Mit richtigem Schuhwerk vorbeugen

Bänderdehnung an Fuß und Knie richtig behandeln

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Eine Bänderdehnung zählt zu den häufigsten Verletzungen der Gelenke. Besonders oft trifft sie das Sprunggelenk am Fuß – also den Knöchel. Ursache ist meist Umknicken, zum Beispiel beim Sport. Woran man eine Bänderdehnung erkennt, wie lange die Heilung dauert und mit welchen Maßnahmen Sie gezielt vorbeugen können.

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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie fühlt sich eine Bänderdehnung an? Betroffene verspüren Schmerzen. Das Gelenk ist akut nicht mehr vollständig belastbar und nur eingeschränkt beweglich. Zudem kommt es meist zu einer sichtbaren Schwellung.

Wie lange dauert eine Bänderdehnung? Eine Bänderdehnung des Sprunggelenks ist in der Regel nach etwa ein bis zwei Wochen vollständig ausgeheilt. Unter Umständen kann es aber sinnvoll sein, mit starken sportlichen Belastungen etwas länger zu warten. Manche Menschen haben auch noch Monate nach der Dehnung Probleme in diesem Bereich.

Was ist der Unterschied zwischen Bänderdehnung und Verstauchung? Die Begriffe werden im Alltag oft synonym verwendet und meinen prinzipiell dasselbe. Bei der Verstauchung steht jedoch die Verdrehung des Gelenks im Vordergrund, bei der Bänderdehnung die Überdehnung eines Bandes.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was ist eine Bänderdehnung?

Bei einer Bänderdehnung werden die Bänder über ihr natürliches Maß hinaus gedehnt, zum Beispiel bei einem abrupten Umknicken. Es handelt sich um eine Form der Bänderverletzung, die in drei Schweregrade eingeteilt wird:

  • Grad 1: Bänderdehnung (Bänderzerrung, Verstauchung)
  • Grad 2: Bänderanriss (Teilruptur, Partialruptur)
  • Grad 3: Bänderriss (Bandruptur)

Bänder (Ligamente) sind kollagenhaltige, dehnbare Bindegewebsstränge, welche Knochen miteinander verbinden. Diese Faserstränge befinden sich rund um die Gelenke, um sie zu stabilisieren und zu führen. Durch massive äußerte Krafteinwirkung, etwa beim Umknicken, können sie sich aber überdehnen und so Schmerzen verursachen.

Bänderdehnung ist häufige Sportverletzung

Bänderdehnungen machen etwa 20 Prozent aller Sportverletzungen aus. Die meisten Bänderverletzungen treten beim Joggen, Fußball, Tennis, Squash und Skifahren auf.

Am häufigsten ist das Sprunggelenk im Bereich des Knöchels betroffen. Aber auch am Ellenbogen-, Hand-, Schulter- oder Kniegelenk kann es zu einer Überdehnung kommen.

Welche Symptome verursacht eine Bänderdehnung?

Typische Anzeichen einer Bänderdehnung sind:

  • unmittelbar auftretender Schmerzen (vor allem bei Belastung)
  • Schwellung des betroffenen Gelenkes
  • Einschränkung der Bewegungsfähigkeit
  • Kraftverlust

Mehrfache Bänderdehnungen, wie sie vor allem sportlich aktive Menschen erleben, können langfristig zu einer Instabilität des Gelenkes führen.

Erste Hilfe bei Bänderdehnung: Hilfreiche Sofortmaßnahmen

Bei der Behandlung von Bänderdehnungen ist die medizinische Erstversorgung durch Ruhigstellung und Kühlung entscheidend. Wie bei anderen Sportverletzungen wird die Anwendung der sogenannten PECH-Regel empfohlen. Diese steht für:

  • Pause: Die aktuelle Tätigkeit sollte unterbrochen und der verletzte Körperteil in den nächsten Tagen geschont werden.

  • Eis: Eine Kühlung des Gelenks, etwa mit einer Kältepackung oder einem in kaltes Wasser getränkten Handtuch, kann der Schwellung entgegenwirken.

  • Compression (Druck): Durch das Anlegen eines Druckverbandes können schmerzhafte Bewegungen verhindert werden und das Gelenk erhält mehr Stabilität.

  • Hochlagern: Bei einer Bänderdehnung im Sprung-oder Kniegelenk sollte das Bein erhöht gelagert werden, etwa auf einem Kissen. So werden ein weiteres Einbluten ins Gewebe (Hämatom) und eine größere Schwellung verhindert.

Bei starken Schmerzen können auch rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke wie Ibuprofen für Linderung sorgen.

