Hautkrankheiten

Dornwarzen entfernen: So behandeln Sie hartnäckige Fußwarzen

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Dornwarzen treten mit Vorliebe an den Fußsohlen, Ballen oder Zehen auf. Im Gegensatz zu anderen Warzen wachsen sie dornartig in die Tiefe und können deshalb schmerzhaft und sehr hartnäckig sein. Wie Sie Dornwarzen behandeln und entfernen.

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© iStock.com/eternalcreative

Dornwarzen sind wie die meisten anderen Warzenarten eher harmlos. Sie werden von Viren verursacht und treten bevorzugt an den Füßen auf, weshalb sie auch als Fußwarzen oder Plantarwarzen bezeichnet werden. Der Begriff leitet sich von "planta" ab, dem lateinischen Wort für Fußsohle. Der medizinisch korrekte Begriff lautet entsprechend Verrucae plantares.

Artikelinhalte im Überblick:

Dornwarzen: Die besten Hausmittel und Tipps

Wie sehen Dornwarzen aus?

Die Warzen zeigen sich an der Hautoberfläche als flache, rundliche Hautwucherungen, die durch eine Schicht Hornhaut bedeckt und grau-gelblich gefärbt sind. Für den Laien sind sie manchmal kaum von Hühneraugen zu unterscheiden, vor allem wenn die Dornwarzen am Zeh sitzen. Doch bei genauem Hinsehen erkennt man meist winzige schwarze Punkte oder Striche in der Warze, die durch kleine Einblutungen entstehen.

Eine Dornwarze muss neben der punktuellen Hautverdickung nicht von weiteren Symptomen begleitet sein. Da sie aber bevorzugt an Stellen der Fußsohle auftritt, die einer hohen Druckbelastung ausgesetzt sind, zum Beispiel Ferse oder Fußballen, können zu den Symptomen auch starke, stechende Schmerzen beim Gehen gehören. Dazu kann es kommen, wenn die Ausläufer der Dornwarze an die Enden von Nerven heranreichen. Deshalb wird die Dornwarze auch als Stechwarze bezeichnet.

Eine weitere Form der Plantarwarzen sind sogenannte Mosaikwarzen, die im Gegensatz zu Dornwarzen flach sind und nicht in die Tiefe reichen. Sie verursachen daher meist keine Schmerzen, können aber in großer Zahl auftreten und beetartig die Fußsohle überziehen.

Warzenarten in Bildern: Verschiedene Warzen erkennen

Dornwarzen entfernen: Wie kann man Plantarwarzen behandeln?

Viruswarzen verschwinden oft von selbst, eine Therapie der Dornwarzen ist deshalb nicht immer notwendig. Solange die Warze keine Beschwerden verursacht, kann man erst einmal abwarten: Etwa 60 Prozent aller Viruswarzen bilden sich innerhalb von zwei Jahren nach ihrem Auftreten von alleine wieder zurück.

Wie erfolgreich die Behandlung einer Dornwarze verläuft, lässt sich nicht vorhersagen. Oft ist die Warzentherapie sehr langwierig. Die Behandlung wird auch dadurch erschwert, dass nach erfolgreicher Beseitigung einer Plantarwarze oft neue entstehen.

Pflaster und Lösungen gegen Dornwarzen

In der Apotheke gibt es säurehaltige Pflaster oder Lösungen, mit denen man Dornwarzen entfernen kann. Häufig wird Salizylsäure eingesetzt, auch andere Säuren wie Trichloressigsäure oder Milchsäure kommen infrage. Meist enthalten die Präparate zusätzlich virushemmende Wirkstoffe (Virostatika), die das Wachstum der Warze bremsen. Sie sind allerdings verschreibungspflichtig.

Säurehaltige Pflaster sollen einige Tage auf der Dornwarze verbleiben und deshalb gut auf der Haut haften. Die Lösungen werden mehrmals täglich (zwei bis viermal) aufgetragen und hinterlassen oft einen dünnen, lackartigen Film auf der Warze. Vor dem erneuten Auftragen sollte er abgezogen oder vorsichtig abgerubbelt werden.

Etwa alle drei Tage wird die obere, durch die Säure aufgeweichte, weißliche Hornschicht der Warze vorsichtig abgetragen – zum Beispiel mit einer Feile oder eines Hornhauthobels. Die Dornwarze vorher am besten in warmem Wasser aufweichen. Diabetiker mit Empfindungsstörungen an den Füßen sollten das Abtragen der aufgeweichten Dornwarzen-Hornhaut keinesfalls selbst in die Hand nehmen.

