So wird Hyperparathyreoidismus behandelt
Die Therapie einer primären Hyperparathyreoidismus besteht in einer Operation (Parathyreoidektomie), bei der die gutartige Geschwulst (Adenom) beziehungsweise die Nebenschilddrüsen entfernt werden. Bei nur schwach erhöhten Serum-Kalziumwerten kann gegebenenfalls auch unter regelmäßiger Überprüfung der Blutwerte für Parathormon und Kalzium sowie der Knochendichte abgewartet werden.
Welche Strategie bei einer Nebenschilddrüsenüberfunktion besser ist, ist nicht eindeutig geklärt. Aus Studien gibt es aber Hinweise, dass die Operation hinsichtlich Knochendichte und Lebensqualität (Schmerzen, mentale Gesundheit und Vitalität) Vorteile bringt. Dennoch scheint die Erkrankung bei den meisten Patienten, auch ohne Operation nicht fortzuschreiten.
Für Patienten, die nicht operiert werden können oder wollen, stellen verschiedene Medikamente eine Alternative dar. Sie müssen lebenslang genommen werden. Zum einen sind das Medikamente, die den Knochenabbau hemmen (etwa Bisphosphonate oder selektive Östrogenrezeptormodulatoren, die eine östrogen-ähnliche Wirkung am Knochen entfalten), zum anderen sogenannte Calcimimetika, die an den Calcium-Sensing-Rezeptor binden und so das Signal geben, dass die Kalziumkonzentration bereits genügend hoch ist. Dadurch wird die Parathormonsynthese gehemmt. Der Patient sollte in jedem Fall auf eine Kalzium-arme und Vitamin D-reiche Kost achten.
Der sekundäre Hyperparathyreoidismus wird durch die Therapie der Grunderkrankung, meist einer chronischen Nierenerkrankung, behandelt. Hier geht es vor allem darum, die Phosphatspiegel durch Phosphat-bindende Medikamente, sogenannte Phosphatbinder, zu senken und Vitamin D zuzuführen. Führt dies nicht zum Erfolg, kann ein Therapieversuch mit einem Calcimimetikum unternommen werden. Der Patient sollte auf eine Phosphat-arme Nahrung achten; daher sollte möglichst wenig Fleisch gegessen werden.
Beim tertiären Hyperparathyreoidismus, der durch einen lange andauernden sekundären Hyperparathyreoidismus hervorgerufen wurde und zur jahrelangen Überstimulierung der Nebenschilddrüsen geführt hat, werden die Epithelkörper (Nebenschilddrüsen) operativ entfernt (Parathyreoidektomie) und ein Teil eines Epithelkörperchens in einen Muskel eingepflanzt (autologe Retransplantation), damit weiterhin Parathormon gebildet werden kann. Alternativ kann nur ein Teil der Epithelkörperchen herausgenommen werden (subtotale Parathyreoidektomie).