Erkrankung des Nervensystems

Parkinson – Symptome, Ursachen und Verlauf der Nervenkrankheit

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Zittern, steife Muskeln und langsame Bewegungen – das sind typische Symptome der Parkinson-Krankheit. Aus noch unbekannten Gründen sterben jene Nervenzellen im Gehirn ab, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Oft macht sich Parkinson schon viele Jahre vor seinem Ausbruch bemerkbar: Patienten büßen ihren Geruchssinn ein, schlafen schlecht oder haben Albträume. Morbus Parkinson ist nicht heilbar, aber Therapien können den Verlauf bremsen.

Parkinson-Krankheit (Morbus Parkinson)
Bei Parkinson handelt es sich um eine bis dato nicht heilbare Erkrankung des Nervensystems.
© iStock.com/RgStudio

Die Boxlegende Muhammad Ali, der Schauspieler Michael J. Fox oder Papst Johannes Paul II. – es gibt eine Reihe prominenter Persönlichkeiten, die an Parkinson erkrankt sind oder waren. Der Ursprung der Parkinson-Krankheit liegt in einer Störung der "schwarzen Substanz" (lat. Substantia nigra) – einer Region im Gehirn, in der Nervenzellen den Botenstoff Dopamin herstellen. Diese Nervenzellen gehen langsam zugrunde.

Dopamin ist unter anderem dafür zuständig, dass Bewegungen reibungslos ablaufen. Der zunehmende Dopaminmangel hat Folgen: Zittern, steife Muskulatur, langsame und verminderte Bewegungen sind die typischen Symptome bei Parkinson. Mediziner nennen die Nervenerkrankung auch Parkinson-Krankheit, Parkinson-Syndrom oder Morbus Parkinson. Der Volksmund nennt sie Schüttellähmung wegen des auffälligen Muskelzitterns.

Parkinson: 13 typische Symptome der Zitterkrankheit

Parkinson tritt meist jenseits der Lebensmitte auf

Der Name der Nervenerkrankung geht auf den englischen Arzt James Parkinson zurück, der die Krankheit erstmals im Jahr 1817 in seiner Monografie "An Essay on the Shaking Palsy" ("Eine Abhandlung über die Schüttellähmung") beschrieb. Heute leben in Deutschland mehr als 280.000 Menschen mit dieser Krankheit. Weltweit sind es mehr als vier Millionen. Männer und Frauen erkranken gleichermaßen. Am häufigsten entwickelt sich Parkinson nach dem 55. Lebensjahr. Es gibt jedoch auch wesentlich jüngere Betroffene: Etwa zehn Prozent aller Betroffenen erkranken schon vor dem 40. Lebensjahr. Das Alter ist ein Risikofaktor für die Schüttellähmung. So schätzen Experten, dass sich die Erkrankungszahlen bis zum Jahr 2030 aufgrund der alternden Bevölkerung verdoppeln werden.

Parkinson ist nicht heilbar, aber das Fortschreiten lässt sich aufhalten. Dafür setzen Ärzte verschiedene Therapien ein, zum Beispiel Medikamente, Ergotherapie, Physiotherapie oder die Tiefe Hirnstimulation.

Zittern und langsame Bewegungen: Diese Symptome kennzeichnen Parkinson

Die Krankheit kann sich schon viele Jahre vor dem offensichtlichen Ausbruch bemerkbar machen. Die Nervenerkrankung beginnt meist schleichend mit unspezifischen Beschwerden, die viele nicht sofort mit ihr in Verbindung bringen.

Frühe Symptome bei Parkinson können sein:

  • Schlafstörungen, zum Beispiel Albträume
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Störungen des Geruchssinns
  • Vergesslichkeit
  • leise Sprache
  • Reizbarkeit
  • depressive Verstimmungen
  • Probleme mit der Feinmotorik, zum Beispiel beim Zuknöpfen von Hemden oder beim Schreiben (verkrampfte Handschrift, immer kleiner werdende Schrift)

Diese vier Hauptsymptome sind typisch bei Parkinson

Neben diesen Frühwarnzeichen sind vier Hauptsymptome der Krankheit bekannt, die verschieden stark ausgeprägt und einzeln oder gemeinsam auftreten können.