Für dieses Verfahren, das als Keratolyse bezeichnet wird, brauchen Betroffene Geduld und Durchhaltevermögen: Bis die Dornwarze ganz verschwunden ist, können sechs bis zwölf Wochen vergehen, auch wenn meist schon nach dem ersten Abtragen der Hornschicht eine Schmerzlinderung eintritt.

Kryotherapie: Dornwarzen vereisen

Bei der Kryotherapie trägt der Arzt flüssigen Stickstoff auf die Dornwarze auf. Dieses Vereisen der Warzen hat zur Folge, dass das Warzengewebe abstirbt und sich unter der Warze eine Blase bildet, wodurch die Warze angehoben wird und schließlich abfällt. Während bei gewöhnlichen Warzen meist eine Anwendung genügt, sind bei der in die Tiefe wachsenden Dornwarzen bis zu vier Behandlungen nötig, die im Abstand von etwa zwei Wochen erfolgen sollten.

Dornwarzen entfernen mit Hausmitteln?

  • Thuja-Extrakt: Die Behandlung erfolgt mit Tinkturen aus Thuja-Extrakten, die bis zum Abheilen der Warze mehrmals täglich aufgetragen werden. Hier konnte in einer Studie eine Wirksamkeit gegen Warzen nachgewiesen werden, die darauf beruht, dass Inhaltsstoffe der Pflanzenextrakte die Produktion von Entzündungsmediatoren in den Hautzellen auslösen. Darunter sind körpereigene Stoffe zu verstehen, die Entzündungsreaktionen auslösen und aufrechterhalten und dadurch das Immunsystem stimulieren.

  • Erfolgsmeldungen gibt es auch für die Behandlung von Dornwarzen mit Teebaumöl. Dazu wird das nachweislich antimikrobiell wirkende Hausmittel ein bis dreimal täglich auf die Warze aufgetragen. Problematisch dabei ist jedoch, dass das Teebaumöl Kontaktekzeme hervorrufen kann. Dermatologen raten daher von der Warzenbehandlung mit Teebaumöl ab. Zudem wirkt das Hausmittel zwar antibakteriell, Warzen jedoch werden von Viren hervorgerufen.

  • Das Einreiben mit Knoblauch, Zwiebelsaft, Bananenschale oder Urin sind bekannte Hausmittel, für deren Wirksamkeit es aber keine Belege gibt.

Dornwarzen verätzen und operativ entfernen

Eine weitere Behandlungsoption ist das Verätzen der Dornwarze beispielsweise mit Monochloressigsäure oder Silbernitrat. Die Säure wird aufgetupft oder mit einem Stift aufgetragen. Aufgrund der starken Wirkung kann es allerdings zu Verätzungen von umliegendem, gesundem Hautgewebe und dadurch zu Schmerzen kommen.

Unter lokaler Betäubung kann eine hartnäckige und schmerzende Dornwarze operativ mit dem Skalpell oder einem scharfen Löffel entfernt werden. Allerdings hinterlässt das Herausschneiden einer tief in den Fuß gewachsenen Dornwarze eine schmerzhafte Wunde, die einige Zeit zum Abheilen braucht. Zudem erscheinen in der Umgebung oft neue Plantarwarzen.

Laser gegen Warzen: Verschiedene Verfahren im Überblick

Eine Alternative zum Herausschneiden ist das Lasern der Warzen. Dazu gibt es verschiedene Verfahren. Bei der Behandlung mit dem CO-Laser wird die Warze mithilfe eines Laserstrahls ebenfalls herausgeschnitten. Auch dieses Verfahren macht eine lokale Anästhesie erforderlich und hinterlässt schmerzende Wunden. Zudem sind gerade bei tief wurzelnden Dornwarzen mehrere Sitzungen nötig.

Im Gegensatz dazu zielt die Behandlung mit dem Farbstofflaser darauf ab, die kleinen Blutgefäße zu verschließen, welche die Warze versorgen. Dazu sind mehrere Behandlungen im Abstand von jeweils einem Monat notwendig. Es entsteht keine offene Wunde und die Warze hielt in der Regel narbenfrei ab. Allerdings reicht die Eindringtiefe des Farbstofflasers nicht für tiefe Dornwarzen aus und die Behandlung kann schmerzhaft sein.