Weitere Behandlung bei Bänderdehnung

Bei sehr starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder wenn sich ein Bluterguss bildet, ist es sinnvoll, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. In der ärztlichen Praxis können auch schwerwiegendere Bandverletzungen wie ein Bänderriss ausgeschlossen werden.

Der*die Arzt*Ärztin kann beispielsweise Bandagen, Tapes oder Orthesen (Schiene aus Kunststoff) anlegen, um das Gelenk zu stabilisieren. Allerdings sollte das Gelenk nicht vollständig immobilisiert, sondern nur das überdehnte Band entlastet werden.

Einige Menschen profitieren zudem von der Anwendung spezieller Übungen, die dabei helfen, die Muskeln zu kräftigen und die Koordinationsfähigkeit zu verbessern. Eine Operation ist in der Regel nicht erforderlich.

Die häufigsten Ursachen für Bänderdehnungen

Die Ursache einer Bänderdehnung sind in der Regel Zugbelastungen, die die Festigkeit des Bandes überschreiten. Sie entstehen meist durch

  • Unfälle beim Sport,
  • Verletzungen im Straßenverkehr oder
  • durch unachtsame Bewegungen,

bei denen es zu Überstreckungen oder Überbeugungen im Gelenk kommt. Bestimmte Faktoren wie Stoffwechselstörungen oder frühere Verletzungen können die Festigkeit der Bänder herabsetzen und Bänderverletzungen begünstigen.

Bänderdehnung am Sprunggelenk

Die Form des Sprungbeinknochens führt dazu, dass die Bänder des oberen Sprunggelenks insbesondere bei Streckung und gleichzeitiger Innen- oder Außendrehung des Fußes starken Kräften ausgesetzt und damit verletzungsanfällig sind.

Neben Stop-and-Go-Sportarten können auch alltägliche Bewegungen eine Bänderdehnung im Sprunggelenk verursachen. So wird der Fuß beim Tragen hoher Absätze in eine allgemeine Streckstellung gebracht. Knickt der Fuß in dieser Position seitlich weg, kann es leicht zu Verletzungen von Innenband oder Außenband kommen.

Ebenso können Bandverletzungen auftreten, wenn der Fuß seitlich von einer Kante abrutscht, etwa von einer Bordsteinkante oder Treppenstufe.

Diagnose: Wie wird eine Bänderdehnung festgestellt?

Eine Bänderdehnung wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung diagnostiziert. Dabei versucht der*die Arzt*Ärztin, den Verlauf der Bänder zu ertasten, um so auf mögliche Rissverletzungen zu schließen. Weiterhin wird getestet, ob sich der Fuß seitlich untypisch weit abknicken lässt und ob sich der Fuß im oberen Sprunggelenk nach vorne oder hinten verschieben lässt (Schubladentest).

Unter Umständen kann die Prüfung der Beweglichkeit des Gelenks bei gleichzeitiger Ultraschalluntersuchung vorgenommen werden. Weitere bildgebende Verfahren wie Röntgenuntersuchungen, die Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) kommen nur in Ausnahmefällen zum Einsatz.

Verlauf und Heilung bei einer Bänderdehnung

Eine Bänderdehnung am Sprunggelenk ist oft schon nach wenigen Tagen nicht mehr schmerzhaft. Die meisten Betroffenen können ihr Gelenk in der Regel nach etwa zwei Wochen wieder voll beanspruchen.

Bis dahin sollte das Gelenk möglichst wenig belastet werden, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Je konsequenter das Gelenk geschont wird, umso kürzer dauert die Heilung. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, mit starken Belastungen durch Sport etwas länger als bis zur vollständigen Schmerzfreiheit zu warten.

Die Behandlung bei Bänderdehnungen variiert je nach Schwere der Verletzung. Die genaue Dauer bis zur Heilung hängt auch davon ab, wie schnell eine angemessene Therapie einsetzt.

Wie lässt sich einer Bänderdehnung am Fuß vorbeugen?

Bandverletzungen im Bereich des Fußes lassen sich nur bedingt vorbeugen. Schuhe, die über die Knöchel reichen, bieten dem Sprunggelenk mehr Schutz bei Aktivitäten, die ein erhöhtes Risiko mitbringen.

Propriozeptives Training kann die Koordination verbessern und somit das Risiko des Umknickens reduzieren. Diese Trainingsform zielt darauf ab, die Wahrnehmung der Stellung und Bewegung des eigenen Körpers zu verbessern. Es umfasst Übungen auf instabilen Untergründen, Einbeinübungen und weitere Aktivitäten, die die Reaktionsfähigkeit und Körperkontrolle verbessern.

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