  1. Bewegungsarmut/Bewegungsverlangsamung: Bei Menschen mit Parkinson vermindern (Bewegungsarmut, Akinese) und verlangsamen (Hypokinese) sich die Bewegungen allmählich. Dies äußert sich beispielsweise darin, dass die Arme beim Gehen nicht mehr mitschwingen. Typisch ist auch, dass die Gesichtsmuskulatur ihre Beweglichkeit einbüßt und das Gesicht starr wirkt ("Maskengesicht"). Auch die Schreibfähigkeit ist häufig beeinträchtigt. Zudem haben Patienten oft große Mühe, Bewegungen zu beginnen und zu beenden.

  2. Muskelsteifheit (Rigor): Sie entsteht aufgrund einer erhöhten Muskelspannung. Unvermittelt werden die Arme und Beine steif. Dann fallen Bewegungen schwer und verlaufen ruckartig, was Ärzte als „Zahnradphänomen“ bezeichnen. Weil die Rumpfmuskulatur verstärkt angespannt ist, beugt sich der Rumpf oft nach vorne. So entsteht das typische nach vorne geneigte Gangbild. Kennzeichnend für Parkinson ist auch das sogenannte „Freezing“, also das Einfrieren der Bewegungen und des Gangs. Aufgrund der Muskelsteifigkeit können die Patienten sekundenlang ihre Beine nicht mehr bewegen. Das Freezing kann mehrmals täglich auftreten und mündet oft in Stürzen.

  3. Ruhezittern (Tremor): Der Ruhetremor ist häufig das erste sichtbare Symptom der Parkinson-Krankheit. Das Zittern tritt bei körperlicher Entspannung auf und verstärkt sich bei innerer Anspannung. Meistens zittern die Hände und Füße.

  4. Störung der Halte- und Stellreflexe: Oft sind bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium die Halte- und Stellreflexe gestört (posturale Instabilität). Diese Schutzreflexe sorgen normalerweise für eine gute Körperbalance und verhindern Stürze. Funktionieren sie nicht ausreichend, wird der Gang unsicher und das Sturzrisiko steigt.

Schreitet die Krankheit weiter fort, kommen oft weitere Beschwerden hinzu. Beispiele sind:

  • verstärkter Speichelfluss
  • Schluckbeschwerden
  • Störungen der Blasenfunktion (Blasenschwäche, Inkontinenz)
  • vermindertes Sehvermögen
  • gestörtes Geruchsempfinden
  • Erektionsstörungen
  • Darmträgheit und Verdauungsbeschwerden (Verstopfung)

Im späteren Verlauf entwickeln sich manchmal Anzeichen einer Demenz. Ungefähr jeder dritte Patient bekommt im Lauf der Jahre eine Parkinson-Demenz. Manche Betroffenen verlieren ihre Bewegungsunfähigkeit komplett. Bei dieser akinetischen Krise kann der Betroffene weder sprechen noch schlucken, und muss sich in der Klinik behandeln lassen.

Parkinson: Anzeichen und Symptome im Verlauf

© FUNKE Digital Video

Ursachen für Parkinson

Die Ursache der Krankheit ist, dass Nervenzellen in der „schwarzen Substanz“ (Substantia nigra) im Gehirn absterben. Diese Neuronen stellen den Botenstoff Dopamin her. Er ist für Bewegungen besonders wichtig, weil er die Reizübertragung vom Nerv zum Muskel verstärkt. Gehen die dopaminproduzierenden Nervenzellen zugrunde, entwickeln die Patienten mit der Zeit einen Dopaminmangel – und damit eine gestörte Koordination von Bewegungen. Zudem entsteht aufgrund des Dopaminmangels ein Ungleichgewicht der Nervenbotenstoffe im Gehirn – zugunsten von Acetylcholin und Glutamat. Der Überschuss dieser beiden Substanzen ist für die Muskelsteifigkeit und das Zittern verantwortlich.

