Chlorid
Chlorid ist ein wichtiges Elektrolyt. Es kommt im Körper meist als Natriumchlorid oder Kaliumchlorid vor und ist in gelöster Form ein negativ geladenes Ion. Es ist mitverantwortlich für die Wasserverteilung innerhalb und außerhalb der Zellen.
Chlorid kommt in größerer Menge in den Zellen des Magens (als Salzsäure) und der Schweißdrüsen vor. Chlorid wird durch die Nahrung (vor allem mit Kochsalz) aufgenommen und beeinflusst fast alle Stoffwechselvorgänge.
Hauptquellen für Chlorid als Bestandteil von Speisesalz sind neben Salz verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Wurstwaren, Fertiggerichte wie Pizza und Fertigsoßen, aber auch Käse und Würzmittel.
Bei welchen möglichen Erkrankungen wird der Chloridspiegel bestimmt?
Die Chloridbestimmung dient dem Arzt zur Beurteilung des Wasserhaushalts des Körpers sowie des Säure-Basen-Haushalts. Bei Nierenfunktionsstörungen, Durchfall oder Erbrechen wird der Chloridwert auch bestimmt.
Meist misst man den Chloridwert zusammen mit anderen Elektrolyten wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium im Blutserum. Für eine gezielte Diagnostik ist auch eine Messung im Urin (24-Stunden-Urin) sowie im Schweiß möglich.
Normale Werte für Chlorid im Blut
Der Chlorid-Wert liegt zwischen 95 bis 105 mmol/l (Millimol pro Liter) im Normalbereich.
Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr täglich (nach Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung)
Alter | Chloridbedarf in Milligramm (mg) |
0 bis 4 Monate | 300 |
4 bis 12 Monate | 450 |
1 bis 4 Jahre | 600 |
4 bis 7 Jahre | 750 |
7 bis 10 Jahre | 1150 |
10 bis 13 Jahre | 1700 |
13 bis 15 Jahre | 2150 |
Jugendliche und Erwachsene ab 15 Jahre | 2300 |
Schwangere und stillende Frauen | 2300 |
Ursachen für einen erhöhten Chloridwert
Wenn der Chloridwert zu hoch ist, können Erkrankungen der Niere (etwa Nierenentzündung) oder eine Übersäuerung des Blutes (Azidose) die Ursache sein. Auch Durchfall und starkes Erbrechen bringt den Säure-Basen-Haushalt durcheinander; teilweise zeigt sich bei Diabetes ein erhöhter Chloridwert.
Ursachen für einen zu niedrigen Chloridwert
Vor allem bei Störungen des Wasserhaushalts sinkt der Chloridspiegel. So kann nach Einnahme von bestimmten Arzneimitteln, die harntreibend wirken (Diuretika), der Chloridwert unter dem Normalbereich liegen. Bei anhaltendem Erbrechen verliert der Körper chloridhaltigen Magensaft – die Werte sinken ebenfalls. Auch bei Stoffwechselerkrankungen wie dem Cushing-Syndrom kann die Chloridkonzentration im Blut zu niedrig sein.
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