Humane Papillomaviren (HPV) sind Auslöser von Dornwarzen

Ursache für Dornwarzen ist wie bei fast allen anderen Warzenarten eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV). Eine Ausnahme stellen nur die Dellwarzen dar, die durch Pockenviren hervorgerufen werden. Rund 100 verschiedene HPV-Typen sind bekannt, von denen einige sogenannte Hochrisikotypen auch Krebserkrankungen wie beispielsweise Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) verursachen können.

Die Auslöser von Dornwarzen und den meisten anderen Hautwarzen sind dagegen vom harmlosen Typ. Bei diesen HPV-Viren handelt es sich um Niedrigrisikotypen, die in der Regel nicht mit Tumorbildungen in Zusammenhang gebracht werden-

Dornwarzen sind ansteckend

Da sie durch Viren hervorgerufen werden, sind Dornwarzen hochgradig ansteckend. Die Viren können über feine, mit dem bloßen Auge kaum sichtbare Verletzungen oder Risse in die Haut eindringen. Auch bei aufgeweichter Haut, beispielsweise nach einem Schwimmbadbesuch oder ausführlichen Bad, haben die Erreger leichtes Spiel. Eine warme, feuchte Umgebung kommt den Viren zugute. Öffentliche Schwimmbäder und Saunen sind daher ideale Verbreitungsorte.

Bis sich die Warze bildet, vergehen nach der Infektion oft Wochen oder Monate. Der Grund, warum die Hautwucherungen bei Dornwarzen nach innen und nicht wie bei anderen Warzenarten nach außen wachsen, liegt darin, dass sie an den Fußsohlen einer hohen Druckbelastung ausgesetzt sind. So bildet sich ein Hornkegel, der tief in die Haut wächst und starke Schmerzen verursachen kann.

Dornwarzen bei Kindern

Kinder und Jugendliche gelten als besondere Risikogruppe, die sich häufig mit Dornwarzen anstecken. Das liegt zum einen daran, dass ihr Immunsystem noch nicht ganz ausgebildet ist und dem Virus nichts entgegenzusetzen hat. Zum anderen tummeln sich gerade Kinder bevorzugt in Freibädern und Hallenbädern und laufen gerne stundenlang mit nassen Füßen herum. Achten Sie deshalb auch bei Kindern darauf, dass sie nach dem Besuch Schwimmbad die Füße falls möglich mit der Fußdusche desinfizieren und nach dem Baden gründlich abtrocknen.

Dornwarzen erkennen – meist genügt Blickdiagnose

Selbst wenn man sich als Laie vielleicht schwer tut, Dornwarzen zu erkennen, erfahrenen Haus- oder Hautärztinnen*ärzten genügt zur Diagnose in der Regel ein Blick auf das äußere, charakteristische Erscheinungsbild. Die Betrachtung unter einem Dermatoskop oder Auflichtmikroskop, wie es auch zur Früherkennung von Hautkrebs verwendet wird, kann die Diagnose absichern. Diese Technik ermöglicht es, die Warze und die umgebende Haut bis in tiefere Schichten zu betrachten.

Wächst die Warze besonders schnell, kann eine Biopsie (Gewebsprobe) zur Untersuchung entnommen werden. Dazu wird vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem geraten, um eine bösartige Hauterkrankung auszuschließen.

Wie kann man Dornwarzen vorbeugen?

Hat sich eine Dornwarze gebildet, ist es wichtig, der Entstehung neuer Warzen am Fuß oder anderen Körperregionen vorzubeugen. Hygienemaßnahmen sind dabei entscheidend. Dazu gehört, nach der Warzenbehandlung die Hände zu waschen und zu desinfizieren. Handtücher und andere Textilien,  die mit der Warze in Berührung gekommen sind wie beispielsweise Socken, sollten bei 60 Grad gewaschen werden – das macht die Viren unschädlich.

Außerdem sollten Betroffene keine Handtücher oder Waschlappen gemeinsam mit anderen nutzen. Zuhause und in öffentlichen Einrichtungen sollten sie nicht barfuß laufen, um die Dornwarzen-Viren nicht weiter zu verbreiten.

In öffentlichen Schwimmbädern, Saunen oder Umkleidekabinen sollten grundsätzlich Badeschlappen getragen werden. Zur Vorbeugung gegen Warzen trägt zudem sorgfältiges Abtrocknen der Füße nach dem Baden oder Duschen bei. Ein intaktes Immunsystem kann selbst bei direktem Kontakt mit HPV verhindern, dass eine Dornwarze wächst. Mit einer gesunden Ernährung, ausreichend Bewegung und der Vermeidung von Stress kann man sein Immunsystem stark machen.

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