Warum die Nervenzellen sterben, ist unbekannt

Über einen gewissen Zeitraum kann das Gehirn den Dopaminmangel über andere Mechanismen ausgleichen oder seine Auswirkungen einschränken. Deshalb liegen zwischen der Entstehung der Erkrankung im Gehirn und dem Auftreten der ersten Symptome oft Jahre, in denen Parkinson unbemerkt bleibt. Symptome zeigen sich meist erst, wenn schon etwa die Hälfte der Nervenzellen, die Dopamin herstellen, abgestorben ist.

Warum die dopaminproduzierenden Nervenzellen im Gehirn zugrunde gehen, ist bis heute unbekannt. Ärzte sprechen deshalb auch vom idiopathischen (ohne bekannte Ursache) Parkinson-Syndrom (IPS). Forscher vermuten, dass es eine genetische Veranlagung für die Erkrankung gibt. Sie tritt familiär gehäuft auf. Als Hauptursache kommen die Gene aber nicht infrage.

Eine neue Studie kommt zu dem Schluss, dass Parkinson im Magen entstehen könnte und sich über die Nervenbahnen ins Gehirn ausbreitet. Durchtrennt man nämlich einen Nerv, der das Gehirn mit dem Bauchraum verbindet, sinkt das Risiko, an Morbus Parkinson zu erkranken.

Andere Ursachen für Parkinson

Einem Parkinson-Syndrom können andere Krankheiten zugrunde liegen. So ist die Schüttellähmung möglicherweise die Folge einer viralen Gehirnentzündung und einer mangelnden Durchblutung des Gehirns. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, welche die Wirkung des Dopamins hemmen, kommt als Parkinson-Ursache in Betracht. Daneben sind wiederholte Kopfverletzungen, etwa beim Boxen, Stoffwechselstörungen im Gehirn, Vergiftungen, Hirntumoren und Schlaganfälle mögliche Auslöser.

So wird Parkinson diagnostiziert

Frühwarnzeichen entwickeln sich oft schon viele Jahre, bevor Ärzte die Diagnose „Schüttellähmung“ stellen. Der richtige Ansprechpartner ist zunächst der Hausarzt, der Sie im Verdachtsfall an einen Spezialisten fürs Nervensystem, einen Neurologen, weiterleitet.

Am Anfang steht eine ausführliche Befragung über die Beschwerden und Ihre Krankengeschichte, die Anamnese. Bei der Diagnose spielt die Beschreibung der typischen Symptome eine wichtige Rolle. Den Arzt interessieren zum Beispiel folgende Fragen:

  • Welche Symptome haben Sie genau? Beispiele: Schlafstörungen, Müdigkeit, Geruchsstörungen, Schwierigkeiten bei Bewegungen, Muskelsteifigkeit?
  • Wann sind diese Symptome erstmals aufgetreten?
  • Wie stark sind die Beschwerden?
  • Sind andere Krankheiten bei Ihnen bekannt?
  • Hatten Sie Verletzungen am Kopf?
  • Nehmen Sie Medikamente ein, wenn ja: welche?
  • Gibt es eine Parkinson-Erkrankung in Ihrer Familie?

Dann überprüft der Arzt, ob eine Bewegungsarmut (Akinese) und mindestens eines der drei anderen Hauptsymptome vorliegt: Muskelsteifigkeit (Rigor), Muskelzittern (Tremor) und eine Störung der Halte- und Stellreflexe (posturale Instabilität).

