wochen eingesetzt – meist werden die Wirkstoffe Rifampicin und Doxycyclin kombiniert. Sind bereits Organe, Knochen oder Gelenke befallen, kommen unter Umständen weitere Wirkstoffe zum Tragen, auch der Behandlungszeitraum verlängert sich in diesen schweren Fällen meist.

Kinder und Schwangere sollten nicht mit dem Wirkstoff Doxycyclin behandelt werden, sie erhalten alternativ eine Kombinationsbehandlung aus Cotrimoxazol und Rifampicin.

Wie kann man Brucellose vorbeugen?

Bisher gibt es keine Impfung gegen Brucellose für den Menschen. Rinder, Schafe und Ziegen sind in Deutschland amtlich frei von Brucellose. In den Endemiegebieten Mittelmeerraum, Arabische Halbinsel, Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika sieht es dagegen anders aus. Daher sollte man in diesen Ländern möglichst kein rohes Fleisch essen und nur pasteurisierte Milch und Milchprodukte verzehren.

Da Brucellose über die Muttermilch übertragen werden kann, dürfen erkrankte Frauen nicht stillen. Nur wenn die Milch abgekocht wurde, darf sie dem Baby gefüttert werden. Kontaktpersonen von Erkrankten müssen keine besonderen Schutzmaßnahmen ergreifen – bei Einhaltung der üblichen Hygienemaßnahmen ist keine Isolierung notwendig. Wer beruflich Kontakt mit Haus- und Nutztieren hat, sollte Schutzhandschuhe tragen und auf eine gründliche Handhygiene achten.

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