Der Neurologe überprüft außerdem in der neurologischen Untersuchung, wie gut das Nervensystem funktioniert. Er testet zum Beispiel die Motorik, Reflexe und die Empfindungen (Sensibilität).

L-Dopa-Test: Bessern sich die Beschwerden?

Ein Test mit dem Medikament L-Dopa (Levodopa) gibt weitere Hinweise auf die Erkrankung. L-Dopa ist eine Vorstufe des Dopamins, die im Gehirn in den Nervenbotenstoff umgewandelt wird. Der Patient erhält eine bestimmte Menge L-Dopa und der Arzt beobachtet, ob er darauf anspricht. Bessern sich die Beschwerden wie Zittern und Muskelsteife kurz nach der Einnahme deutlich, ist die Krankheit wahrscheinlich, aber nicht sicher. Denn es gibt auch atypische Parkinson-Syndrome, bei denen der L-Dopa-Test negativ ausfällt.

Bildgebende Verfahren bei Verdacht auf Parkinson

Eine Computertomographie (CT) hilft, andere Erkrankungen auszuschließen, die mit ähnlichen Symptomen wie bei Parkinson einhergehen. Tumoren im Gehirn können zum Beispiel Bewegungs- und Koordinationsstörungen verursachen. Die Krankheit selbst lässt sich mittels Computertomographie nicht feststellen. Sie ist aber ein wichtiger Bestandteil der Erstdiagnostik. Bestehen nach der CT weiterhin Unklarheiten, führen Radiologen eine Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) durch.

  • zum Lexikon

    Im Lifeline-Lexikon sind Diagnosen von A wie Angiographie bis Z wie Zystoskopie ausführlich und auch für medizinische Laien verständlich beschrieben.

SPECT ist die Abkürzung für ein weiteres bildgebendes Verfahren, die Single Photon Emission Computed Tomography. Sie gibt im Frühstadium Aufschluss über die Stoffwechselabläufe im Gehirn. SPECT ist sehr aufwändig, weshalb Ärzte die Methode nur bei besonderen Fragestellungen einsetzen.

Parkinson-Behandlung: Symptome lindern, Krankheitsverlauf bremsen

Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten und möglichst lange eine gute Lebensqualität zu erhalten (symptomatische Therapie). Eine Behandlung, die an der Ursache ansetzt, gibt es nicht. Meist kombinieren Ärzte verschiedene Therapien miteinander, zum Beispiel Medikamente, Ergotherapie und Physiotherapie.

Medikamente gegen den Dopaminmangel

Es gibt zahlreiche Medikamente, die Ärzte je nach Schwere der Symptome und Verlauf der Erkrankung einsetzen. Die neue Parkinson-Leitlinie besagt, dass Ärzte zukünftig die steigende Lebenserwartung von Menschen bei der Auswahl der Medikamente noch stärker als bisher berücksichtigen sollen. So erhalten Patienten im Frühstadium eher MAO-B-Hemmer, Dopaminagonisten (jüngere Patienten) oder Levodopa. Bei älteren Patienten mit kognitiven Einschränkungen sind dagegen Dopaminagonisten nicht sinnvoll, sondern eher Levodopa.

  • L-Dopa (Levodopa, auch Levadopa): L-Dopa ist das wirksamste Medikament bei Parkinson. Dabei handelt es sich um eine chemische Vorstufe des Dopamins, welche die Nervenzellen aufnehmen und in Dopamin umwandeln. Dopamin als Wirkstoff können Patienten nicht einnehmen, weil er die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann. Es kommt zwar in den Blutgefäßen, aber nicht im Nervengewebe an. L-Dopa verringert den Tremor und die Muskelsteifigkeit und verbessert die Beweglichkeit. Die Kombination mit anderen Wirkstoffen, zum Beispiel mit Carbidopa, erhöht die Wirksamkeit von L-Dopa und verringert die Nebenwirkungen. Nach einigen Jahren lässt die Wirkung allerdings nach. L-Dopa ruft Nebenwirkungen wie unwillkürliche Zuckungen und ruckartige Bewegungen hervor, die sich nicht willentlich unterdrücken lassen.

  • Dopaminagonisten: Diese Medikamente sind chemisch ähnlich aufgebaut wie L-Dopa, allerdings wirken sie schwächer. Als alleiniges Medikament setzen Ärzte Dopamin-Agonisten im Frühstadium ein. Es dauert länger als bei der Einnahme von L-Dopa, bis sich die Beschwerden bessern, und es treten häufiger Nebenwirkungen auf. Beispiele sind eine verstärkte Tagesmüdigkeit, und es dauert länger, bis man einschläft. Auch kann sich das Bindegewebe krankhaft vermehren (Fibrose).

  • COMT-Hemmer: Sie blockieren das Enzym COMT (Catechol-O-Methyltransferase), welches einen Teil des gleichzeitig verabreichten L-Dopas zu einem Nebenprodukt abbaut. Durch die Hemmung des Enzyms erreicht mehr L-Dopa das Gehirn. Außerdem wird es gleichmäßiger verteilt.

  • MAO-B-Hemmer: Sie blockieren das Dopamin abbauende Enzym MAO-B (Monoaminooxidase-B) und sorgen so dafür, dass sich Dopamin im Gehirn anreichert. MAO-B-Hemmer wirken in der frühen Phase von Parkinson, allerdings ist der Effekt nur mäßig. Ärzte verschreiben sie häufig in Kombination mit L-Dopa, seltener als alleiniges Medikament.

  • NMDA-Antagonisten (Amantadin, Budipin und Anticholinergika): Sie hemmen den Botenstoff Glutamat im Gehirn und stellen so die Balance der Nervenbotenstoffe wieder her. Die Wirkung dieser Stoffe ist belegt, aber es besteht die Gefahr starker Nebenwirkungen. Arzt und Patient müssen Nutzen und Risiken dieser Medikamente immer gut miteinander abwägen.

  • Antidepressiva: Zwei von fünf Parkinson-Patienten entwickeln zusätzlich eine Depression. Medikamente der Wahl sind Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Venlafaxin.

Forscher tüfteln auch an neuen Therapien gegen Parkinson. Für Patienten im fortgeschrittenen Stadium ist die Infusion der Kombination Levodopa/Carbidopa eine neue Option. Über eine Pumpe verabreichen Ärzte ein konzentriertes Gel aus beiden Wirkstoffen direkt in den Dünndarm. Die Infusion des Wirkstoffs Apomorphin unter die Haut prüfen Mediziner derzeit.

Tiefe Hirnstimulation: Was ist ein Hirnschrittmacher?

Für Menschen mit Parkinson gibt es die Möglichkeit einer Operation: die Tiefe Hirnstimulation (THS). Dabei implantiert ein Chirurg Elektroden in bestimmte Hirnbereiche. Über dünne Drähte, die unter der Haut verlaufen, schließt der Operateur die Elektroden an einen Impulsgenerator an. Dieser wird unter dem Brustbein eingepflanzt (ähnlich wie ein Herzschrittmacher). Der Hirnschrittmacher sendet Impulse an die Elektroden, die bestimmte Hirnregionen dauerhaft elektrisch reizen. Die Intensität und Häufigkeit der Impulse lässt sich individuell einstellen.

Die Tiefe Hirnstimulation ist eine Möglichkeit für Patienten mit fortgeschrittenem Parkinson und motorischen Störungen. Ärzte haben mittlerweile so viel Erfahrung mit dem Hirnschrittmacher, dass sie ihn Patienten schon in den ersten drei Jahren nach Beginn der unwillkürlichen Zuckungen und übermäßigen, ruckartigen Bewegungen einsetzen können.

Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie trainieren die Fähigkeiten

Die Physiotherapie ist eine weitere wichtige Möglichkeit, Betroffene zu behandeln. Bestandteile sind Gangtraining, Gleichgewichtsübungen, Kraft- und Dehnungsübungen sowie die Sturzprävention. Je früher die Bewegungstherapie beginnt, desto bessere Erfolge erzielt sie. Die Physiotherapie verbessert die Beweglichkeit, Koordination und die Reflexe. Menschen mit Parkinson sollen so möglichst lange selbstständig bleiben und ihren Alltag gut bewältigen. Eine Physiotherapie ist auch in der Gruppe möglich, was die Patienten aus der sozialen Isolation holt und das gesellschaftliche Miteinander fördert.

Die Ergotherapie hilft Patienten, alltägliche Bewegungsabläufe zu erhalten und zu verbessern. Ergotherapeuten üben das An- und Auskleiden, Essen und die Körperpflege. Außerdem trainieren sie Fein- und Grobmotorik, das Schreiben, Sozialverhalten, sowie die Wahrnehmung und das Gedächtnis.  

Die Logopädie nützt bei Sprech- und Schluckstörungen, die im Zug der Parkinson-Krankheit auftreten können. Logopäden trainieren die Sprechmuskulatur, Atemtechnik und Aussprache. Auch dies ist wesentlich für die Pflege sozialer Kontakte.

Parkinson-Verlauf: Krankheit aufhalten, aber nicht heilen

Die Krankheit ist nicht heilbar, lässt sich aber durch Medikamente und andere Therapien bremsen. Vielen Patienten gelingt es, über längere Zeit selbstständig zu bleiben und ihren Alltag gut zu meistern. Dies verbessert die Lebensqualität deutlich.

Wichtig ist, dass Sie trotz der Erkrankung aktiv bleiben und Ihren normalen Tagesablauf so gut wie möglich beibehalten. Treiben Sie wenn möglich Ausdauersport wie Schwimmen, Radfahren, Joggen oder Wandern. Auch einfache Spaziergänge helfen! Vielleicht schließen Sie sich einer Selbsthilfegruppe an, in denen Sie Gleichgesinnte finden. Gemeinsam lässt sich eine Krankheit manchmal besser bewältigen. Auch gibt es viele Hilfsmittel, zum Beispiel spezielles Essbesteck oder Trinkgefäße, die das Essen und Ihren Alltag erleichtern.

Die Prognose bei Parkinson hängt vom Krankheitsstadium und von der Schwere der Symptome ab. Bei rechtzeitiger und ausreichender Behandlung können sehr viele Jahre ohne Pflegebedürftigkeit vergehen. Betroffene sterben in der Regel nicht an der Erkrankung selbst, sondern an Komplikationen, beispielsweise einer Lungenentzündung.

Netzwerk aus Familie und Freunden genauso wichtig wie Medikamente

Neben der medikamentösen Behandlung spielen psychosoziale Maßnahmen, die auch Angehörige miteinbeziehen, eine wichtige Rolle. Schon frühzeitig sollten Betroffene und deren Familien sich nach Beratungsangeboten für Angehörige, nach mobilen Hilfsdiensten, finanzieller Unterstützung und Urlaubsbetreuung erkundigen. So eigenartig der Gedanke zunächst erscheinen mag: Eine gute Vorbereitung auf die Phase der Pflegebedürftigkeit gibt den Betroffenen ein Gefühl der Sicherheit für die Zukunft.

Mit der zuverlässigen Einnahme von Medikamenten, Krankengymnastik, gesunder Ernährung und viel Bewegung können Betroffene einiges tun, um den Verlauf der Demenz zu bremsen.

Parkinson vorbeugen: Kann man sich vor der Nervenkrankheit schützen?

Die Ursache von Parkinson ist unbekannt. Forscher wissen nicht, aus welchem Grund die dopaminproduzierenden Nervenzellen im Gehirn absterben. Damit gibt es auch keine Möglichkeit, mit der Sie Parkinson vorbeugen können.

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